Rund 500.000 Tonnen Kaffee verbrauchen die Deutschen pro Jahr – doch keiner weiß so wirklich, was drin steckt! Schwermetalle, Schimmelpilze und Verbrennungsrückstände können den Kaffeegenuss schnell trüben.
Wir untersuchen in unserem unabhängigen Kaffeebohnen-Test die beliebtesten Sorten der Bundesrepublik, um eventuelle Belastungen zu finden und den Kaffee Testsieger 2024 zu küren. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Gefahren, die von den verschiedenen Verunreinigungen und Kaffee im Allgemeinen ausgehen.
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Produkt
Zum Angebot
Gesamtnote
Geschmack
Schadstoffe
Preis pro Kg
Preis-Leistung
Melitta, Bella Crema, La Crema, ganze Bohne
Sehr Gut
1,3
Sehr gut
Nicht nachweisbar
12,00 € pro Kg
Sehr Gut
1,0
Dallmayr Crema d’Oro, ganze Bohne
Sehr Gut
1,5
Sehr gut
Nicht nachweisbar
16,99 € pro Kg
Sehr Gut
1,5
Lavazza, Espresso Barista Gran Crema, ganze Bohne
Gut
1,6
Sehr gut
Nicht nachweisbar
20,99 € pro Kg
Gut
2,0
Edeka Gut & Günstig Crema Aroma Ganze Bohne
Gut
1,7
Gut
Nicht nachweisbar
10,99 € pro Kg
Sehr Gut
1,5
Jacobs Barista Editions Crema, ganze Bohne
Gut
1,9
Sehr gut
15,99 € € pro Kg
Gut
2,5
Mit etwa 170 Litern pro Person ist Kaffee das beliebteste Getränk der Deutschen – noch vor Bier oder Mineralwasser! Das allein ist Grund genug, durch einen Kaffeebohnen-Test sicherzustellen, dass keine unerwünschten oder gar gefährlichen Stoffe in die Tassen gelangen.
Denn mögliche “Belastungspunkte” gibt es reichlich:
Rund vier Tassen pro Tag trinkt der durchschnittliche Kaffeekonsument in der Bundesrepublik. Eventuelle Verunreinigungen und Belastungen von Bohnen oder Pulver könnten sich also schnell summieren. Umso wichtiger ist daher ein unabhängiger Test, um die Schadstofffreiheit sicherzustellen.
Um den Kaffee Testsieger zu bestimmen, haben wir die einzelnen Produkte zunächst von einem unabhängigen Labor auf Schadstoffe, Schimmelpilze und andere unerwünschte Zusätze untersuchen lassen.
Für die Geschmacksbewertung haben wir einen ausgebildeten “Kaffee-Sommelier” hinzugezogen, der die Sorten professionell für uns zubereitet und analysiert hat. Eine Verköstigung durch das Gesundheitskompass-Team hat den Kaffeebohnen-Test abgerundet.
Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt natürlich der Preis – Kaffeetrinker werden bestätigen, dass der Genuss bei mehreren Tassen pro Tag schnell ins Geld gehen kann! Wir haben dazu nach dem günstigsten Preis, jedoch ohne Sonderangebote und Rabattaktionen, gesucht.
Anhand dieser Parameter erreichen die Kaffeebohnen im Test folgende Resultate:
Preis | 12,00€ / kg |
---|---|
Aroma | 4,0 / 5 |
Geschmack | 4,0 / 5 |
Säure | 4,0 / 5 |
Körper | 4,5 / 5 |
Kontaminat Bezeichnung | Belastung in µg pro kg |
---|---|
Aflatoxine Summe | <0,05 |
Ochratoxin (A) | <1,0 |
PAK Summe | <1,1 |
PAK Benzo(a)pyren | <1,0 |
Mineralölrückstände | <0,01 |
Arsen | <0,03 |
Blei | <0,03 |
Cadmium | <0,03 |
Quecksilber | <0,006 |
Pestizide | <0,01 |
Melitta’s “Bella Crema, La Crema”-Bohnen begeistern mit einem samtigen Körper und ausgezeichnetem Mundgefühl. Der Geschmack ist kräftig, aber nicht überfordernd, und kann mit leicht nussigen Noten aufwarten. Schon beim Öffnen der Packung lädt das intensive Aroma auf eine Tasse ein.
Auch das Melitta-Produkt ist nicht übermäßig durch Schadstoffe, Pilze oder andere, unerwünschte Stoffe belastet. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch der Preis: Mit nur 12,00 € pro Kilo handelt es sich um den zweitgünstigsten Kaffee in unserem Kaffeebohnen-Test!
Aufgrund des sehr guten Geschmacks und herausragenden Preis-Leistungsverhältnisses vergeben wir daher den Titel “Kaffee Testsieger 2024” an Melitta Bella Crema, La Crema!
Preis | 16,99€ / kg |
---|---|
Aroma | 4,0 / 5 |
Geschmack | 4,0 / 5 |
Säure | 2,5 / 5 |
Körper | 3,5 / 5 |
Kontaminat Bezeichnung | Belastung in µg pro kg |
---|---|
Aflatoxine Summe | <0,05 |
Ochratoxin (A) | <1,0 |
PAK Summe | <1,1 |
PAK Benzo(a)pyren | <1,0 |
Mineralölrückstände | <0,01 |
Arsen | <0,03 |
Blei | <0,03 |
Cadmium | <0,03 |
Quecksilber | <0,006 |
Pestizide | <0,01 |
Der Dallmayr Crema d’Oro ist der richtige Kaffee für alle, die einen niedrigen Säuregehalt suchen. Trotz der geringen Säure entfaltet er ein gutes Aroma und ist auch geschmacklich ansprechend – mit unserem Kaffee Testsieger kann er in dieser Hinsicht allerdings nicht ganz mithalten.
Für eine Premium-Marke wie Dallmayr ist der Preis mit 16,99 € pro Kilo äußerst fair. Man erhält dafür einen runden Kaffee ohne nennenswerte Schadstoffe, der sich für Kaffeetrinker mit empfindlichem Magen und alle, die reduzierte Säure bevorzugen, ideal eignet.
Preis | 20,99 € / kg |
---|---|
Aroma | 4,5 / 5 |
Geschmack | 4,5 / 5 |
Säure | 3,5 / 5 |
Körper | 4,0 / 5 |
Kontaminat Bezeichnung | Belastung in µg pro kg |
---|---|
Aflatoxine Summe | <0,05 |
Ochratoxin (A) | <1,0 |
PAK Summe | <1,1 |
PAK Benzo(a)pyren | <1,0 |
Mineralölrückstände | <0,01 |
Arsen | <0,03 |
Blei | <0,03 |
Cadmium | <0,03 |
Quecksilber | <0,006 |
Pestizide | <0,01 |
Der Lavazza, Espresso Barista Gran Crema, ganze Bohne ist der teuerste Kaffee in unserem Test. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen! Tatsächlich überzeugt das Produkt direkt mit einem feinen Aroma.
Der Geschmack ist toll und intensiv, aber auch aufgrund der erdigen und nussigen Noten gewöhnungsbedürftig. Ein guter, ausgewogener Körper und mittelmäßiger Säuregehalt runden den Trinkgenuss ab.
Wie erwartet finden sich bei der Premium-Sorte keine zu hohen Konzentrationen von Schwermetallen, Pilzen oder anderen Kontaminaten. Die Lavazza-Bohnen wären unser Kaffee-Testsieger, wenn da nicht der Preis wäre: Ein Unterschied von bis zu 100 % gegenüber den günstigeren Sorten hinterlässt einen faden Beigeschmack.
Preis | 10,99 € / kg |
---|---|
Aroma | 4,0 / 5 |
Geschmack | 3,0 / 5 |
Säure | 3,5 / 5 |
Körper | 3,0 / 5 |
Kontaminat Bezeichnung | Belastung in µg pro kg |
---|---|
Aflatoxine Summe | <0,05 |
Ochratoxin (A) | <1,0 |
PAK Summe | <1,1 |
PAK Benzo(a)pyren | <1,0 |
Mineralölrückstände | <0,01 |
Arsen | <0,03 |
Blei | <0,03 |
Cadmium | <0,03 |
Quecksilber | <0,006 |
Pestizide | <0,01 |
Im Kaffeebohnen-Test ist die “Edeka Gut & Günstig Crema Aroma Ganze Bohne” die mit Abstand günstigste Sorte. Dennoch muss man sich nicht vor den teureren Konkurrenten verstecken! Zunächst einmal wurde offensichtlich nicht bei den Kontrollen gespart, denn im Labortest waren alle Werte im grünen Bereich.
Die Bohnen begeistern mit einem hervorragenden Aroma, das uns bereits beim Öffnen der Packung entgegenströmt. Der Geschmack und das Mundgefühl sind ansprechend, haben aber Schwierigkeiten das zu liefern, was das Aroma uns versprochen hat.
Es handelt sich insgesamt um einen sehr ausgewogenen, intensiven Kaffee. Er kann geschmacklich vielleicht nicht mit den Konkurrenten aus dem Premium-Segment mithalten, bleibt aber nur minimal zurück. In Anbetracht des günstigen Preises ein exzellentes Ergebnis!
Preis | 15,99 € / kg |
---|---|
Aroma | 3,5 / 5 |
Geschmack | 3,5 / 5 |
Säure | 4,0 / 5 |
Körper | 3,0 / 5 |
Kontaminat Bezeichnung | Belastung in µg pro kg |
---|---|
Aflatoxine Summe | <0,05 |
Ochratoxin (A) | <1,0 |
PAK Summe | <1,1 |
PAK Benzo(a)pyren | <1,0 |
Mineralölrückstände | <0,01 |
Arsen | <0,03 |
Blei | <0,03 |
Cadmium | <0,03 |
Quecksilber | <0,006 |
Pestizide | <0,01 |
Die “Barista Editions Crema” Bohnen von Jacobs überzeugen die Nase mit einem angenehmen Aroma. Der Geschmack ist ebenfalls gut, aber möglicherweise nicht jedermanns Sache: eine leichte Note von Zitrusfrüchten, gepaart mit recht intensiver Säure, sticht hervor.
Preislich liegt man im oberen Drittel unseres Kaffeebohnen-Tests. Die Preis-Leistung ist daher eher im Mittelfeld. Die Laboruntersuchung war unauffällig, sodass man ohne Sorge zu einer Tasse der Jacobs Barista Editions greifen kann.
Bei allen Untersuchungen ist zu beachten, dass es für Kaffeeprodukte in Deutschland und Europa keine gesonderten rechtlichen Vorschriften gibt. Hier greifen also die allgemeinen Vorgaben zur Lebensmittelsicherheit, Schadstoffbelastung und Co., die auch für alle anderen Nahrungsmittel gelten.
Dabei stehen die Lebensmittelunternehmen in der Pflicht. Sie müssen die Lebensmittelsicherheit gewährleisten und sicherstellen, dass diese Mikroorganismen in den Endprodukten nicht vorkommen. Dies scheint auch gut zu gelingen, wie die Laboruntersuchung für unseren Kaffeebohnen-Test gezeigt hat.
Blei, Cadmium und andere Schwermetalle haben in unseren Lebensmitteln nichts verloren. Gelangen sie einmal in unseren Körper, ist das Entfernen keine leichte Aufgabe: Schwermetalle ausleiten wird durch die Tatsache erschwert, dass die Stoffe die körpereigenen Reinigungsmechanismen hemmen – ein Teufelskreis!
Die erlaubten Höchstgehalte solcher schädlichen Bestandteile sind in der EG-Verordnung Nr. 1881/2006 festgelegt. Auch hier gibt es keine spezifischen Werte für Kaffeebohnen, sodass die allgemeinen Grenzwerte für Lebensmittel gelten:
Die Marken in unserem Kaffeebohnen-Test waren allesamt unauffällig und wiesen nur eine sehr geringe Schwermetallbelastung auf. Dies ist keineswegs selbstverständlich, wie etwa eine Meta-Studie (4) aus dem Jahr 2022 zeigt. Dazu untersuchten Forscher insgesamt 34 vorhergehende Studien und fanden folgende durchschnittliche Belastungen:
Diese sehr hohen Durchschnittswerte waren unter anderem auf enorme regionale Unterschiede zurückzuführen. Die europäischen Aufsichtsbehörden leisten dabei sehr gute Arbeit und sorgen generell für geringe Schwermetallbelastungen. Auch eine Studie (5) aus Polen zur Schwermetallbelastung in Kaffee und Tee bestätigt dies.
Hierbei fanden die Wissenschaftler nur äußerst geringe Mengen von Schwermetallen. Für Cadmium lagen diese zum Beispiel zwischen <0,02 und 0,088 mg/kg, für Blei zwischen 0,021 und 0,791 mg/kg, Quecksilber 0,005 bis 0,007 mg/kg und für Arsen unterhalb der Nachweisgrenze von <0,1 mg/kg.
Alle Werte lagen damit unter den Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Europäischen Union für Lebensmittelsicherheit. Daher konnten alle Proben mit “kein signifikantes Gesundheitsrisiko” bewertet werden. Für Arsen wurde das Krebsrisiko sogar mit null eingestuft.
Die Pestizidrückstände in Kaffee werden in der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 behandelt. Sie legt Höchstgehalte für Pestizidrückstände in oder auf Lebensmitteln und Futtermitteln fest. Für jede chemische Substanz gibt es dabei spezifische Grenzwerte, die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) überwacht werden.
Diese stellt auch sicher, dass importierte Kaffee die festgelegten Höchstwerte für Pestizidrückstände nicht überschreitet. Und das ist auch gut so, denn die gesundheitsschädliche Wirkung der Stoffe ist nicht zu unterschätzen!
Eine Übersichtsarbeit (6) aus dem Jahr 2022 fasst den bisherigen Forschungsstand hervorragend zusammen. Demnach ist der Einsatz von Pestiziden im Kaffeeanbau sehr weit verbreitet, um Schädlinge und Krankheiten zu bekämpfen und Ertrag und Qualität zu steigern. Am häufigsten kommen Organophosphate, Pyrethroide und Carbamate zum Einsatz.
Diese können als Pestizidrückstände in den Kaffee und durch den Konsum in den menschlichen Körper gelangen. Dort sorgen sie langfristig für gesundheitliche Probleme, wie etwa ein gesteigertes Risiko für neurologische Störungen wie Parkinson.
Eine Reduktion der eingesetzten Pestizide wird dringend empfohlen. Mögliche Alternativen sind zum Beispiel organische Anbaumethoden und biologische Bekämpfungsmittel. So könnten auch die erheblichen Auswirkungen auf die Ökosysteme der Anbauländer reduziert werden. Bisher mangelt es aber oft noch am Willen und den entsprechenden Vorgaben, um diesen Wechsel zu vollziehen.
“Mykotoxin” ist die wissenschaftliche Bezeichnung für Schimmelpilzgifte. Diese sekundären Stoffwechselprodukte von Pilzen können bereits in geringsten Mengen giftig auf Menschen und Tiere wirken. Sie sind auf und in zahlreichen Lebensmittel zu finden – nach Schätzungen sind bis zu 2,5 Prozent der weltweiten Nahrung kontaminiert.
Idealerweise sollten sowohl Pilze als auch die aus ihnen entstehenden Gifte nicht in unserem Kaffee zu finden sein. Auch Bakterien haben in Bohnen und Pulvern nichts verloren. Eine Kontamination lässt sich nicht immer völlig vermeiden, sollte aber zumindest nur äußerst geringe Mengen umfassen.
Kaffee kann während des Anbaus und der Lagerung mit Mykotoxinen, insbesondere Ochratoxin A, kontaminiert werden. Die Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 legt den Höchstgehalt für Ochratoxin A in geröstetem Kaffee auf 5 µg/kg und für löslichen Kaffee auf 10 µg/kg fest.
Eine Studie (1) aus Portugal untersuchte Kaffeeproben genauer, um eventuelle Belastungen mit Pilzen und Bakterien festzustellen. Die Pilze erzeugen wiederum die unerwünschten Mykotoxine und sollten entsprechend nicht im Kaffee zu finden sein. Leider entdeckten die Forscher jedoch eine weitreichende Kontamination.
Die Studie fand eine Vielzahl von Pilzen in zwei kaffeeverarbeitenden Betrieben.
Besonders die “Aspergillus”-Arten wurden im Kaffee-Test in zahlreichen Proben gefunden. Sie produzieren Mykotoxine wie Ochratoxin A, das erwiesenermaßen Leber- und Nierenschäden verursachen kann. Besonders in tropischen Klimazonen, in denen Kaffee angebaut wird, bieten die warmen und feuchten Bedingungen ideale Voraussetzungen für das Wachstum dieser Pilze.
Zudem zeigten sich zahlreiche azolresistente Pilze. Von ihnen geht eine besondere Gefahr aus, da sie gegen die Azol-Antimykotika, mit denen man sie bekämpft, resistent sind. Dadurch stellen sie ein erhebliches Risiko für die Arbeiter dar, die mit den entsprechenden Produkten in Kontakt kommen. Da die Behandlung kontaminierter Stoffe erschwert wird, bedrohen sie auch direkt die Lebensmittelsicherheit.
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass die mikrobiologische Kontamination von Kaffeebohnen ein Risiko für die Lebensmittelsicherheit darstellen kann. Insbesondere durch Mykotoxine und resistenten Pilzstämmen können ernstzunehmende Gefahren drohen. Durch eine ordnungsgemäße Überwachung der Produktions- und Lagerprozesse könnte dieses Risiko aber minimiert werden.
Zu ähnlichen Resultaten kommt auch eine Studie (2) aus Spanien, die in einem Kaffee-Test verschiedene Sorten auf 21 verschiedene Mykotoxine testete. Sowohl Kaffeebohnen, gemahlener Kaffee als auch Instantkaffee kamen dabei unter die Mikroskope der Forscher.
Dabei zeigten sich Schimmelpilzgifte in zahlreichen Proben. Die Konzentrationen reichten von 0,69 µg/kg bis 282,89 µg/kg. Speziell Enniatine und Aflatoxine waren in hohen Mengen zu finden. Ochratoxin A trat in 36 % der Proben auf, blieb jedoch unter den EU-Grenzwerten für gerösteten Kaffee (5 µg/kg).
Insgesamt zeigte die Tests eine nicht-ideale Situation mit zahlreichen Mykotoxinen. Gleichzeitig war die Belastung aber vertretbar und dürfte kein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen. Damit decken sich die Resultate mit den Ergebnissen unseres Kaffeebohnen-Tests. Es zeigt sich aber auch, wie wichtig die Einhaltung der gesetzlichen Richtlinien ist.
Die Zubereitungsart hatte in der Studie Einfluss auf den Mykotoxingehalt. So führte zum Beispiel eine traditionelle Mokka-Zubereitung zu einer größeren Reduktion von Ochratoxin A, während Instantkaffee und elektrische Maschinen geringere Mykotoxindegradation zeigten.
Hinter der komplizierten Bezeichnung “Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe” verbergen sich chemische Verbindungen, die bei einer unvollständigen Verbrennung entstehen können. Sie gelten als potenziell giftig und sind ein Risiko für unsere Gesundheit.
Durch den Vorgang der Röstung können auch in Kaffee solche Stoffe auftreten. Eine Studie (3) untersuchte gemahlene Kaffees auf PAKs und konnte sie in 4 von 13 Proben nachweisen. Die Konzentrationen reichten zwischen 831,7 µg/kg bis zu 1.589,7 µg/kg, wobei die höchste Menge in der weltweit verbreiteten Marke “Nescafé Classic” zu finden war.
Als besonders gefährlich gelten die beiden Kohlenwasserstoffe “Benzo[a]pyren” und “Naphthalin”. Beide stehen im Verdacht, stark krebserregend zu wirken und waren in zahlreichen Kaffeeproben der Studie in erhöhten Mengen vorhanden. Die Wissenschaftler betonen, dass ein hohes Risiko von diesen Stoffen ausgeht – Insbesondere bei langfristigem und regelmäßigem Kaffeekonsum.
Natürlich haben auch wir in unserem Kaffeebohnen-Test auf die Anwesenheit dieser polyzklischen aromatischen Kohlenwasserstoff geprüft. Die gute Nachricht lautet, dass alle Sorten, einschließlich unseres Kaffeetestsiegers, sehr niedrige Werte von unter 1,1 µg pro kg aufwiesen. Dies spricht für die Qualität der eingesetzten Röstverfahren und die Arbeit der Aufsichtsbehörden.
Denn die zulässigen Höchstmengen für geräucherte und verarbeitete Lebensmittel sind von der EU festgelegt worden:
Benzo[a]pyren: 2,0 µg/kg für verarbeitete Lebensmittel.
Summe der vier PAKs (Benzo[a]pyren, Benzo[a]anthracen, Benzo[b]fluoranthen und Chrysene): 10,0 µg/kg
Auch in diesem Fall fehlt es allerdings an einer Vorgabe speziell für Kaffee.
Die von uns untersuchten Produkte im Kaffeebohnen-Test enthielten keine nennenswerten Mengen an Schwermetallen oder andere Kontaminaten. Wir können daher nicht nur den Kaffee-Testsieger vorbehaltlos als sicher bezeichnen. Doch wie wirkt sich Kaffeekonsum überhaupt auf unseren Körper aus?
“Durchaus vorteilhaft” könnte die Antwort lauten, wenn man Review-Studie (7) aus dem Jahr 2011 betrachtet. Sie konnte zahlreiche positive Effekte auf unsere Gesundheit identifizieren:
Es bestehen jedoch auch Risiken, die vor allem bei übermäßigem Konsum schnell bedrohlich werden können! So können hohe Mengen Kaffee (speziell ungefiltert) den Cholesterinspiegel steigern. Dadurch nimmt die Gefahr für Herzinfarkte und andere Herzprobleme zu.
Auch Schlafstörungen, Herzrasen und Panikattacken können bei übermäßigem Konsum auftreten. Zudem ist eine Abhängigkeit vom Coffein möglich, die wiederum Symptome wie Kopfschmerzen oder starke Müdigkeit hervorruft, wenn es zum Entzug kommt.
Schwangere sollten den Kaffeekonsum ebenfalls vermeiden oder zumindest einschränken. Das beliebte Heißgetränk steht mit einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten und einem geringen Geburtsgewicht in Verbindung.
Zusätzlich kann Kaffee die Aufnahme einiger Nährstoffe hemmen und so eine Unterversorgung begünstigen. Besonders Calcium und Zink absorbiert unser Körper schlechter, wenn wir zuvor eine Tasse des Heißgetränks zu uns genommen haben.
In moderaten Mengen kann Kaffee also erhebliche gesundheitliche Vorteile bieten, besonders in Bezug auf Diabetes, neurodegenerative Krankheiten und bestimmte Krebsarten. Wer jedoch zu Herzerkrankungen oder Schlafstörungen neigt oder schwanger ist, sollte den Konsum einschränken, um mögliche Risiken zu minimieren.
Für unseren Kaffee-Test haben wir keine Kosten und Mühen gescheut – immerhin geht es um das beliebteste Getränk der Deutschen! Eine unabhängige Laboranalyse hat dabei bestätigt, dass sämtliche Kaffeebohnen im Test frei von gefährlichen Schwermetallen, Pestizidrückständen und anderen Kontaminaten waren.
Für das Ranking mussten wir uns daher vor allem auf den Geschmack und die Preis-Leistung konzentrieren. Hierbei ist anzumerken, dass alle getesteten Kaffeesorten sehr gut abschnitten und sich teilweise nur minimale Unterschiede zeigten. Letztlich ist die Wahl auch immer eine persönliche Geschmacksfrage.
Die “Bella Crema, La Crema” Bohnen von Melitta konnten unseren Titel Kaffee-Testsieger 2024 erringen. Besonders hat uns der runde, aromatische Geschmack und der vergleichsweise günstige Preis gefallen. Es handelt sich um eine ausgezeichnete Bohne, die kaum einem Kaffeetrinker missfallen sollte.
Auch die anderen Test-Teilnehmer bieten jedoch hochwertige Geschmackserlebnisse. Bei allen Sorten kann man guten Gewissens zugreifen – aber bitte nur in Maßen! Denn Kaffee hat zwar eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit und kann zum Beispiel vor Alzheimer und Parkinson schützen.
In zu großen Mengen konsumiert, drohen jedoch Herz-Kreislauf-Probleme und Coffein-Abhängigkeit. Immerhin muss man sich um Pestizidrückstände, Schwermetalle und andere unerwünschte Stoffe in Deutschland kaum Sorgen machen.
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