Vitamin A Mangel

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Vitamin A Mangel: Symptome erkennen und richtig beheben

Das richtige Level an Vitamin A zu erreichen ist nicht ganz einfach – sowohl ein Mangel als auch eine Überdosierung sind mit unangenehmen Komplikationen verbunden! Bei länger andauernden Missständen drohende ernsthafte, gesundheitliche Probleme. 

Wir haben die wichtigsten Informationen zum Vitamin A Mangel, den Symptomen und Ursachen zusammengestellt. Außerdem findest du hier die besten Wege, Mangelerscheinungen dauerhaft zu beheben. 

Das Wichtigste in Kürze:
  • Vitamin A Mangel ist in Europa eher selten, kann aber durch extrem einseitige Ernährung oder Krankheiten entstehen
  • Es kann zu Nachtblindheit und weiteren Sehproblemen, trockener und vorzeitig alternder Haut, Depressionen, Lungenproblemen, Infektanfälligkeit und mehr kommen
  • Sowohl Mangel als auch Überdosierung sind zu vermeiden. Eine ausgewogene Ernährung und bei Bedarf Nahrungsergänzungsmittel sind die beste Methode

Was ist Vitamin A Mangel?

Retinol, Retinylesther, Beta-Carotine und andere Carotinoide formen gemeinsam die Gruppe der A-Vitamine. Diese lebenswichtigen Verbindungen kann unser Körper leider nicht selbst herstellen, sodass wir sie über die Nahrung zu uns nehmen müssen. Wie bei Vitamin B, Vitamin C und anderen Nährstoffen führen unzureichende Mengen zu einer Unterversorgung. 

In schwerwiegenden Fällen spricht man von einem echten Vitamin A Mangel. Während aber zum Beispiel eine zu hohe Dosis Vitamin C einfach aus unserem Körper gespült wird, kann es bei Vitamin A zu einer Überdosis kommen. Sowohl eine solche Vitamin-A-Überdosierung als auch ein Mangel können für ernstzunehmende Komplikationen sorgen.

Der wichtige Nährstoff kommt in zwei Arten daher: Retinol (und Retinylesther) bilden die aktive Form, die wir vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Eiern finden. Aus pflanzlichen Nahrungsmitteln erhalten wir hingegen Beta-Carotin (und andere Carotinoide). Unser Körper kann sie in das nutzbare Retinol umwandeln. 

Ein Vitamin A Mangel entsteht dann, wenn keine der beiden Varianten in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Dies ist besonders in Regionen der Fall, in denen die Versorgung mit vitaminreichen Lebensmittel unzureichend ist.

Wer leidet häufig an Vitamin-A-Mangel

In unserem Körper ist die Vitamingruppe für zahlreiche wichtige Prozesse verantwortlich. Im Falle eines Vitamin A Mangels treten in diesen Bereichen verschiedene Symptome auf, die sich zu ernsthaften Problemen entwickeln können. Es kann zu einer Nachtblindheit kommen, die sich später auch in Sehproblemen bei Tag bis hin zu völliger Blindheit äußern kann. 

Das Immunsystem kann seine Arbeit nicht mehr mit voller Effizienz ausführen und Infektion werden häufiger. Zudem kann es zu Veränderungen der Haut, Rötungen und Jucken kommen. Während einer Schwangerschaft kann ein Vitamin A Mangel zu Fehlbildungen führen und die Überlebenswahrscheinlichkeit des Kindes reduzieren. 

Vitamin A Mangel: Symptome im Detail  

Die Vitamingruppe ist in mehreren Bereichen unseres Körpers von hoher Bedeutung: beim Wachstum und der Differenzierung von Zellen, für unser Immunsystem, die Augen, Haut und Schleimhäute sowie unsere Psyche. Dementsprechend kann ein Vitamin A Mangel auch in all diesen Arealen für Probleme sorgen. Die Symptome umfassen unter anderen: 

Vitamin A Mangel und die Haut

Vitamin A ist für eine gesunde Haut von großer Bedeutung und kommt zum Beispiel im Kosmetikbereich zum Einsatz: Präparate mit Retinol, der aktiven Vitaminform, erfreuen sich großer Beliebtheit und sind geeignet, das Hautbild, Feuchtigkeit, Hyperpigmentierung und mehr zu verbessern. 

Derartige Präparate können dadurch Alterungserscheinungen deutlich mindern. In unserem großen Übersichtsartikel zu Vitamin A erfährst du mehr über die Möglichkeiten, die Haut durch Vitamin A zu unterstützen. 

Doch was passiert, wenn ein Mangel am wichtigen Nährstoff vorliegt? In diesem Fall musst du mit mehreren Problemen rechnen: 

  • Xerosis (trockene Haut): Unser Körper benötigt die Vitaminfamilie für die Produktion von Sebum – dem Öl, das die Haut selbst herstellt, um sich feucht zu halten. Bei einem Mangel ist diese Produktion beeinträchtigt, was sich in trockener Haut äußern kann.
  • Hauterkrankungen durch geschwächtes Immunsystem: Auch das Immunsystem wird durch Mangelerscheinungen geschwächt. Dies kann das Risiko für Infektionen wie Furunkel, bakterielle Infektionen und entzündete Haarfollikel erhöhen. 
  • Stumpfes, raues, unebenes Hautbild: Retinol und Co. sind für die Zellentwicklung und -reparatur erforderlich. Fehlen sie, kann sich die Zellumsatzrate verringern, was zu einer Ansammlung abgestorbener Hautzellen führt und die Hautstruktur stumpf, rau und uneben erscheinen lässt.
  • Vorzeitige Hautalterung: Ein Vitamin A Mangel kann zu einem reduzierten Kollagenniveau und so einem Verlust der Hautelastizität führen. Dies begünstigt die Bildung von Falten und feinen Linien, die uns älter aussehen lassen (1). 

Führt Vitamin A Mangel zu Depressionen?

Schon lange vermutet man, dass ein Vitamin A Mangel auch die Psyche belasten und Depressionen auslösen kann. Ein Grund könnte die antioxidative Wirkung des Nährstoffs sein – fällt sie aufgrund einer Unterversorgung weg, kann übermäßiger oxidativer Stress entstehen, der wiederum ein Auslöser für Depression ist. 

Um diese Vermutung zu belegen, untersuchten Forscher in einer Meta-Analyse (2) 25 vorangegangene Studien mit insgesamt über 100.000 Teilnehmern! Sie analysierten dabei die Vitamin-A-Versorgung der Probanden sowie die Anzahl an Depressionserkrankungen. 

Dabei entdeckten sie einen positiven Zusammenhang: Eine höhere Aufnahme war mit einem geringeren Risiko für Depressionen verbunden.  Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken sank bei sehr guter Versorgung um bis zu 17 Prozent! 

Zahlreiche Studienteilnehmer nahmen zudem reichlich Beta-Carotin, den wichtigsten pflanzlichen Vertreter der Vitaminfamilie, zu sich. Bei ihnen konnten die Wissenschaftler sogar ein um 37 Prozent niedrigeres Risiko, an Depressionen zu erkranken, nachweisen. 

Eine Übersicht der Studienergebnisse zeigt, dass die Mehrzahl ein reduziertes Risiko für Depressionen durch bessere Vitamin-A-Versorgung feststellen. Einige Arbeiten waren neutral, keine entdeckte eine Gefahrensteigerung. 

Das chinesische Forscherteam vermutet, dass drei spezielle Effekte von Vitamin A für diese herausragende Wirkung verantwortlich sein könnten: 

  1. Antioxidative Wirkung. Oxidativer Stress spielt bei der Entstehung von Depressionen eine bedeutende Rolle. Beta-Carotin und Vitamin A sind hervorragende Antioxidantien, die freie Radikale abfangen und somit oxidative Schäden an Zellmembranen und DNA verhindern können. Dieser Schutzmechanismus könnte zur Abwehr oder Abschwächung depressiver Symptome beitragen.
  2. Entzündungshemmende Eigenschaften. Erhöhte Spiegel entzündungsfördernder Zytokine wie Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α) und Interleukin-6 (IL-6) sind bei Depressionen häufig zu beobachten. Beta-Carotin hat in Studien gezeigt, dass es die Spiegel dieser Zytokine senken kann, was möglicherweise zu einer Verringerung der depressiven Symptome führt.
  3. Einfluss auf neurobiologische Prozesse. Carotinoide wie Beta-Carotin scheinen direkt und indirekt die zellulären Signalwege zu beeinflussen. Diese stehen in engem Zusammenhang mit der Entstehung von Depressionen. 

Vitamin A Mangel kann die Lunge schädigen

Eine der wichtigsten Funktionen von Vitamin A in unserem Körper ist der Erhalt der normalen Funktion von Haut und Schleimhaut. Die Bronchialschleimhäute, Lungen und Atemwege sind besonders auf eine ausreichende Versorgung angewiesen. Ein Mangel hingegen kann zu Funktionsstörungen der Atmung und Atemwegserkrankungen führen. 

Auch Veränderungen der Lunge, wie eine Verdickung der alveolären Basalmembran und fehlerhafte Kollagenablagerung, sind möglich. Sie stören die normale Lungenphysiologie und können Atembeschwerden verursachen. Auch die Aufrechterhaltung der Lungenstruktur und die Geweberegeneration können betroffen sein. 

Besonders wichtig ist die ausreichende Versorgung während der Schwangerschaft. Vitamin A spielt eine zentrale Rolle für eine normale Lungenentwicklung des Kindes, sowohl in der Embryonalphase als auch der frühen Kindheit. Mangelerscheinungen können Lungenhypoplasien oder fehlerhafte Alveolarbildung auslösen

Krankheiten wie Asthma, COPD, Emphyseme oder Lungenkrebs treten deutlich häufiger auf, wenn ein Vitamin A Mangel vorliegt. Durch die verringerte Immunantwort kann es außerdem zu Schäden am respiratorischen Epithel und weiteren Problemen kommen. 

Wissenschaftler empfehlen daher (3), bei Hochrisikogruppen wie Kindern in Entwicklungsländern besonderen Fokus auf die Versorgung zu legen. Supplemente können hier Abhilfe leisten, sind aber kein Allheilmittel: Der Zugang ist schlicht nicht in allen Ländern möglich.

Außerdem ist zu beachten, dass bestimmte Personengruppen ihren Vitamin-A-Spiegel nicht erhöhen sollten, um eine Überdosierung zu vermeiden. Auch Rauchern wird davon abgeraten, ihre Tagesdosis durch Präparate zu erhöhen, da höhere Mengen ihr Risiko einer Lungenkrebserkrankung erhöhen können. 

Eine Studie aus China (4) bestätigt, dass Vitamin A Mangel die Lunge belasten kann und mit Atemwegserkrankungen in Verbindung steht. 117 Kinder mit Asthma in unterschiedlichen Schweregraden sowie 129 gesunde Kinder als Kontrollgruppe wurden dabei untersucht. Die Forscher erfassten unter anderem den Vitamin A und Vitamin D3-Status, die Lungenfunktion und die generelle Lebensqualität der Teilnehmer. 

Dabei zeigte sich ein direkter Zusammenhang zwischen der Vitaminversorgung und dem Schweregrad der Asthmaerkrankung: Kinder mit schwerem Asthma hatten lediglich 10,55 µg/L in ihrem Blutserum, während die gesunden Probanden mit 25,05 µg/L mehr als die doppelte Menge aufwiesen. 

Je größer der Vitamin A Mangel, desto schlechter die Lungenfunktion und Lebensqualität der Betroffenen. Zudem waren die einzelnen Schweregrade der Erkrankung (Mild, Moderat und Schwer) durch entsprechend schwere Unterversorgung gekennzeichnet. Das heißt: Kinder mit mildem Asthma wiesen einen milden Mangel auf, Kinder mit moderatem Asthma einen moderaten Mangel usw. 

Vitamin A Mangel Asthma
Der Vitamin-A-Spiegel der Teilnehmer stand direkt mit dem Schweregrad der Asthma-Erkrankung in Verbindung. 

Eine Betrachtung der Vitamin-D3-Versorgung zeigte ähnliche Resultate. Auch hier zeigten Kinder mit dem höchsten Asthma-Schweregrad die schlechteste Versorgung, während gesunde Kinder einen deutlich höheren Plasmaspiegel aufwiesen. Die Studienergebnisse legen also nahe, dass eine bessere Vitaminversorgung auch mit besserer Lungenfunktion und Lebensqualität bei Kindern mit Asthma verbunden ist. 

So wirkt ein Vitamin A Mangel auf die Augen

Unser Körper benötigt Vitamin A, um die Sehpigmente Rhodopsin und Iodopsin zu regenerieren. Beide werden in den Stäbchen und Zapfen unserer Netzhaut benötigt, um den normalen Sehvorgang zu ermöglichen. Sie müssen sich jedoch regelmäßig “erneuern”. 

Liegt ein Vitamin A Mangel vor, kommt es in der Regel zunächst zu Problemen in der Nacht: Betroffene haben Schwierigkeiten, bei schlechten Lichtverhältnissen zu sehen. Später können sich diese Schwierigkeiten auch bei Tageslicht zeigen und letztlich sogar zu völliger Blindheit führen. 

Eine Studie aus Norwegen (5) bestätigte den enormen Effekt von Vitamin A auf die Augen. 105 Nachtblinde Kinder wurden dazu untersucht und ihre Vitaminversorgung gemessen. Um sicherzustellen, dass tatsächlich Nachtblindheit vorlag, wurden zunächst die Eltern befragt. Bestätigten diese, dass die Kinder Schwierigkeiten hatte, bei schlechten Lichtverhältnissen zu sehen, wurden diese Angaben durch einen Sehtest überprüft. 

Weitere 105 gesunde Kinder dienten als Kontrollgruppe. Sie stimmten in Alter, Geschlecht und Wohnort mit der Versuchsgruppe überein. Bei der Messung zeigte sich, dass ihre Vitamin-A-Versorgung stark abwich: Nachtblinde Kinder wiesen ein um etwa ein Drittel geringeres Serumlevel als gesunde Kinder auf!

Zusätzlich zeigten die Teilnehmer mit den schwersten Formen der Nachtblindheit auch die niedrigsten Vitamin-A-Spiegel, was die Annahme der Forscher weiter bestätigt: Ein Vitamin A Mangel steht mit Sehproblemen wie Nachtblindheit in direktem Zusammenhang. 

Vitamin A Mangel feststellen und beheben

Ein Mangel kann Haut, Psyche, Immunsystem, Lungen, Augen und mehr beeinflussen und ist daher zu vermeiden. Doch wie viel benötigen wir pro Tag, wann liegt eine Unterversorgung vor und was passiert bei einer Überdosierung? Tatsächlich ist die richtige Zufuhrmenge bei Vitamin A schwer zu treffen: Der Abstand zwischen Mangel, idealer Menge und Überdosierung ist vergleichsweise gering. 

Eine langfristige Überdosierung mit der aktiven Form Retinol kann zahlreiche negative Folgen haben: Kopfschmerzen, Übelkeit, Hautreizungen, Gelenkschmerzen und sogar Leberschäden und geschwächte Knochen sind die möglichen Symptome. Während einer Schwangerschaft können zu hohe Mengen zudem zu Missbildungen des Kindes führen. 

Retinol nehmen wir durch tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte oder Eier zu uns. Aus pflanzlichen Quellen erhalten wir hingegen Beta-Carotin, das unser Körper bei Bedarf in Retinol umwandeln kann. Ist die Versorgung bereits ausreichend, findet dieser Transformationsprozess nicht statt. Daher besteht auch keine Gefahr einer Überdosis aus pflanzlichen Quellen. 

Doch was ist unser normaler Tagesbedarf und ab wann liegt eine Überdosierung vor?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt die folgenden Mengen: 

Vitamin A Tagesbedarf in µg Retinol
Säuglinge
0 bis unter 4 Monate500
4 bis unter 12 Monate400
Kinder und Jugendliche
1 bis unter 4 Jahre300
4 bis unter 7 Jahre350
7 bis unter 10 Jahre450
10 bis unter 13 Jahre600
Männer: Frauen: 
13 bis unter 15 Jahre800700
15 bis unter 19 Jahre950800
Erwachsene
19 bis unter 65 Jahre850700
65 Jahre und älter800700
Schwangere800
Stillende1300

Die Angaben gelten jeweils für Retinol, die aktive Form der Vitaminfamilie. Es steckt vor allem in tierischen Produkten wie Leber, Milchprodukten, Eiern und Fisch (besonders Lebertran).

Wer hingegen auf pflanzliche Quellen setzt, nimmt statt Retinol Beta-Carotin zu sich. Wir finden es zum Beispiel in farbintensiven Gemüse- und Obstsorten wie Karotten, Spinat, Paprika und Süßkartoffeln. In diesem Fall müssen die täglichen Verzehrempfehlungen mit dem Faktor zwölf multipliziert werden. 

Für andere Carotine außer Beta-Carotin wird die Tagesdosis mit 24 multipliziert. 

Vitamin A Mangel Diagnose

Bei Symptomen wie Nachtblindheit wird vom Hausarzt oder Augenarzt schnell die Diagnose “Vitamin A Mangel” gestellt. Auch Dermatologen entdecken eine Unterversorgung häufig, wenn sie entsprechende Hautprobleme behandeln. Die tatsächliche Feststellung kann jedoch nur im Rahmen einer Blutuntersuchung erfolgen. 

Wurde der Vitaminmangel bestätigt, lässt sich dieser recht einfach beheben. Kurzfristig helfen Nahrungsergänzungsmittel, den Bedarf schnell zu decken. Auf lange Sicht ist eine Ernährungsumstellung in Kombination mit Supplementen besser geeignet. Bei der Einnahme der Vitaminpräparate ist die tägliche Obergrenze oder “Upper Intake Level” (UL) zu beachten. 

Wie der Name vermuten lässt, ist es nicht zu empfehlen, diese Grenze zu überschreiten – vor allem nicht regelmäßig. Sie wurde vom Scientific Committee on Food (SCF) der EU-Kommission folgendermaßen festgelegt:

  • Erwachsene (einschließlich Schwangere): 3 mg/Tag.
  • Frauen nach der Menopause: 1,5 mg/Tag, da hohe Retinolspiegel mit negativen Effekten auf die Knochengesundheit in Verbindung gebracht werden.
  • Kinder und Jugendliche: je nach Alter zwischen 1,1 mg/Tag (für Kinder ab 4 Jahren) und 2,6 mg/Tag (für Jugendliche ab 15 Jahren).

Bei vielen Menschen liegt die Tagesdosis bereits sehr nahe an der Obergrenze. Wer bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel die Verzehrempfehlungen missachtet, läuft ebenfalls schnell Gefahr, das UL zu überschreiten. 

Zum Beispiel nehmen Männer zwischen 14 und 18 Jahren im Mittel 1,5 mg Retinol-Äquivalente (RE) pro Tag zu sich, fünf Prozent von ihnen sogar 2,6 mg/Tag. Dies kommt dem UL gefährlich nahe. Auch postmenopausale Frauen überschreiten den UL von 1,5 mg/Tag häufig bereits durch die normale Ernährung (6).

Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte daher entsprechend der Herstellerangaben erfolgen. Nach einigen Tagen der Anwendung ist eine Abklärung durch einen weiteren Bluttest sinnvoll, um eine Überdosierung zu vermeiden. 

Fazit: Vitamin A Mangel hat zahlreiche Symptome

Die Vitamin-A-Familie, bestehend aus Retinol, Retinylesthern, Beta-Carotin und weiteren Carotinoiden, erfüllt zahlreiche wichtige Aufgaben in unserem Körper: Unser Immunsystem, Haut und Schleimhäute, Augen und Psyche benötigen ausreichende Mengen für eine normale Funktion. 

Kommt es zu einem Vitamin A Mangel, zeigen sich Symptome typischerweise auch in diesen Bereichen zuerst. Es kann zu Nachtblindheit kommen, die sich später auch zu Sehproblemen bei Tageslicht ausweiten kann. Trockene, raue Haut und vorzeitige Hautalterung sind ebenfalls üblich. Probleme der Schleimhäute können vor allem die Lunge betreffen und dort Atemprobleme hervorrufen. Auch eine Verbindung von Asthma-Erkrankungen und Vitamin A Mangel zeigte sich in Studien. 

Für unsere Psyche spielt die Vitamingruppe ebenfalls eine wichtige Rolle: Ein Mangel kann das Risiko für Depressionen drastisch erhöhen. Umgekehrt profitiert unser Gehirn von einer guten Versorgung des entzündungshemmenden und antioxidativen Nährstoffs. 

Wir können unseren Tagesbedarf gut über tierische und pflanzliche Quellen decken. Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Co. enthalten die aktive Form Retinol, während wir in pflanzlichen Lebensmittel Beta-Carotin und andere Carotinoide finden. Diese muss unser Körper bei Bedarf erst in Retinol umwandeln. 

Die richtige Tagesmenge zu treffen, kann durchaus schwerfallen: Das Fenster zwischen Unterversorgung und Überdosierung ist vergleichsweise schmal. Eine ausgewogene Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel bei Bedarf haben sich bewährt, um einen Vitamin A Mangel zu verhindern. 

FAQ – Häufig gestellte Fragen:

Quellenverzeichnis: 

  1. Bin dayel, Salman, Hussein, Ramadan, 2023/06/05 “Vitamin Deficiencies and Their Impact on Skin Function” 10.21103/Article13(2)_RA4
  2. Zhang Y, Ding J, Liang J. Associations of Dietary Vitamin A and Beta-Carotene Intake With Depression. A Meta-Analysis of Observational Studies. Front Nutr. 2022 Apr 25;9:881139. doi: 10.3389/fnut.2022.881139. PMID: 35548582; PMCID: PMC9083456.
  3. Timoneda J, Rodríguez-Fernández L, Zaragozá R, Marín MP, Cabezuelo MT, Torres L, Viña JR, Barber T. Vitamin A Deficiency and the Lung. Nutrients. 2018 Aug 21;10(9):1132. doi: 10.3390/nu10091132. PMID: 30134568; PMCID: PMC6164133.
  4. Bai YJ, Dai RJ. Serum levels of vitamin A and 25-hydroxyvitamin D3 (25OHD3) as reflectors of pulmonary function and quality of life (QOL) in children with stable asthma: A case-control study. Medicine (Baltimore). 2018 Feb;97(7):e9830. doi: 10.1097/MD.0000000000009830. PMID: 29443744; PMCID: PMC5839812.
  5. Hussain A, Kvåle G, Odland M. Diagnosis of night blindness and serum vitamin A level: a population-based study. Bull World Health Organ. 1995;73(4):469-76. PMID: 7554018; PMCID: PMC2486779.
  6. Höchstmengenvorschläge für Vitamin A in Lebensmitteln inklusive Nahrungsergänzungsmitteln, Bundesinstitut für Risikobewertung