Omega-3-Fettsäuren sind essenzielle Nährstoffe, die eine bedeutende Rolle in der Gesundheit von Mutter und Kind während der Schwangerschaft spielen. Du bist selbst werdende Mutter oder möchtest jemanden in der Schwangerschaft mit Rat und Tat unterstützen? Die Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), sind bekannt für ihre zahlreichen gesundheitlichen Vorteile, die von der Unterstützung der fetalen Entwicklung bis hin zur Verbesserung der mütterlichen Gesundheit reichen.
- Omega-3-Fettsäuren, speziell DHA und EPA, sind essenziell für die gesunde Entwicklung des Fötus und die Gesundheit der Mutter.
- Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Gehirnentwicklung und die Sehfähigkeit des Kindes, reduzieren das Risiko von Frühgeburten, fördern das Immunsystem und verringern das Risiko postpartaler Depressionen.
- Fettreiche Fische, Leinsamen, Chiasamen, Walnüsse und Algenöl sind gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren, aber auch Omega-3-Supplemente bringen viele Vorteile, während und nach der Schwangerschaft.
- Die empfohlene tägliche Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren für schwangere Frauen beträgt 250 – 400 mg DHA pro Tag und sollte 2,7 g pro Tag nicht überschreiten.
Warum ist Omega 3 während der Schwangerschaft so wichtig?
Omega-3-Fettsäuren spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit von Mutter und Kind während der Schwangerschaft. Diese essenziellen Nährstoffe sind an vielen wichtigen biologischen Prozessen beteiligt und tragen wesentlich zur gesunden Entwicklung des Fötus sowie zur Unterstützung der mütterlichen Gesundheit bei.
1. Omega 3 und die Entwicklung des Gehirns und des zentralen Nervensystems
DHA (Docosahexaensäure), eine der wichtigsten Omega-3-Fettsäuren, ist ein wesentlicher Bestandteil der Zellmembranen im Gehirn. Es trägt zur strukturellen und funktionellen Entwicklung des fetalen Gehirns und des zentralen Nervensystems bei. Eine ausreichende Zufuhr von DHA während der Schwangerschaft kann die kognitiven Fähigkeiten und die neurologische Entwicklung des Kindes positiv beeinflussen.
Wie weitreichend und deutlich die Unterschiede in der Entwicklung zwischen Kindern, deren Mutter während der Schwangerschaft Omega-3-Präparate ergänzend zu sich nahm und Kindern ohne diesen Vorteil ist, erfährst du im weiteren Verlauf dieses Artikels.
2. Omega 3 und die Entwicklung der Augen
DHA ist ebenfalls ein Hauptbestandteil der Netzhaut. Eine ausreichende Menge dieser Fettsäure unterstützt die gesunde Entwicklung der Augen des Fötus. Studien haben gezeigt, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft genügend DHA zu sich genommen haben, tendenziell bessere Sehfähigkeiten aufweisen.
Omega-3-Fettsäuren können auch das Risiko von Augenerkrankungen im späteren Leben reduzieren. DHA trägt dazu bei, die Struktur und Funktion der Netzhaut zu unterstützen, was eine Schlüsselrolle bei der Prävention von altersbedingten Makuladegenerationen und anderen Augenproblemen spielen kann.
3. Omega 3 und die Reduzierung des Risikos von Frühgeburten
Omega-3-Fettsäuren können helfen, die Dauer der Schwangerschaft zu verlängern und das Risiko von Frühgeburten zu reduzieren. Untersuchungen haben ergeben, dass Frauen, die während der Schwangerschaft ausreichend Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen, ein geringeres Risiko für Frühgeburten und damit verbundene Komplikationen haben.
Das liegt unter anderem daran, dass Omega 3 dabei hilft, die Gefäßgesundheit und die Regulation des Blutflusses zu verbessern. Dies kann helfen, die Durchblutung der Plazenta zu optimieren und die Versorgung des Fötus mit Sauerstoff und Nährstoffen zu erhöhen, was wiederum das Risiko von Komplikationen verringern kann, die zu einer Frühgeburt führen könnten.
4. Omega 3 und die Unterstützung des Immunsystems
Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften, die das Immunsystem sowohl der Mutter als auch des Fötus stärken können. Eine ausreichende Zufuhr kann dazu beitragen, das Risiko von allergischen Reaktionen und Infektionen bei Neugeborenen zu verringern.
Omega-3-Fettsäuren können die Funktion von Immunzellen wie T-Zellen, B-Zellen und Makrophagen beeinflussen. Sie können die Produktion von entzündungsfördernden Molekülen verringern und gleichzeitig die Freisetzung von entzündungshemmenden Substanzen fördern, die das Immunsystem ausbalancieren. Diese Effekte führen potenziell zu einer Verringerung des Allergie-Risikos bei Neugeborenen.
5. Omega 3 und die Verringerung des Risikos postpartaler Depressionen
Studien haben gezeigt, dass eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren das Risiko von postpartalen Depressionen verringern kann. DHA und EPA tragen zur emotionalen und psychischen Stabilität bei, indem sie die Produktion von Neurotransmittern im Gehirn unterstützen. Eine Vielzahl von Studien beweist, dass dieser Effekt statistisch signifikant ist. Im Laufe des Artikels gehen wir speziell auf dieses Thema vertieft ein und stellen die dir entsprechende wissenschaftliche Studien vor.
6. Omega 3 und die Förderung der Herzgesundheit
Omega-3-Fettsäuren sind für ihre herzschützenden Eigenschaften bekannt. Sie können helfen, den Blutdruck zu regulieren, Entzündungen zu reduzieren und die Blutfettwerte zu verbessern. Dies unterstützt die Herzgesundheit der Mutter während der Schwangerschaft, einer Zeit, in der das Herz-Kreislauf-System stark beansprucht wird.
7. Omega 3 und die Haut- und Haargesundheit
Eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren trägt zur Gesundheit von Haut und Haaren bei. Sie fördern die Festigkeit und den Glanz der Haare sowie die Feuchtigkeitsversorgung und Elastizität der Haut, was während der Schwangerschaft besonders vorteilhaft sein kann.
Die besten Quellen für Omega 3 in der Schwangerschaft
Omega-3-Fettsäuren sind eine Gruppe von mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die für den menschlichen Körper essenziell sind. Da dein Körper diese Fettsäuren nicht selbst herstellen kann, müssen sie über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden.
Die drei wichtigsten Omega-3-Fettsäuren sind:
- Alpha-Linolensäure (ALA): Eine pflanzliche Omega-3-Fettsäure, die in Leinsamen, Chiasamen und Walnüssen vorkommt. Sie dient deinem Körper als Vorstufe für EPA und DHA.
- Eicosapentaensäure (EPA): Eine Omega-3-Fettsäure aus Meeresquellen, die in fettem Fisch wie Lachs, Makrele und Sardinen vorkommt.
- Docosahexaensäure (DHA): Eine weitere wichtige Omega-3-Fettsäure aus Meeresquellen, die ebenfalls in fettem Fisch vorkommt und besonders für die Gehirnentwicklung von Bedeutung ist.
Welche Omega-3-Quellen sollte man während der Schwangerschaft meiden?
Während der Schwangerschaft ist es wichtig, auf die Auswahl der Omega-3-Quellen zu achten, um mögliche Risiken für die Gesundheit von Mutter und Kind bestmöglich zu vermeiden. Hier sind einige Omega-3-Quellen, die während der Schwangerschaft gemieden werden sollten:
1. Fische mit hohem Quecksilbergehalt
Einige fettreiche Fische können hohe Mengen an Quecksilber enthalten, was die Entwicklung des Nervensystems des Fötus beeinträchtigen kann. Fische, die gemieden werden sollten, sind:
- Hai
- Schwertfisch
- Königsmakrele
- Großaugen-Thunfisch
- Marlin
2. Rohfisch und Schalentiere
Der Verzehr von rohem Fisch und Schalentieren birgt das Risiko von Lebensmittelvergiftungen durch Bakterien oder Parasiten wie Listeria und Salmonellen. Daher sollten schwangere Frauen Sushi, Sashimi und andere Gerichte mit rohem Fisch meiden.
3. Bestimmte Fischarten aus belasteten Gewässern
Fische aus stark belasteten Gewässern können Schadstoffe wie Dioxine und Polychlorierte Biphenyle enthalten. Es ist ratsam, Fisch aus unsicheren oder unbekannten Quellen zu vermeiden und sich für zertifizierte, schadstofffreie Produkte zu entscheiden.
4. Supplemente
Einige minderwertige Fischölpräparate können Schadstoffe und Verunreinigungen enthalten. Schwangere sollten hochwertige Fischölpräparate bzw. Algenöl wählen, die auf Reinheit und Qualität geprüft sind, um Schadstoffbelastungen zu vermeiden.
Um sicherzugehen, dass du genug Omega-3-Fettsäuren zu dir nimmst, empfehlen sich eigens für diesen Zweck zusammengestellte Omega-3-Präparate. Hochwertige Supplemente liefern dir bioverfügbares EPA und DHA im optimalen Verhältnis – ganz ohne schädliche Kontaminanten.
Empfohlene Dosierung von Omega 3 während der Schwangerschaft
Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit sind bis zu 5 g EPA und DHA pro Tag unbedenklich, was auch für Schwangere und Frauen in der Stillzeit gilt. Zwei Studien (1) legten jedoch nahe, dass es bei hohen EPA-Dosen mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,1 % mehr als in der Placebogruppe zu Blutungsepisoden während der Schwangerschaft kam.
Aufgrund dessen sollten schwangere Frauen tägliche EPA- und DHA-Dosen von mehr als 2,7 g, beziehungsweise einen Omega-3-Index von mehr als 16 % nicht überschreiten, um Blutungen zu vermeiden.
Neben Blutungen kann es bei einer Omega-3-Überdosierung in manchen Fällen zu folgenden weiteren Nebenwirkungen kommen:
- Verdauungsprobleme bei kurzfristiger Ernährungsumstellung
- gestörte Blutzuckerregulation
- Schadstoffbelastung durch verunreinigte Omega-3-Quellen
Omega-3-Supplementierung in der Schwangerschaft: Erfahrungen
Die Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft wird von einer beeindruckenden Anzahl wissenschaftlicher Gesellschaften empfohlen. Im Vergleich zwischen Gruppen, die während der Schwangerschaft mit Omega-3-Präparaten behandelt worden sind, und einer Kontrollgruppe konnte in einer Vielzahl von Gesundheitsbereichen sowohl bei der Mutter als auch bei den Kindern eine deutliche Verbesserung seitens der Omega-3-Gruppe festgestellt werden (1).
Verbesserungen konnten in den Bereichen Reduktion der Frühgeburtenrate, Schwangerschaftsdiabetes, mittleres Geburtsgewicht und spätere Entwicklung der Kinder und der Notwendigkeit einer Intensivpflege bei Neugeborenen erzielt werden.
Die Studien konnten außerdem bestätigen, dass EPA und DHA den Nüchternblutzucker und HOMA-Index senken können. Der HOMA-IR gibt Aufschluss darüber, wie hoch das Risiko einer Insulinresistenz ist. Sind beide Werte niedrig, spricht es für eine sehr geringe Chance, an Diabetes zu erkranken.
Omega 3 Schwangerschaft: Effekt auf die Frühgeburtenrate
In einer Untersuchung (2), basierend auf den Daten der multizentrischen, doppelblinden, randomisierten und kontrollierten ORIP-Studie, wurde der Einfluss einer Omega-3-Nahrungsergänzung während der Schwangerschaft auf die Häufigkeit einer Frühgeburt betrachtet.
Insgesamt5517 Frauen vor der 20. Schwangerschaftswoche wurden im Verhältnis 1:1 einer Omega-3-Gruppe oder einer Kontrollgruppe zugeteilt. Die Frauen erhielten Fischölkapseln mit etwa 900 mg n-3 langkettigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren (800 mg DHA und 100 mg Eicosapentaensäure (EPA)) pro Tag oder isokalorische Kontrollkapseln mit Pflanzenöl, die das Fettsäureprofil der australischen Ernährung nachahmen sollten.
Der größte Nutzen der Nahrungsergänzung wurde bei Frauen mit niedrigem Gesamt-Omega-3-Status in der Frühschwangerschaft beobachtet, deren Wahrscheinlichkeit einer frühen Frühgeburt (<34 Wochen) durch die Nahrungsergänzung um 70 % sank.
Die Studie zeigte, dass das Risiko einer frühen Frühgeburt bei Frauen mit niedrigem Gesamt-n-3-Spiegel am höchsten war:
- 3,05 % der Frauen mit niedrigem Status
- 1,81 % der Frauen mit mittlerem Status und
- 0,85 % der Frauen mit angemessenen Status in der Kontrollgruppe hatten eine frühe Frühgeburt.
Eine Omega-3-Nahrungsergänzung trug zudem insgesamt, unabhängig vom Omega-3-Status, zur Verringerung der Frühgeburten bei. Das bedeutet, dass ein Fünftel der Frauen, die ihr Kind vor der 37. Woche auf die Welt gebracht hätten, dank Omega-3-Fettsäuren eine normal lange Schwangerschaft haben konnten.
Omega 3 Schwangerschaft: EPA/DHA bei perinataler Depression
Eine Meta-Analyse (3) epidemiologischer Daten zeigt, dass je niedriger die EPA- und DHA-Werte bei schwangeren Frauen sind, desto wahrscheinlicher ist eine postpartale Depression.
Perinatale Depression (PND) wird normalerweise als Beginn einer leichten bis schweren Depressionsepisode während der Schwangerschaft oder postpartal innerhalb eines Jahres nach der Entbindung definiert. Depressionsstörungen während der Perinatalperiode bei Frauen im gebärfähigen Alter treten weltweit immer häufiger auf.
Es wurden acht randomisierte, doppel- oder dreifach verblindete, placebokontrollierte Studien zur Bewertung der Wirksamkeit einer Omega-3-Fettsäuren-Monotherapie bei perinataler Depression betrachtet. Insgesamt umfasste die Meta-Analyse 638 Teilnehmerinnen, von denen 323 der omega-3 Gruppe angehörten. Die tägliche Dosierung variiert zwischen ein und sechs Gramm der essenziellen Fettsäuren.
Während die Placebo-Gruppe keine signifikanten Veränderungen vorweisen konnte, wurden in den Gruppen, die eine Omega-3-Fettsäuren-Monotherapie während der Perinatalperiode erhalten hatten, signifikante Auswirkungen auf die Verringerung depressiver Symptome festgestellt.
Omega-3-Fettsäuren hatten bereits bei einer Anwendungsdauer von unter acht Wochen positive Auswirkungen sowohl auf Depressionen während der Schwangerschaft als auch auf postpartale Depressionen.
Omega 3 in der Frühschwangerschaft: Wahrscheinlichkeit einer postnatalen Depression
Eine Kohortenstudie (4), durchgeführt an einer Gruppe belgischer Frauen, suchte und fand eindeutige Ergebnisse, die einen Zusammenhang zwischen dem Omega-3-Status während der Frühschwangerschaft und der Wahrscheinlichkeit einer postnatalen Depression herstellten. Von den 122 Frauen, die in die erste Kohorte aufgenommen wurden, wurden 72 (59 %) ein Jahr nach der Entbindung per Telefoninterview auf depressive Stimmung untersucht.
Es zeigten sich signifikante Zusammenhänge zwischen DHA, Gesamt-n-3-PUFA, Omega-3-Index, n-6/n-3- und AA/EPA-Verhältnissen und der psychischen Gesundheit der Mutter. Höhere DHA-Werte und Gesamt-n-3-PUFA sowie höhere Omega-3-Indexwerte führten zu einer geringeren Wahrscheinlichkeit einer postpartalen Depression. Im Gegensatz dazu waren höhere n-6/n-3- und AA/EPA-Verhältnisse mit einem höheren Risiko für depressive Stimmungen verbunden.
Frauen mit einem Omega-3-Index unter 5 % hatten im ersten Jahr nach der Geburt ein mehr als vierfach erhöhtes Risiko für depressive Episoden als Frauen mit einem Omega-3-Index über 5 %.
Die Ergebnisse der Studie stützten die Hypothese, dass ein niedriger n-3-PUFA-Status und ein Ungleichgewicht zwischen n-6- und n-3-PUFA-Status in der Frühschwangerschaft das Risiko einer postpartalen Depression im Jahr nach der Geburt erhöhen.
Omega 3 Schwangerschaft: Effekt auf die Entwicklung des Kindes
Randomisierte kontrollierte Studien (1) konnten bereits einen generellen positiven Effekt von Omega-3-Supplementierung der Mutter auf die Entwicklung des Kindes feststellen:
- reduziertes Asthmarisiko und Keuchen bei ihren Kindern
- höherer Omega-3-Gehalt in der Muttermilch war mit einem niedrigeren Blutdruck der Kinder verbunden
- höherer EPA- und DHA-Status bei der Geburt war mit einer besseren neurologischen Entwicklung im Kindesalter verbunden
- Verbesserung der kognitiven, psychomotorischen und visuellen Entwicklung
Eine einzentrische, doppelblinde, placebokontrollierte, randomisierte Studie an schwangeren dänischen Frauen untersuchte den Effekt von Omega-3-Supplementierung während der Schwangerschaft auf die neurologische Entwicklung der Kinder genauer.
736 Frauen wurden in der 24. Schwangerschaftswoche randomisiert entweder einer n-3 LCPUFA- oder einer Kontrollsupplementierung zugewiesen. Die schwangeren Frauen wurden im Verhältnis 1:1 auf vier 1-g-Kapseln Fischöl pro Tag randomisiert, was 2,4 g/Tag n-3 LCPUFA (55 % Eicosapentaensäure [EPA] und 37 % DHA) lieferte, oder auf vier identisch aussehende Kontrollkapseln mit Olivenöl.
Die Frauen wurden angewiesen, die Kapseln vom Tag der Randomisierung bis 1 Woche nach der Entbindung einzunehmen. Bis das jüngste Kind 3 Jahre alt wurde, war die Studie doppelblind, bei allen nachfolgenden Besuchen wurde der Prüfer verblindet.
Im Ergebnis zeigte sich, dass mit n-3 LCPUFA ergänzte Jungen die folgenden späten motorischen Meilensteine in einem jüngeren Alter als die Kontrollgruppe erreichten.
- Stehen mit Hilfe
- Laufen mit Hilfe
- Alleine Laufen
Nach einem Jahr war die Wortproduktion in der n-3 LCPUFA-Gruppe bei beiden Geschlechtern deutlich verbessert und die Kinder in der n-3 LCPUFA-Gruppe zeigten im Vergleich zu den Kindern in der Kontrollgruppe eine Tendenz zu höheren kognitiven Gesamtwerten.
Neben eindeutigen motorischen und kognitiven Meilensteinen, die die Omega-Gruppe schneller erreichte, wurde auch ein Unterschied in der Intensität und dem Vorkommen von emotionalen und Verhaltensproblemen festgestellt. Probleme waren hier in der Placebo-Gruppe deutlich höher als bei Kindern, deren Mutter Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft bekommen hatte. Diese Ergebnisse unterstützen einen potenziellen Nutzen der Empfehlung einer Nahrungsergänzung mit n-3 LCPUFA für schwangere Frauen.
Omega-3-Supplementierung während der Stillzeit
In der Stillzeit werden wichtige Immunfaktoren, wie Antikörper, und Nährstoffe durch die Muttermilch an das Baby übergeben. Eine sichere Omega-3-Zufuhr kann die Qualität der Muttermilch verbessern und all die Vorteile, die Omega-3-Fettsäuren während der Schwangerschaft auf die Entwicklung des Kindes haben, vorantreiben.
Diese Vorteile reichen von einer Unterstützung des Immunsystems, der Entwicklung des Gehirns und der Augen bis hin zu einer schnelleren kognitiven Entwicklung. Neben dem Kind profitiert auch die Mutter von der Omega-3-Supplementierung. Eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren verringert nachgewiesenermaßen das Risiko von postpartalen Depressionen und fördert die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden der Mutter während der Stillzeit.
Fazit: Omega 3 als positiver Einfluss in und nach der Schwangerschaft
Omega-3-Fettsäuren, insbesondere DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure), spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit von Mutter und Kind während und nach der Schwangerschaft während der Stillzeit. Sie tragen maßgeblich zur Entwicklung des Gehirns und der Augen des Fötus bei, unterstützen die kognitive Entwicklung und das Sehvermögen des Neugeborenen und können das Risiko von Frühgeburten reduzieren.
Darüber hinaus haben Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmende Eigenschaften, die die allgemeine Gesundheit der Mutter fördern und das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen, wie Frühgeburten oder Depressionen, senken können.
Insgesamt bietet Omega 3 während und nach der Schwangerschaft zahlreiche gesundheitliche Vorteile, die sowohl die Mutter als auch das Kind langfristig unterstützen.
Durch eine bewusste Ernährung und gegebenenfalls die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln können werdende Mütter dazu beitragen, die bestmögliche Gesundheit und Entwicklung ihres Kindes zu gewährleisten.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Quellenverzeichnis:
1. von Schacky C. Omega-3 Fatty Acids in Pregnancy-The Case for a Target Omega-3 Index. Nutrients. 2020 Mar 26;12(4):898. doi: 10.3390/nu12040898. PMID: 32224878; PMCID: PMC7230742.
2. Yelland LN, Sullivan TR, Gibson RA, Simmonds LA, Thakkar SK, Huang F, Devaraj S, Best KP, Zolezzi IS, Makrides M. Identifying women who may benefit from higher dose omega-3 supplementation during pregnancy to reduce their risk of prematurity: exploratory analyses from the ORIP trial. BMJ Open. 2023 Apr 17;13(4):e070220. doi: 10.1136/bmjopen-2022-070220. PMID: 37068907; PMCID: PMC10111924.
3. Zhang MM, Zou Y, Li SM, Wang L, Sun YH, Shi L, Lu L, Bao YP, Li SX. The efficacy and safety of omega-3 fatty acids on depressive symptoms in perinatal women: a meta-analysis of randomized placebo-controlled trials. Transl Psychiatry. 2020 Jun 17;10(1):193. doi: 10.1038/s41398-020-00886-3. PMID: 32555188; PMCID: PMC7299975.
4. Hoge A, Tabar V, Donneau AF, Dardenne N, Degée S, Timmermans M, Nisolle M, Guillaume M, Castronovo V. Imbalance between Omega-6 and Omega-3 Polyunsaturated Fatty Acids in Early Pregnancy Is Predictive of Postpartum Depression in a Belgian Cohort. Nutrients. 2019 Apr 18;11(4):876. doi: 10.3390/nu11040876. PMID: 31003520; PMCID: PMC6521039.
5. Sass L, Bjarnadóttir E, Stokholm J, Chawes B, Vinding RK, Mora-Jensen AC, Thorsen J, Noergaard S, Ebdrup BH, Jepsen JRM, Fagerlund B, Bønnelykke K, Lauritzen L, Bisgaard H. Fish Oil Supplementation in Pregnancy and Neurodevelopment in Childhood-A Randomized Clinical Trial. Child Dev. 2021 Jul;92(4):1624-1635. doi: 10.1111/cdev.13541. Epub 2021 Jan 28. PMID: 33506965.