Für die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten, Fett und Proteinen benötigt unser Körper unbedingt Vitamin B1. Auch für unser Nervensystem spielt es eine zentrale Rolle. Unglücklicherweise kann unser Körper allerdings kaum eines der acht B-Vitamine speichern, weshalb es am besten ist, den täglichen Bedarf der B Vitamine, von B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9 bis zu B12, stetig durch eine bewusste Ernährung zu decken.
Was passieren kann, wenn du zu wenig B1 konsumierst, wie du es am effektivsten zu dir nimmst und in welchen Mengen dein Körper Vitamin B1 benötigt, erfährst du aus aktuellen Studienergebnissen übersichtlich und gut verständlich im folgenden Artikel.
- B1, auch als Thiamin bekannt, ist notwendig für die Energieproduktion in den Mitochondrien und spielt eine zentrale Rolle im Nervensystem, insbesondere bei der Synthese von Neurotransmittern (1).
- Bestimmte Personengruppen, darunter ältere Menschen und solche mit chronischem Alkoholismus, sind besonders anfällig für Thiaminmangel (11).
- Durch eine gezielte Einnahme von B1 lässt sich ein Vitamin-B1-Mangel und seine Folgen, wie Augenprobleme, Depressionen oder Demenz, effektiv verhindern und behandeln (3, 6, 11).
Was ist Thiamin: Vitamin B1 Vorkommen und Bedeutung im Überblick
Vitamin B1, auch als Thiamin bekannt, ist eines der acht B-Vitamine. Es ist besonders wichtig für die Funktion des Nervensystems, da es an der Umwandlung von Kohlenhydraten in Energie beteiligt ist. Ein Mangel an Vitamin B1 kann daher zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, darunter die Krankheit Beriberi und das Wernicke-Korsakoff-Syndrom, die vor allem das Nervensystem und das Herz-Kreislauf-System betreffen (1).
Thiamin kommt in einer Vielzahl von Lebensmitteln vor, hauptsächlich in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen. Es ist auch in Fleisch, primär in Schweinefleisch, und in tierischen Organen wie der Leber reichlich vorhanden. In vielen Ländern wird Mehl und Getreide zusätzlich mit Thiamin angereichert, um die ausreichende Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen (1).
Vitamin B1 spielt eine unverzichtbare Rolle in unserem Körper und seine Bedeutung darf nicht unterschätzt werden. Es unterstützt die Energieproduktion, hält das Nervensystem funktionsfähig und trägt wesentlich zu unserer allgemeinen Gesundheit bei (1).
Ein Mangel an Vitamin B1 kann sich in Symptomen wie Müdigkeit, Reizbarkeit und Muskelabbau äußern und im schlimmsten Fall sogar zu ernsthaften neurologischen Problemen führen. Deshalb ist es wichtig, stets auf eine ausreichende Versorgung mit diesem wertvollen Vitamin zu achten, um unsere Gesundheit langfristig zu schützen (1).
Vitamin B1 Wirkung: Vitamin B1 für die Psyche, die Augen und den Blutdruck
Die primäre Wirkung von Vitamin B1 liegt in der Unterstützung des Energiestoffwechsels. Thiamin wird im Körper in seine aktive Form, Thiaminpyrophosphat, umgewandelt, die als Coenzym bei der Umwandlung von Kohlenhydraten in Energie dient. Diese Umwandlung ist entscheidend, da Glukose die Hauptenergiequelle für den Körper und insbesondere für das Gehirn ist (1).
Vitamin B1 Wirkung auf den Blutdruck
Dass Vitamin B1 essenziell für die Funktion des Herzens ist, ist eine gesicherte Tatsache. Welche Wirkung eine hoch dosierte Thiamin-Supplementierung auf den Blutdruck haben kann, z.B. bei Personen mit erhöhtem Blutzuckerspiegel, ist Gegenstand der aktuellen Forschung. Da Hyperglykämie häufig mit Bluthochdruck und ungünstigen Blutfettwerten einhergeht, erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Wirkung von Thiamin, auch bekannt als Vitamin B1, könnte jedoch eine schützende Rolle spielen (1).
In der Studie (2), die als randomisiertes, doppelblindes Cross-over-Design angelegt war, nahmen zwölf hyperglykämische Personen, darunter zehn mit eingeschränkter Glukosetoleranz und zwei frisch diagnostizierte Typ-2-Diabetiker, über sechs Wochen täglich 300 mg Thiamin oder ein Placebo ein. Der Blutdruck wurde zu Beginn, nach drei Wochen und am Ende jeder Phase gemessen.
Die Ergebnisse zeigten, dass der diastolische Blutdruck bei den Teilnehmern, die Thiamin erhielten, signifikant sank. Damit deutet die Studie darauf hin, dass Thiamin einen positiven Einfluss auf den Blutdruck bei Menschen im Anfangsstadium einer Diabeteserkrankunghaben könnte. Dies könnte helfen, vaskuläre Komplikationen zu verhindern und die kardiovaskuläre Gesundheit zu fördern.
Vitamin B1 Wirkung und Psyche
Depression ist eine weit verbreitete psychische Erkrankung, bei der B-Vitaminen, insbesondere Thiamin, entscheidend für die Vorbeugung sein könnten. Eine Studie hat den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Vitamin B1 und dem Risiko für Depressionen untersucht und dabei interessante Erkenntnisse gewonnen.
Die Studie (3), die auf Daten von über 17.000 Erwachsenen aus den USA basiert, fand heraus, dass eine höhere Zufuhr von Thiamin mit einem deutlich geringeren Risiko für depressive Symptome verbunden ist. Menschen, die die empfohlene Tagesdosis für Vitamin B1 erreichten, hatten ein um 32 % geringeres Risiko, an Depressionen zu leiden, verglichen mit denen, die weniger davon zu sich nahmen.
Diese Ergebnisse unterstreichen die wichtige Rolle von Vitamin B1 für die psychische Gesundheit und deuten darauf hin, dass eine ausreichende Thiaminzufuhr potenziell vor Depressionen schützen könnte.
Vitamin B1 Mangel Symptome: Wie äußert sich ein Mangel?
Eine neue Studie (4) beleuchtet das häufig übersehene Problem des Thiaminmangels in Industrieländern, das nicht mit Alkoholismus in Verbindung steht. Während Thiaminmangel traditionell als Problem angesehen wird, das hauptsächlich alkoholkranke Personen oder Menschen in Entwicklungsländern betrifft, zeigt diese Untersuchung, dass auch in wohlhabenden Ländern eine Unterversorgung auftreten kann. Besonders alarmierend ist, dass dies nicht nur Alkoholkranke betrifft.
Vitamin B1 (Thiamin) wird oft als das „Stimmungsvitamin“ bezeichnet, da es die Nervenfunktion unterstützt und ein Mangel zu Reizbarkeit und Depressionen führen kann.
Die Studie analysierte 17 Berichte, die insgesamt 81 bestätigte Fälle von Thiaminmangel bei Erwachsenen in hoch entwickelten Ländern dokumentierten, ohne, dass Alkoholmissbrauch als Ursache identifiziert wurde.
Die Gründe für diesen Mangel waren vielfältig, darunter (4):
- krankheitsbedingte Mangelernährung
- bariatrische Chirurgie
- chronische Anwendung von Diuretika
- wiederholtes Erbrechen
- unzureichende Thiaminzufuhr in parenteralen Ernährungslösungen
- sowie restriktive Diäten.
Die Symptome des Thiaminmangels waren breit gefächert und reichten von neurologischen und kardialen Problemen bis hin zu metabolischen Störungen. Betroffene litten häufig unter Muskelproblemen, peripherer Neuropathie, Verwirrtheit, Ödemen, Tachykardie und Atemnot. Ein großes Hindernis bei der Diagnose war die Unspezifität der Symptome, die oft anderen Erkrankungen zugeschrieben wurden, was zu einer verzögerten Diagnose führte.
Die Behandlung der meisten Patienten erfolgte mit intravenösem Thiamin, was in vielen Fällen zu einer teilweisen oder vollständigen Genesung führte. Allerdings starben drei Patienten, was die potenzielle Schwere eines unbehandelten Thiaminmangels deutlich macht.
Besonders gefährdet für einen Thiaminmangel sind bestimmte Patientengruppen in Industrieländern. Dazu gehören:
- Krebspatienten
- Menschen mit Herzinsuffizienz
- Patienten nach bariatrischen Eingriffen
- und Personen, die langfristig Diuretika einnehmen.
Unter bariatrischen Eingriffen versteht man verschiedenste chirurgische Eingriffe, die dazu dienen, stark übergewichtige Menschen beim Abnehmen zu unterstützen. Dazu zählen unter anderem Magenverkleinerungen.
Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überwachung und frühzeitigen Behandlung von Thiaminmangel, um schwere gesundheitliche Folgen zu verhindern (4).
Vitamin B1 Mangel: Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz
Herzinsuffizienz betrifft rund 5,7 Millionen Menschen in den USA und stellt eine erhebliche Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Eine oft übersehene Ursache für diese Erkrankung ist der Thiaminmangel.
Thiamin spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel und ist essenziell für die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems. Ein Mangel an Thiamin kann die Herzfunktion erheblich beeinträchtigen und die Symptome der Herzinsuffizienz verschlimmern.
Eine kürzlich durchgeführte Meta-Analyse (5) untersuchte die Prävalenz von Thiaminmangel bei Patienten mit Herzinsuffizienz, identifizierte Risikofaktoren für diesen Mangel und analysierte die potenziellen Vorteile einer Thiaminsupplementierung. Insgesamt wurden 54 Studien in die systematische Literaturübersicht einbezogen, von denen neun als geeignet für die Meta-Analyse bewertet wurden.
Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass Thiaminmangel bei Patienten mit Herzinsuffizienz deutlich häufiger vorkommt als bei Nicht-Herzinsuffizienz-Patienten. Die Wahrscheinlichkeit, an einem Thiaminmangel zu leiden, ist bei Herzinsuffizienz-Patienten mehr als doppelt so hoch. Zu den identifizierten Risikofaktoren gehören der Einsatz von Diuretika, veränderte Ernährungsgewohnheiten sowie eine gestörte Thiaminaufnahme und -verwertung im Körper.
Angesichts der geringen Kosten und minimalen Risiken könnte die Ergänzung von Thiamin eine einfache und wirksame Maßnahme sein, insbesondere für Patienten mit einem hohen Risiko für einen Mangel. Die Forscher empfehlen jedoch, die therapeutische Rolle von Thiamin bei der Behandlung von Herzinsuffizienz weiter zu untersuchen, um die potenziellen Vorteile dieser Ergänzungstherapie vollständig zu verstehen.
Vitamin B1 Mangelerscheinung: Augenprobleme
In einer kürzlich veröffentlichten Fallstudie (6) wird von einer 39-jährigen Frau berichtet, die plötzlich unter Sehverlust und einer Schwellung des Sehnervenkopfes litt, obwohl sie keine langfristigen Ernährungsprobleme hatte. Die Ursache dafür war ein unerwarteter Thiaminmangel, der nach einer kurzen Magen-Darm-Erkrankung mit Durchfall und Erbrechen auftrat.
Zusätzlich zu den Sehstörungen hatte die Frau auch neurologische Symptome wie Desorientierung, Konzentrationsschwierigkeiten und Koordinationsprobleme. Eine MRT-Untersuchung zeigte typische Anzeichen einer Wernicke-Enzephalopathie, einer Erkrankung, die durch Thiaminmangel verursacht wird. Ihr Thiaminspiegel im Blut war am unteren Ende des Normalbereichs, was den Verdacht auf einen Mangel bestätigte.
Glücklicherweise führte die Behandlung mit Thiamin schnell zu einer Verbesserung: Bereits nach zwei Tagen kehrte ihre Sehkraft zurück, und die Schwellung des Sehnervenkopfes ging deutlich zurück. Die Fortschritte wurden durch Gesichtsfeldmessungen dokumentiert, die eine erhebliche Erweiterung des Sichtfeldes zeigten.
- Bild A: Dies zeigt das Gesichtsfeld des linken und rechten Auges bei der ersten Untersuchung. Es sind große Zentrozökalskotome (blinde Flecken) in beiden Augen zu sehen. Diese Skotome bedecken einen signifikanten Teil des zentralen Gesichtsfeldes.
- Bild B: Dies zeigt die Gesichtsfeldmessungen nach zwei Tagen Thiamin-Supplementierung. Es ist deutlich zu erkennen, dass sich das Gesichtsfeld in beiden Augen erheblich erweitert hat, was auf eine Verbesserung der Sehkraft hindeutet.
Dieser Fall unterstreicht, dass ein Thiaminmangel selbst bei Menschen ohne offensichtliche Risikofaktoren wie Alkoholmissbrauch oder schwere Mangelernährung auftreten kann. Eine unausgewogene Ernährung, bestehende Lebererkrankungen und ein erhöhter Thiaminbedarf durch Krankheit können das empfindliche Gleichgewicht von Thiaminaufnahme und -verwertung stören und zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.
Eine weitere Studie (7) setzte sich mit dem Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Vitamin B1 und der Häufigkeit von fortgeschrittener altersbedingter Makuladegeneration (AMD), einer Hauptursache für irreversible Erblindung, auseinander. Es zeigte sich, dass mit einer um 45-60 % geringeren Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von fortgeschrittener AMD verbunden ist.
Da die Studienlandschaft in Bezug auf diesen spezifischen Effekt eines Vitamin-B1-Mangels noch eher karg ist, betont die Studie, dass weitere randomisierte klinische Studien in mehreren Zentren stattfinden müssen, um die langfristige und kausale Beziehung zwischen der Aufnahme von Vitamin B1 und fortgeschrittener AMD zu untersuchen.
Eine Studie (8) zeigt, dass eine höhere Aufnahme von Vitamin B1 das Risiko, Symptome des trockenen Auges zu entwickeln, deutlich reduzieren kann. Insbesondere Menschen, die viel Vitamin B1 zu sich nehmen, haben seltener mehr als zwei Symptome dieser lästigen Augenbeschwerden.
Vitamin B1 Mangel und Alkoholismus
Alkohol beeinträchtigt nicht nur die Aufnahme von Vitamin B1 im Magen-Darm-Trakt, sondern führt auch zu Leberschäden, welche die Fähigkeit des Körpers Vitamin B1 zu speichern vermindern. Außerdem reduziert Alkohol die Umwandlung von Thiamin in seine aktive Form, Thiaminpyrophosphat, was für die Funktion mehrerer Enzyme im Gehirn notwendig ist.
Eine Studie (9) fand heraus, dass in Gehirnproben von alkoholabhängigen Patienten mit Wernicke-Korsakoff-Syndrom die Aktivität der thiaminabhängigen Enzyme stark reduziert war. Besonders stark betroffen war die α-Ketoglutaratdehydrogenase, deren Aktivität fast nicht mehr nachweisbar war.
Das Wernicke-Korsakoff-Syndrom ist eine neuropsychiatrische Erkrankung, die häufig mit chronischem Alkoholismus in Verbindung gebracht wird. Sie ist gekennzeichnet durch Symptome wie Augenmuskellähmung, Ataxie und Gedächtnisverlust und ist eine der schwerwiegendsten Folgen eines Vitamin-B1-Mangels.
Die in der Studie gemessenen Reduktionen wurden nicht bei Alkoholikern ohne Wernicke-Korsakoff-Syndrom beobachtet, was darauf hindeutet, dass der Thiaminmangel direkt mit der Entwicklung des Syndroms und nicht mit dem Alkoholkonsum zusammenhängt.
Vitamin B1 Einnahme: Die Vorteile liposomaler Thiaminsupplementierung
Besonders bei Menschen mit Thiaminmangel, etwa durch bestimmte Erkrankungen oder nach Operationen, hat sich die liposomale Supplementierung als effektive Methode zur Wiederherstellung des Vitaminspiegels erwiesen.
Liposomale Nahrungsergänzungsmittel haben eine höhere Bioverfügbarkeit, weil die Liposomen aus einer phospholipiden Doppelschicht bestehen, die den Wirkstoff schützt und leichter durch die Zellmembranen transportiert. Sie schützen den Nährstoff vor Abbau im Magen, erleichtern die Aufnahme im Darm und bieten eine gleichmäßige, verlängerte Freisetzung. Dadurch gelangen mehr Nährstoffe effizient in den Blutkreislauf als bei herkömmlichen Präparaten.
Vitamin B1 Überdosierung – Nebenwirkungen
Die Veröffentlichung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zum Thema „Höchstmengen für Vitamin B1, Vitamin B2 und Pantothensäure in Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln“ (10) befasst sich mit der Festlegung sicherer Aufnahmemengen für dieses Vitamin.
Für Vitamin B1 gibt es keinen festgelegten oberen Grenzwert, da bislang keine negativen gesundheitlichen Effekte bei hohen Dosen festgestellt wurden. Der Körper scheidet überschüssiges Thiamin über den Urin aus, sobald der Körper über ausreichend Vitamin B1 verfügt. Die empfohlenen Zufuhrmengen für Vitamin B1 liegen je nach Alter und Geschlecht zwischen 0,7 mg und 1,3 mg pro Tag (10).
In Deutschland nehmen die meisten Menschen, insbesondere Jugendliche und Erwachsene, mehr als diese Mengen auf. Aufgrund der sehr geringen Toxizität von Thiamin sieht das BfR derzeit keinen Bedarf, eine Höchstmenge für Nahrungsergänzungsmittel festzulegen. Vitamin B1 gilt somit als sehr sicher, selbst bei höheren Dosen (10).
Vorteile einer B1-Supplementierung: B1 gegen Demenz
Eine aktuelle Studie (11) hat den Einfluss von Thiamin auf die Prävention von Demenz bei Menschen mit Alkoholabhängigkeit untersucht. Alkoholabhängigkeit ist ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung von Demenz, unter anderem, da chronischer Alkoholkonsum zu einem Thiaminmangel führen kann. Dieser Mangel kann neurodegenerative Veränderungen im Gehirn verursachen und schwere kognitive Beeinträchtigungen wie das Wernicke-Korsakoff-Syndrom hervorrufen.
Das Ziel der Studie war es zu ermitteln, ob die Supplementierung von Thiamin das Risiko einer Demenzentwicklung bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit reduziert. Hierfür wurden Daten aus der Longitudinal Health Insurance Database in Taiwan herangezogen, die 10.108 Patienten im Alter von 40 Jahren und älter umfasste, die neu mit Alkoholabhängigkeit diagnostiziert worden waren.
Die Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt Thiamin, während die Kontrollgruppe keine Thiamintherapie bekam. Die Erfahrungen mit Vitamin B1 beider Gruppen wurden nach Alter, Geschlecht und weiteren Faktoren angepasst, um Verzerrungen zu minimieren.
Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten, die Thiamin erhielten, ein signifikant geringeres Risiko hatten, eine Demenz zu entwickeln, als diejenigen ohne Thiamintherapie. Dieser Unterschied blieb auch bestehen, nachdem weitere Faktoren wie Begleiterkrankungen berücksichtigt wurden.
Fazit: Vitamin B1 Mangelerscheinungen erkennen und gezielt bekämpfen
Vitamin B1 ist ein essenzieller Nährstoff, der eine entscheidende Rolle im Energiehaushalt, der Nervenfunktion und der allgemeinen Gesundheit spielt. Ein ausgewogener Thiaminspiegel unterstützt nicht nur das Nervensystem, sondern fördert auch das Herz und die kognitive Leistungsfähigkeit (1).
Durch eine abwechslungsreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Fleisch lässt sich der tägliche Bedarf leicht decken. In bestimmten Fällen, wie bei Alkoholabhängigkeit oder Verdauungsproblemen, kann eine gezielte Thiamin-Supplementierung mit einem der Vitamin B1 Testsieger helfen, das Wohlbefinden zu verbessern und Mangelerscheinungen zu verhindern.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Quellenverzeichnis:
(1) Mrowicka M, Mrowicki J, Dragan G, Majsterek I. The importance of thiamine (vitamin B1) in humans. Biosci Rep. 2023 Oct 31;43(10):BSR20230374. doi: 10.1042/BSR20230374. PMID: 37389565; PMCID: PMC10568373.
(2) Alaei-Shahmiri F, Soares MJ, Zhao Y, Sherriff J. The impact of thiamine supplementation on blood pressure, serum lipids and C-reactive protein in individuals with hyperglycemia: a randomised, double-blind cross-over trial. Diabetes Metab Syndr. 2015 Oct-Dec;9(4):213-7. doi: 10.1016/j.dsx.2015.04.014. Epub 2015 Apr 29. Erratum in: Diabetes Metab Syndr. 2016 Jan-Mar;10(1):61. PMID: 25982678.
(3) Wu Y, Li S, Wang W, Zhang D. Associations of dietary B vitamins intakes with depression in adults. Int J Vitam Nutr Res. 2023 Apr;93(2):142-153. doi: 10.1024/0300-9831/a000720. Epub 2021 Jul 8. PMID: 34233510.
(4) Gomes F, Bergeron G, Bourassa MW, Fischer PR. Thiamine deficiency unrelated to alcohol consumption in high-income countries: a literature review. Ann N Y Acad Sci. 2021 Aug;1498(1):46-56. doi: 10.1111/nyas.14569. Epub 2021 Feb 11. PMID: 33576090; PMCID: PMC8451800.
(5) Jain A, Mehta R, Al-Ani M, Hill JA, Winchester DE. Determining the Role of Thiamine Deficiency in Systolic Heart Failure: A Meta-Analysis and Systematic Review. J Card Fail. 2015 Dec;21(12):1000-7. doi: 10.1016/j.cardfail.2015.10.005. Epub 2015 Oct 20. PMID: 26497757.
(6) Gratton SM, Lam BL. Visual loss and optic nerve head swelling in thiamine deficiency without prolonged dietary deficiency. Clin Ophthalmol. 2014 May 22;8:1021-4. doi: 10.2147/OPTH.S64228. PMID: 24899800; PMCID: PMC4039400.
(7) Zheng Q, Shen T, Xu M, Tan L, Shen Z, Hong C. Association between Dietary Consumption of Vitamin B1 and Advanced Age-Related Macular Degeneration: A Cross-Sectional Observational Study in NHANES 2005-2008. Ophthalmic Res. 2023;66(1):1353-1361. doi: 10.1159/000534819. Epub 2023 Nov 3. PMID: 37926095.
(8) Guo B, Gopinath B, Watson S, Burlutsky G, Mitchell P, Ooi K. Associations between intake of dietary micro- and macro-nutrients with Dry eye syndrome: Blue Mountains Eye Study. Clin Nutr ESPEN. 2023 Apr;54:258-263. doi: 10.1016/j.clnesp.2023.01.019. Epub 2023 Jan 20. PMID: 36963871.
(9) Butterworth RF, Kril JJ, Harper CG. Thiamine-dependent enzyme changes in the brains of alcoholics: relationship to the Wernicke-Korsakoff syndrome. Alcohol Clin Exp Res. 1993 Oct;17(5):1084-8. doi: 10.1111/j.1530-0277.1993.tb05668.x. PMID: 8279670.
(11) Chou WP, Chang YH, Lin HC, Chang YH, Chen YY, Ko CH. Thiamine for preventing dementia development among patients with alcohol use disorder: A nationwide population-based cohort study. Clin Nutr. 2019 Jun;38(3):1269-1273. doi: 10.1016/j.clnu.2018.05.009. Epub 2018 May 21. PMID: 29843940.