Coenzym Q10 ist ein essenzielles Molekül für die Energieproduktion und den Schutz der Zellen vor oxidativem Stress. Ein Mangel an Q10 kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, die von Müdigkeit und Muskelschwäche bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kognitiven Beeinträchtigungen reichen. Eine frühzeitige Diagnose und geeignete Behandlung durch Q10-Ergänzungen können dir helfen, diese Symptome zu lindern und deine Gesundheit zu verbessern.
- Die natürliche Q10-Produktion im Körper nimmt mit dem Alter signifikant ab.
- Ein Mangel an Coenzym Q10 kann die Entstehung zahlreicher Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Typ-2-Diabetes, Parkinson-Krankheit und chronischen Nierenerkrankungen begünstigen.
- Da Q10 als Antioxidans wirkt, kann ein Mangel auch bei jüngeren Menschen zu Hautproblemen wie vorzeitiger Hautalterung und verringerter Hautelastizität führen.
Was ist Q10 Mangel?
Coenzym Q10, auch bekannt als Ubichinon, ist ein fettlösliches Antioxidans, das in den Mitochondrien der Zellen vorkommt. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Energieproduktion, indem es als Elektronentransporter in der Zellatmung fungiert, dem Prozess, durch den unsere Zellen Adenosintriphosphat herstellen.
Adenosintriphosphat ist die primäre Energiequelle für viele biologische Prozesse. Darüber hinaus schützt Coenzym Q10 die Zellen vor oxidativem Stress und wirkt als starkes Antioxidans, wodurch Q10 sogar eine Wirkung auf die Psyche hat. Kommt es zu einem Mangel, ob altersbedingt, durch Mangelernährung oder Erkrankungen, altert der Körper unnatürlich rasant.
Q10 Mangel feststellen
Ein Mangel an Coenzym Q10 lässt sich durch verschiedene diagnostische Methoden feststellen. Einige Labore sind auf die Diagnose von Q10-Mangel und verwandten mitochondrialen Erkrankungen spezialisiert und bieten dir umfassende Testkits und Analyseverfahren an.
Die gängigsten Methoden um einen Q10 Mangel feststellen zu können sind:
Q10 Mangel Ursache
Coenzym Q10 Mangel kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Hauptfaktor dafür ist der natürliche Alterungsprozess. Mit steigendem Alter nimmt die natürliche Produktion von Q10 in deinem Körper ab. Ältere Erwachsene haben oft niedrigere Q10-Spiegel, was zu einer verminderten Energieproduktion und einem erhöhten Risiko für altersbedingte Erkrankungen führen kann.
Auch eine unzureichende Ernährung kann zu einem Mangel an Q10 führen. Obwohl Q10 in Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch und Vollkornprodukten enthalten ist, kann eine unausgewogene Ernährung zu unzureichender Zufuhr führen. Verschärfend können einige Medikamente, insbesondere Statine, die zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt werden, die natürlichen Q10-Spiegel im Körper senken. Statine hemmen die Produktion von Q10 als Nebenwirkung ihrer Wirkung auf den Cholesterinstoffwechsel.
Besonders negative Auswirkungen auf die Q10 Spiegel können Krankheiten haben. Verschiedene Gesundheitszustände, wie Herzkrankheiten, Diabetes und bestimmte neurologische Erkrankungen, werden mit einem Mangel an Q10 in Verbindung gebracht. Diese Krankheiten können entweder die Q10-Produktion beeinträchtigen oder den Bedarf an Q10 erhöhen.
Erkrankungen, die Q10 Mangel verursachen
Aufgrund der Vielzahl von Rollen, die Coenzym Q10 in der Zellfunktion spielt, ist es nicht überraschend, dass ein Mangel an Q10 mit der Entstehung vieler Krankheiten in Zusammenhang steht. Ein Q10-Mangel wird allgemein in primäre und sekundäre Typen unterteilt.
Ein primärer Q10-Mangel resultiert aus Mutationen in Genen, die am Q10-Biosyntheseweg beteiligt sind. Für die Herstellung von funktionellem Q10 sind mindestens zehn Gene erforderlich. Eine Mutation in einem dieser Gene kann zu einem Defizit im Q10-Status führen.
Ein sekundärer Q10-Mangel entsteht durch Mutationen in Genen, die nicht direkt mit dem Q10-Biosyntheseweg in Zusammenhang stehen, oder durch nicht-genetische Faktoren, die mit verschiedenen Erkrankungen verbunden sind. Zu diesen Faktoren gehören erhöhter oxidativer Stress und die Verwendung von Statin-Medikamenten.
Die bekanntesten Erkrankungen, die in Verbindung mit einem Q10 Mangel stehen, sind (1):
Studien deuten darauf hin, dass Q10 bei all diesen Krankheitsbildern hilfreich sein könnte, indem es oxidativen Stress reduziert und die Zellfunktion unterstützt.
Welche Symptome treten bei Q10-Mangel auf?
Ein Mangel an Coenzym Q10 kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die hauptsächlich auf die Rolle von Q10 in der Energieproduktion und als Antioxidans zurückzuführen sind. Diese Symptome können einzeln oder in Kombination auftreten und variieren je nach Schweregrad des Mangels und den individuellen gesundheitlichen Bedingungen der betroffenen Person.
Q10 Mangel Muskelschmerzen und Muskelzucken
Die Wirkung von Q10 auf die Muskeln ist enorm. Q10 unterstützt die Muskelfunktion, indem es die Energieproduktion in den Zellen verbessert und oxidative Schäden reduziert, was zur Erhaltung der Muskelkraft und -gesundheit beiträgt und sogar unterstützend beim Muskelaufbau wirkt.
Ein Mangel an Q10 kann dagegen die Energieversorgung der Muskeln beeinträchtigen, was zu Schmerzen, Müdigkeit und allgemeiner Muskelschwäche führen kann. Diese Muskelschmerzen können insbesondere nach körperlicher Anstrengung oder bei längerem Sitzen auftreten.
Mit zunehmendem Alter sinkt die körpereigene Produktion von Coenzym Q10 ganz natürlich, was zu einem Rückgang der Muskelkraft und -masse führen kann. Der altersbedingte Abbau von Muskelmasse und -kraft wird allgemein als Sarkopenie bezeichnet. Die Einnahme von Q10 kann älteren, aber auch jüngeren Menschen helfen, ihre Muskelgesundheit und -funktion zu verbessern.
Forschungsergebnisse zeigen, dass Q10 dabei helfen kann, den Verlust von Muskelmasse zu verlangsamen. Dies ist besonders wichtig, um Mobilität und Lebensqualität im Alter zu erhalten. Viele ältere Menschen, die Q10 einnehmen, berichten von einer verbesserten Lebensqualität, gesteigerter Energie und besserer körperlicher Leistungsfähigkeit.
Muskelzucken oder -krämpfe sind ebenfalls häufige Symptome eines Q10-Mangels. Da Q10 an der Energieproduktion und der Regulierung der Muskelkontraktion beteiligt ist, kann ein Mangel zu einer fehlerhaften Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln führen, was Muskelzucken oder -krämpfe verursachen kann.
Q10 Mangel und die Schilddrüse
Die Wirkung von Q10 auf die Schilddrüse ist nicht zu unterschätzen. Die Schilddrüse produziert Hormone, die den Stoffwechsel, das Wachstum und die Entwicklung regulieren. Eine gesunde Schilddrüse ist daher entscheidend für das allgemeine Wohlbefinden und die Aufrechterhaltung der körperlichen Funktionen. Studien haben gezeigt, dass Q10 einen positiven Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion haben kann.
Q10 wirkt als starkes Antioxidans, das oxidative Schäden durch freie Radikale neutralisiert. Da die Schilddrüse besonders anfällig für oxidative Stressoren ist, kann Q10 helfen, Zellschäden zu minimieren und die allgemeine Gesundheit der Schilddrüse zu unterstützen.
Wenn du an Schilddrüsenproblemen leidest oder das Gefühl hast, dass deine Schilddrüse Unterstützung benötigt, kann eine gezielte Q10-Supplementierung hilfreich sein.
Q10 Mangel Haarausfall
Haarausfall, der mit einem Q10-Mangel in Verbindung steht, könnte durch mehrere Mechanismen erklärt werden. Zum einen ist Q10 essenziell für die Energieproduktion in den Zellen. Ein Q10 Mangel kann die Funktion der Haarfollikel beeinträchtigen und zu deren vorzeitigem Absterben führen.
Ohne ausreichende Q10-Spiegel sind die Zellen anfälliger für oxidativen Stress. Dieser Stress kann die Haarfollikel schädigen und zu Haarausfall beitragen. Außerdem fördert Q10 die Gesundheit der Blutgefäße. Ein Mangel kann die Blutzirkulation in der Kopfhaut reduzieren, was das Haarwachstum negativ beeinflussen kann.
Ein gezielter Einsatz von Q10-Präparaten könnte, wie viele Erfahrungsberichte zu Q10 zeigen, helfen, den Haarausfall zu verringern, insbesondere wenn der Mangel nachgewiesen wurde. Es ist jedoch wichtig, bei Haarausfall auch andere mögliche Ursachen zu berücksichtigen und sich von einem Arzt beraten zu lassen.
Q10 Mangel Symptome Haut
Die positiven Auswirkungen, die Q10 für die Haut bringt, sind unumstritten. Nicht umsonst werben so viele Hautcremes mit einem Q10-Anteil, um für junge, erfrischte Haut zu sorgen.
Q10 ist bekannt für seine antioxidativen Eigenschaften, die helfen, deine Haut vor schädlichen freien Radikalen zu schützen. Ein Q10 Mangel kann zu einer beschleunigten Hautalterung führen, was sich in Form von Falten, feinen Linien und einem Verlust der Hautelastizität äußern kann.
Coenzym Q10 trägt zur Regeneration der Hautzellen bei und unterstützt den Energiehaushalt der Hautzellen. Ein Mangel kann die Feuchtigkeitsbarriere deiner Haut schwächen und zu einer trockenen, schlaffen Haut mit einem ungleichmäßigen Hautton führen.
Eine beeinträchtigte Hautbarriere kann eine erhöhte Empfindlichkeit und Reizungen nach sich ziehen. Deine Haut kann dann anfälliger für Umweltfaktoren wie UV-Strahlen und Verschmutzung werden.
Q10 Mangel und Typ-2-Diabetes
In einer Studie (2) wurde der Zusammenhang zwischen dem Coenzym Q10 Status und der Stoffwechselkontrolle bei Typ-2-Diabetikern untersucht. Schlechte Stoffwechseleinstellungen, die zu erhöhten Blutzuckerspiegeln führen, sind häufig mit einem erhöhten oxidativen Stress verbunden. Hier könnte Q10 als Antioxidans wirken, das zur Reduzierung dieses Stresses beitragen kann. Fehlt es dem Körper an Q10, fällt dieser Schutzmechanismus weg.
Die Studie umfasste 28 Patienten mit Typ-2-Diabetes und eine Kontrollgruppe von zehn gesunden Personen. Ziel war es, die Spiegel von Malondialdehyd (MDA), einem Marker für oxidativen Stress, sowie die Q10-Spiegel, die die antioxidative Kapazität anzeigen, zu bestimmen.
Die Ergebnisse zeigten, dass Diabetiker signifikant höhere MDA-Werte und niedrigere Q10-Spiegel aufwiesen als die gesunden Kontrollpersonen. Es wurde festgestellt, dass höhere MDA-Werte positiv mit einem schlechteren HbA1C-Wert (einem Marker für langfristig hohe Blutzuckerspiegel) korrelierten, während niedrigere Q10-Spiegel negativ mit dem HbA1C-Wert korrelierten. Dies deutet darauf hin, dass höherer oxidativer Stress und geringere Q10-Spiegel mit einer schlechteren Stoffwechseleinstellung bei Typ-2-Diabetikern verbunden sind.
Q10 Mangel und ME/CFS
Eine Studie (3) untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Coenzym Q10 Status und der Schwere der Myalgischen Enzephalomyelitis, auch bekannt als chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/CFS). Dazu wurden 22 gesunde Freiwillige und 58 Patienten mit ME/CFS untersucht. Bei allen Teilnehmern wurde der Plasma-Q10-Spiegel gemessen, und der Schweregrad der Erkrankung wurde mit der FibroFatigue (FF)-Skala ermittelt.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Serum-Q10-Werte bei ME/CFS-Patienten deutlich niedriger waren als bei den gesunden Kontrollpersonen. Es bestand eine signifikante negative Korrelation zwischen dem Serum-Q10-Spiegel und dem Gesamtscore auf der FF-Skala. Das bedeutet, je niedriger der Q10-Spiegel, desto ausgeprägter waren die Symptome der Erkrankung.
Besonders auffällig war, dass Patienten mit sehr niedrigen Plasma-Q10-Werten (<390 μg/l) signifikant höhere Werte bei vier spezifischen Punkten der FF-Skala erzielten. Diese Punkte umfassten Müdigkeit, autonome Symptome, Konzentrationsstörungen und Gedächtnisprobleme. Das deutet darauf hin, dass ein Mangel an Q10 mit schwereren Beschwerden bei ME/CFS-Patienten verbunden ist.
Q10 Status im Alter
Studien (4) zeigen, dass die körpereigene Produktion von Q10 mit dem Alter abnimmt. Dies liegt daran, dass die Synthese von Q10 in den Zellen weniger effizient wird. Ältere Erwachsene haben tendenziell niedrigere Q10-Spiegel im Vergleich zu jüngeren Menschen. Dies kann sich auf die Energieproduktion und allgemeine Zellgesundheit auswirken.
Q10 Mangel Symptome im Alter
Ältere Menschen können Muskelkraft und -ausdauer verlieren, was teilweise auf einen verminderten Q10-Status zurückzuführen sein könnte, da Q10 für die Muskelenergieproduktion entscheidend ist. Außerdem sind reduzierte Q10-Spiegel mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer assoziiert. Q10 spielt eine schützende Rolle für Nervenzellen und kann deren Funktion unterstützen.
Während des Alterungsprozesses und bei altersbedingten Krankheiten kommt es zu einer signifikanten Verringerung der Q10-Biosynthese. Die Konzentrationen von Q10 im Plasma älterer Menschen korrelieren positiv mit der körperlichen Aktivität sowie mit geringeren oxidativen Lipidschäden.
Der durch Q10 verliehene antioxidative Schutz steht in Verbindung mit der Leistungsfähigkeit der Skelettmuskulatur während des Alterns. Ein hohes Q10H2/Q10-Verhältnis geht mit einer Steigerung der Muskelkraft einher, während ein niedriges Q10H2/Q10-Verhältnis auf Sarkopenie hinweisen kann.
Q10 Mangel behandeln
Die Einnahme von Q10-Präparaten kann helfen, die Q10-Spiegel bei älteren Menschen zu erhöhen. Besonders in Verbindung mit der belebenden Wirkung von Quercetin kann eine gezielte Supplementierung dazu beitragen, die Energieproduktion zu verbessern und altersbedingte Gesundheitsprobleme zu mildern.
Eine Vielzahl von Studien unterstützen die Wirksamkeit von Q10-Ergänzungen bei der Verbesserung von Herzgesundheit, kognitiver Funktion und allgemeiner Vitalität im Alter. Die Supplementierung mit Q10 bietet älteren Menschen erhebliche gesundheitliche Vorteile, indem sie chronischen oxidativen Stress reduziert. Dies ist besonders wichtig für die Prävention und das Management von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurodegenerativen Störungen, die häufig im Alter auftreten.
Fazit: Q10 Mangel rechtzeitig behandeln
Ein Mangel an Q10 kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, da es eine Schlüsselrolle in der Zellfunktion und als Antioxidans spielt. Insbesondere im Alter und bei verschiedenen chronischen Erkrankungen ist eine ausreichende Versorgung mit Q10 entscheidend für die Erhaltung der Gesundheit. Die Ergänzung von Q10 kann dazu beitragen, den oxidativen Stress zu reduzieren, die Muskelgesundheit zu verbessern und das Risiko für viele Krankheiten zu senken. Ob du an einem Q10-Mangel leidest, kannst du unkompliziert durch eine Q10-Spiegel-Bestimmung im Blut oder Urinbestimmen und durch gezielte Supplementation beheben.
FAQ – Häufig gestellte Fragen:
Quellenverzeichnis:
- Mantle D, Turton N, Hargreaves IP. Depletion and Supplementation of Coenzyme Q10 in Secondary Deficiency Disorders. Front Biosci (Landmark Ed). 2022 Dec 19;27(12):322. doi: 10.31083/j.fbl2712322. PMID: 36624950.
- El-ghoroury EA, Raslan HM, Badawy EA, El-Saaid GS, Agybi MH, Siam I, Salem SI. Malondialdehyde and coenzyme Q10 in platelets and serum in type 2 diabetes mellitus: correlation with glycemic control. Blood Coagul Fibrinolysis. 2009 Jun;20(4):248-51. doi: 10.1097/mbc.0b013e3283254549. PMID: 19530339.
- Maes M, Mihaylova I, Kubera M, Uytterhoeven M, Vrydags N, Bosmans E. Coenzyme Q10 deficiency in myalgic encephalomyelitis/chronic fatigue syndrome (ME/CFS) is related to fatigue, autonomic and neurocognitive symptoms and is another risk factor explaining the early mortality in ME/CFS due to cardiovascular disorder. Neuro Endocrinol Lett. 2009;30(4):470-6. PMID: 20010505.
- Hernández-Camacho JD, Bernier M, López-Lluch G, Navas P. Coenzyme Q10 Supplementation in Aging and Disease. Front Physiol. 2018 Feb 5;9:44. doi: 10.3389/fphys.2018.00044. PMID: 29459830; PMCID: PMC5807419.