Omega 3 Herz

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Omega 3: Hilfe für das Herz oder doch wirkungslos? Effekte bei Herzrasen, Herzstolpern und Co. 

Omega 3 kann unser Herz zuverlässig vor Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, plötzlichem Herztod und anderen Problemen schützen. Die Effekte bei bereits bestehenden Erkrankungen sind jedoch nach wie vor umstritten. Wir haben die aktuellsten Erkenntnisse und wichtigsten Studien für dich zusammengefasst!

Das Wichtigste in Kürze:
  • Omega-3-Fettsäuren sind für unser Herz und die Blutgefäße besonders wichtig und schützen uns vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Sie wirken antientzündlich und regulieren Blutdruck und Herzfrequenz
  • Lange Zeit wurde bezweifelt, ob sie bei bereits bestehenden Herzerkrankungen helfen. Hochwertige Präparate zeigen jedoch in Studien auch bei erkrankten Patienten positive Effekte
  • Bei sehr hohen Dosierungen und einigen Vorerkrankungen kann es zu negativen Wirkungen kommen

Wie hilft Omega 3 mit dem Herz?

Fett ist nicht automatisch schlecht oder ungesund – das beste Beispiel sind die Omega-3-Fettsäuren: Unter dieser Bezeichnung fasst man Alpha-Linolensäure (ALA), Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) zusammen. Sie spielen eine wichtige Rolle in zahlreichen Prozessen unseres Körpers:

  • Wichtig für ein gesundes Wachstum und Entwicklung bei Kindern (vor allem ALA)
  • Normalisieren den Cholesterinspiegel, Triglyceridspiegel und Blutdruck
  • Für eine normale Gehirnfunktion wichtig
  • Erhalten die Sehkraft
  • Schützen das Herz und tragen zu seiner normalen Funktion bei
  • Wichtig für die Gesundheit der Blutgefäße und des Endothels
  • Hemmen die Bildung von Blutgerinnseln

Aufgrund seiner zahlreichen Vorzüge ist es kaum verwunderlich, dass eine gute Omega-3-Versorgung auch mit einer besseren Herz-Gesundheit in Verbindung steht. Studien (1) zeigen, dass eine verbesserte Aufnahme das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Co. senken kann. 

Dabei zeigen sowohl vermehrter Konsum von Fisch – der Hauptquelle von Omega 3 – als auch Nahrungsergänzungsmittel eine positive Wirkung auf die Herzgesundheit. Du solltest jedoch nicht einfach literweise Fischöl zu dir nehmen! Denn sehr hohe Dosierungen können einen gegenteiligen Effekt haben und ebenfalls zu Problemen führen. Auch Patienten, die bereits an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, sollten zunächst ihren Arzt konsultieren. 

Neben der positiven Wirkung auf das Herz wirken die Fettsäuren entzündungshemmend und zudem gibt es erste Anzeichen, dass Omega 3 vor Krankheiten wie Brustkrebs, Depression, ADHS oder Rheuma schützen kann – hier ist allerdings noch weitere Forschung nötig, bevor man von gesicherten Ergebnissen sprechen kann. 

Senkt die Gefahr von Herzrhythmusstörungen und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Dass Omega 3 die Gesundheit unseres Herz-Kreislauf-Systems verbessern kann, ist seit langem bekannt. Doch es gibt nach wie vor Unklarheiten zur richtigen Dosierung und der Wirkung bei Patienten, die bereits an Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und ähnlichen Erkrankungen leiden. 

Eine Meta-Analyse (2) US-amerikanischer Wissenschaftler ist diesen Fragen auf den Grund gegangen. Dazu wurden 40 Studien zum Thema Omega 3 und Herz ausgewertet und die Resultate in Kontext gebracht. Das Ergebnis ist eindeutig: Schon bei der Einnahme von einem Gramm Omega 3 pro Tag sinkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 5,8 Prozent!

Omega 3 Herz Metauntersuchung
Die Gefahr einer Herz-Kreislauf-Erkrankung sinkt mit steigender Omega-3-Versorgung.

Speziell bei der Gefahr eines Herzinfarktes ist die Wirkung noch besser: hier führt ein Gramm pro Tag bereits zu einer Risikosenkung von 9 Prozent. Diese Effekte lassen sich durch höhere Dosierungen weiter steigern. 

Dies zeigt, dass die ungesättigten Fettsäuren einen hervorragenden Schutz für das Herz bieten. Die Forscher bestätigen, dass schon vergleichsweise geringe Dosierungen von 800 bis 1.200 mg pro Tag die Risiken für koronare Herzkrankheit, Herzinfarkte und andere Erkrankungen maßgeblich senken können. Leider sind selbst diese überschaubaren Mengen durch Fischverzehr nur schwer täglich  zu erreichen. 

Risiko für Herzversagen sinkt durch mehr Omega 3

Eine weitere Meta-Studie (3) aus den USA untersuchte, wie sich eine Ernährung mit mehr Omega 3 auf das Herz und besonders die Gefahr von Herzversagen auswirkt. Mit über 176.000 untersuchten Teilnehmern kann man hier wahrlich nicht über eine zu geringe Größe klagen!

Dabei wurde lediglich die Aufnahme der mehrfach ungesättigten Fettsäuren durch den Verzehr von Fisch untersucht – keine Nahrungsergänzungsmittel aus Fischöl oder Algenöl! Die Mengenunterschiede sind daher deutlich geringer, da die maximal mögliche Aufnahme über die Ernährung begrenzt ist. 

Dennoch zeigten sich bereits deutliche Verbesserungen für das Herz, wenn Fisch häufiger auf dem Speiseplan stand: Die Teilnehmer mit dem höchsten Fischkonsum hatten ein um 15 Prozent geringeres Risiko für Herzversagen als die Teilnehmer mit den geringsten Verzehrmengen!

Omega 3 Herz und Herzversagen
Je höher die tägliche Aufnahme der Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, desto geringer das Risiko für Herzversagen (schwarzer Balken). Die grauen Punkte stellen einzelne Werte aus den untersuchten Studien dar. 

Die Forscher ermittelten, dass pro 15 Gramm Fisch pro Tag die Gefahr eines Herzversagens um 5 Prozent abnimmt. Diese Menge entspricht lediglich 105 g Fisch pro Woche und zeigt eindrucksvoll, dass die ungesättigten Fettsäuren schon bei geringen Dosierungen das Herz maßgeblich unterstützen können.

Wirkung bei Patienten mit Vorerkrankungen

Omega 3 kann unser Herz vor Krankheiten schützen, aber hilft es auch Patienten, die bereits an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden? Eine Studie (4) aus dem Jahr 2018 ging dieser Frage nach. 8.179 Patienten, die unter Herzkrankheiten, Diabetes und anderen Risikofaktoren litten, wurden dazu untersucht. 

Sie alle wurden bereits mit Statinen behandelt und wiesen einen hohen Triglyceridspiegel von 135 bis 499 mg pro Deziliter (1,52 bis 5,63 mmol pro Liter) und einen LDL-Cholesterinspiegel von 41 bis 100 mg pro Deziliter (1,06 bis 2,59 mmol pro Liter) auf. Hohe Werte gelten sowohl bei den Triglyceriden als auch dem LDL-Cholesterin als Risikofaktoren für Herzerkrankungen. 

Eine Hälfte der Probanden erhielt eine hohe Tagesdosis von 4 g Icosapentethyl, einer Omega-3-Fettsäure. Die restlichen Teilnehmer erhielten hingegen ein Placebo. Die Effekte wurden über einen sehr langen Zeitraum von fast fünf Jahren beobachtet. 

Dabei zeigten sich schon nach einem Jahr erstaunliche Ergebnisse: Die Omega-3-Gruppe wies einen um 18,3 Prozent niedrigeren Triglyceridspiegel auf, während dieser in der Placebogruppe sogar leicht zunahm. Für das LDL-Cholesterin konnten die ungesättigten Fettsäuren den Anstieg minimieren (+3,1 %), während es in der Placebo-Gruppe zu einem starken Anstieg von über 10 Prozent kam. 

Omega 3 Herz bei Vorerkrankungen
Patienten, die Omega-3-Fettsäuren einnahmen (blaue Linien) erlitten deutlich seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen als die Placebogruppe (rot gestrichelte Linie). 

Noch interessanter ist jedoch der Effekt auf das Herz und Erkrankungen wie tödlicher Herzinfarkt, Schlaganfall, instabile Angina Pectoris, plötzlichem Herztod, und weitere Krankheiten und Todesursachen: Hier war die Gruppe, die Omega 3 erhielt, um 26 Prozent seltener betroffen als die Placebogruppe. 

Omega-3-Fettsäuren haben damit eindrucksvoll gezeigt, dass sie bei vorbelasteten Patienten das Herz vor Erkrankungen schützen können. Besonders die verringerte Gefahr, an Herzerkrankungen zu versterben, ist dabei hervorzuheben. 

Verbesserte Erholung

Ein weiterer, oft übersehener Marker für die Herzgesundheit ist die Zeit, die das Herz nach Anstrengung benötigt, um seine Frequenz wieder zu normalisieren. Seit längerem ist bekannt, dass Omega 3 diesen Vorgang unterstützen kann, aber das genaue Ausmaß war lange Zeit unbekannt. 

Eine Studie (5) aus dem Jahr 2020 sorgte jedoch für Klarheit: 13.912 Patienten wurden dazu  anhand ihrer Blutwerte in drei Gruppen eingeteilt: 

  1. Personen mit niedriger Omega-3-Index von weniger als 4 Prozent
  2. Personen mit normalem Omega-3-Index zwischen 4 und 8 Prozent
  3. Personen mit idealem Index von mehr als 8 Prozent

Anschließend wurde für jede Gruppe die Herzfrequenz eine, drei und fünf Minuten nach körperlicher Anstrengung gemessen. Teilnehmer mit besserer Omega-3-Versorgung zeigten eine deutlich schnellere Normalisierung: 

Erholung nach …Niedriger O3I MännerNiedriger O3I FrauenMittlerer O3I MännerMittlerer O3I FrauenIdealer O3I MännerIdealer O3I Frauen
… einer Minute23,723,923,924,624,6 25,9
… drei Minuten52,451,952,953,453,654,6
… fünf Minuten60,059,460,1  60,860,761,6

Nach einer und drei Minuten war der Herzschlag der gut mit Omega 3 versorgten Teilnehmer bereit stark reduziert. Der Unterschied lag zwischen 5 und 10 Prozent, je nach Messzeitpunkt und Geschlecht. Frauen zeigten eine noch markantere Verbesserung, aber auch bei den Männern waren die Veränderungen signifikant. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Omega 3 das Herz schützen könnte und seine Leistung verbessert. 

Interessant:

Die Forscher stellten fest, dass die Teilnehmer mit der besten Omega-3-Versorgung häufig schon älter waren und auch bei anderen gesundheitlichen Aspekten wie dem Körpergewicht, Rauchen, Cholesterinwerte, Blutdruck etc. besser abschnitten. 

Kritische Stimmen: Kann Omega 3 dem Herz schaden?

Immer wieder hört man, dass Omega 3 dem Herz nicht nur helfen, sondern in einigen Fällen auch schaden könnte. Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass die ungesättigten Fettsäuren bei hohen Dosierungen und bei gewissen Vorerkrankungen einen negativen Effekt ausüben könnten. 

Einige ausgewählte Studien erklären diesen Zusammenhang sehr gut: 

Ideale Dosis vom Versorgungsstatus abhängig

Wer bereits sehr gut mit einem Nährstoff versorgt ist, braucht in der Regel keine oder nur geringe Mengen an Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nehmen. Diese einfache Weisheit gilt auch für einen Nährstoff wie Omega 3, der im Rahmen der normalen westlichen Ernährung nur wenig aufgenommen wird: Wer bereits viel Fisch verzehrt, muss weniger der ungesättigten Fettsäuren über Supplemente zuführen. 

Ein Forscherteam aus den USA und Japan hat in einer Studie (6) genauer untersucht, wie der Versorgungsstatus, Nahrungsergänzungsmittel und das Herz zusammenhängen. Dazu wurden 25.871 Teilnehmer in vier Gruppen eingeteilt: 

  1. Teilnehmer erhielten ein Vitamin-D3-Supplement
  2. Teilnehmer erhielten ein Omega-3-Supplement 460 mg EPA und 380 mg DHA pro Tag
  3. Die dritte Gruppe erhielt beide Supplemente (Vitamin D3 und Omega 3) gemeinsam
  4. Placebogruppe erhielt keinen Wirkstoff

Bei allen Personen wurde zudem der Fischkonsum ermittelt, wobei 1,5 Mal pro Woche den Richtwert bildete: Wer mehr als 1,5 Mal pro Woche Fisch zu sich nahm, zählte zur gut versorgten Gruppe. Weniger als 1,5 Mal pro Woche wurde hingegen als geringe Versorgung erfasst.  

Anschließend wurden die Probanden über einen Zeitraum von 5,1 Jahren beobachtet. Besonderes Augenmerk galt den schweren Herzerkrankungen, also welche Personen während der Studie an einer Herzkrankheit erkrankten. 

Die größten Vorteile erlebten die Teilnehmer, die selten Fisch aßen (geringe Omega-3-Mengen über die Nahrung) und ein Omega-3-Supplement erhielten. Das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung sank für sie um rund 21 Prozent. Die Probanden, die reichlich Fisch verzehrten und daher bereits gut mit den ungesättigten Fettsäuren versorgt waren, zeigten hingegen keine signifikanten Verbesserungen. 

Insgesamt zeigte sich eine starke Reduktion des Herzerkrankungs-Risikos bis zu einer Menge von 250 mg pro Tag. Jenseits dieser Tagesdosis sank die Gefahr zwar weiter ab, jedoch in verlangsamter Form. Jenseits der 1.000 mg pro Tag waren keine weiteren Verbesserungen zu beobachten. 

Omega 3 bei Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist eine weit verbreitete Herzrhythmusstörung. Im Gegensatz zu anderen Herzerkrankungen ist jedoch umstritten, ob Omega 3 einen förderlichen Effekt hat oder vielleicht sogar Vorhofflimmern begünstigen kann. 

Studien, die eine negative Wirkung von Omega 3 auf das Herz entdeckten, litten oft unter fachlichen Mängeln wie ungenaue Messformen, zu geringe Probandenzahl oder kurze Laufzeiten. Eine Meta-Untersuchung (7) eines internationalen Forscherteams konnte diese Probleme beheben: 17 Studien mit insgesamt 54.799 Teilnehmern und einer Beobachtungszeit von durchschnittlich 13,3 Jahren wurden miteinbezogen. 

Die tatsächliche Omega-3-Versorgung der Probanden wurde dabei nicht durch ungenaue Ernährungsfragebögen erfasst, sondern durch Messungen der tatsächlichen Lipidkonzentrationen erhoben. 

Während des Beobachtungszeitraums kam es bei 7.720 Teilnehmern zu Vorhofflimmern. Selten betroffen: Probanden mit sehr guten Omega-3-Werten! Ihr Risiko für Vorhofflimmern war zwischen 6 und 13 Prozent geringer, je nachdem, welche Kombination von ungesättigten Fettsäuren vorhanden waren. 

Omega 3 Herz Vorhofflimmern
Verschiedene Fettsäuren können das Risiko für Vorhofflimmern maßgeblich reduzieren

Wichtig ist jedoch der Hinweis, dass die Studie einzig die Versorgung mit ungesättigten Fettsäuren aus der Nahrung betrachtet hat – Supplemente aus Fischöl oder Algenöl waren nicht Teil der Untersuchung. Auch bei Vorhofflimmern darf man also getrost den Ratschlägen von Medizinern und Ernährungsspezialisten vertrauen und reichlich Omega 3 verzehren. 

In Sachen der gezielten Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln müssen wir jedoch weitere Quellen betrachten. 

Einen guten Einblick gibt eine Meta-Studie (8) aus dem Jahr 2021. Sie wertete die Ergebnisse fünf vorangegangener Untersuchungen aus, in denen Probanden mit erhöhten Cholesterinwerten und anderen Risikofaktoren Omega-3-Supplemente erhielten. Gemessen wurde unter anderem das Auftreten von Vorhofflimmern und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Die Gefahr für Vorhofflimmern nahm durch die ungesättigten Fettsäuren um stolze 29 Prozent zu. Dabei zeigten auch bereits recht kleine Dosierungen einen negativen Effekt auf das Risiko. 

Die Forscher betonen, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um Ursachen und Details besser zu ergründen. Zudem bleiben Fragen zur Dosierung und ab wann es überhaupt zu negativen Effekten kommt, offen. Bis dahin sollten Personen, die zu Vorhofflimmern neigen oder zur Risikogruppe gehören, zuerst mit ihrem Arzt sprechen, bevor sie Omega-3-Präparate zu sich nehmen. 

Nebenwirkungen bei hohen Dosierungen

Die Wirkung von Omega 3 auf das Herz ist grundsätzlich als positiv zu bezeichnen, doch zu hohe Dosierungen sind nicht zu empfehlen. Das bestätigen unter anderem 14 Studien, die im Rahmen einer Meta-Untersuchung (9) ausgewertet wurden. Untersucht wurde dabei das Auftreten von: 

  • Todesfälle insgesamt
  • kardiale Todesfälle, 
  • Herzinfarkte
  • Schlaganfälle
  • koronare Revaskularisation 
  • instabile Angina Pectoris 
  • Blutungsereignisse
  • gastrointestinale Störungen
  • Vorhofflimmern
  • und größere vaskuläre Ereignisse

Zudem wurde erfasst, ob die 125.763 Patienten eine niedrige Dosis (weniger als 1 g) oder eine hohe Dosis (mehr als 1 g) Omega 3 pro Tag erhielten. Die Ergebnisse zeigen ein differenziertes Bild: Eine hohe Dosierung kann das Risiko für kardiale Todesfälle, Myokardinfarkte, koronare Revaskularisation, instabile Angina und größere vaskuläre Ereignisse deutlich senken. 

Omega 3 Herz hohe Dosierungen
Das Risiko für verschiedene Krankheiten sinkt bei hohen Omega-3-Dosierungen deutlich

Gleichzeitig steigt die Gefahr von Vorhofflimmern, Blutungen und gastrointestinalen Störungen deutlich an. Es ist daher im Einzelfall zu entscheiden, ob die Vorzüge die Risiken ausgleichen. Im Zweifel bietet sich eine Dosis von unter einem Gramm an, um mögliche Risiken von Vorhofflimmern gering zu halten und gleichzeitig von den Vorzügen von Omega 3 zu profitieren. 

Omega 3 Herz hohe Dosierungen Nachteile
Auch das Risiko für Blutungen, Vorhofflimmern und gastrointestinale Störungen nimmt bei höheren Dosierungen zu

Fazit: Omega 3 hilft dem Herz – die Dosis ist jedoch entscheidend!

Ungesättigte Fettsäuren der Gruppe Omega 3 sind generell förderlich für unser Herz. Studien zeigen, dass eine ausreichende Aufnahme die Gefahr von Herzrhythmusstörungen, Herzversagen und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich reduzieren kann. 

Zudem kann es Patienten, die unter schlechten Cholesterinwerten und anderen Risikofaktoren leiden, helfen, Herzleiden zu verhindern. Omega 3 verbessert zudem zahlreiche weitere Faktoren unserer Herzgesundheit, wie etwa die Erholungszeit nach körperlicher Anstrengung. 

Eine ausreichende Aufnahme wird daher schon seit langem empfohlen. Als wichtigste Quelle dient Fisch, der jedoch leider bei den meisten Deutschen zu selten auf den Tisch kommt. Nahrungsergänzungsmittel aus Algenöl oder Fischöl erfreuen sich dementsprechend großer Beliebtheit. 

Doch die Dosierung ist entscheidend: Studien haben gezeigt, dass Mengen von mehr als einem Gramm pro Tag sowohl positive als auch negative Effekte haben können. Sie reduzieren zwar das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Erkrankungen stark; gleichzeitig steigt aber auch die Gefahr für Vorhofflimmern und Blutungen. 

Personen, die zu Vorhofflimmern neigen und derart hohe Konzentrationen einnehmen möchten, sollten daher unbedingt zuerst ihren Arzt konsultieren. Geringere Dosen von maximal einem Gramm pro Tag gelten hingegen als ungefährlich. 

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Quellenverzeichnis

  1. Bae JH, Lim H, Lim S. The Potential Cardiometabolic Effects of Long-Chain ω-3 Polyunsaturated Fatty Acids: Recent Updates and Controversies. Adv Nutr. 2023 Jul;14(4):612-628. doi: 10.1016/j.advnut.2023.03.014. Epub 2023 Apr 7. Erratum in: Adv Nutr. 2024 Jan;15(1):100134. doi: 10.1016/j.advnut.2023.10.006. PMID: 37031750; PMCID: PMC10334139.
  2. Aldo A. Bernasconi, Michelle M. Wiest, Carl J. Lavie, Richard V. Milani, Jari A. Laukkanen, Effect of Omega-3 Dosage on Cardiovascular Outcomes: An Updated Meta-Analysis and Meta-Regression of Interventional Trials, Mayo Clinic Proceedings, Volume 96, Issue 2, 2021, ISSN 0025-6196,
  3. Djoussé L, Akinkuolie AO, Wu JH, Ding EL, Gaziano JM. Fish consumption, omega-3 fatty acids and risk of heart failure: a meta-analysis. Clin Nutr. 2012 Dec;31(6):846-53. doi: 10.1016/j.clnu.2012.05.010. Epub 2012 Jun 6. PMID: 22682084; PMCID: PMC3509256.
  4. Deepak L. Bhatt, P. Gabriel Steg, Michael Miller, Eliot A. Brinton, Terry A. Jacobson, Steven B. Ketchum, Ralph T. Doyle, Rebecca A. Juliano, Lixia Jiao, Craig Granowitz, Jean-Claude Tardif, Christie M. Ballantyne, “Cardiovascular Risk Reduction with Icosapent Ethyl for Hypertriglyceridemia” Journal Article 2019, New England Journal of Medicine 2019-01-03 380(1): 11-22
  5. Farrell SW, DeFina LF, Tintle N, Barlow CE, Leonard D, Haskell WL, Berry JD, Willis BL, Pavlovic A, Harris WS. Higher omega-3 index is associated with more rapid heart rate recovery in healthy men and women. Prostaglandins Leukot Essent Fatty Acids. 2020 Dec;163:102206. doi: 10.1016/j.plefa.2020.102206. Epub 2020 Nov 13. PMID: 33227647.
  6. Ogata S, Manson JE, Kang JH, Buring JE, Lee IM, Nishimura K, Sakata Y, Danik JS, D’Agostino D, Mora S, Albert CM, Cook NR. Marine n-3 Fatty Acids and Prevention of Cardiovascular Disease: A Novel Analysis of the VITAL Trial Using Win Ratio and Hierarchical Composite Outcomes. Nutrients. 2023 Sep 30;15(19):4235. doi: 10.3390/nu15194235. PMID: 37836519; PMCID: PMC10574231.
  7. Frank Qian, Nathan Tintle, Paul N. Jensen, Rozenn N. Lemaitre, Fumiaki Imamura, Tobias Rudholm Feldreich, Sarah Oppeneer Nomura, Weihua Guan, Federica Laguzzi, Eunjung Kim, Jyrki K. Virtanen, Marinka Steur, Christian S. Bork, Yoichiro Hirakawa, Michelle L. O’Donoghue, Aleix Sala-Vila, Andres V. Ardisson Korat, Qi Sun, Eric B. Rimm, Bruce M. Psaty, Susan R. Heckbert, Nita G. Forouhi, Nicholas J. Wareham, Matti Marklund, Ulf Risérus, Lars Lind, Johan Ärnlöv, Parveen Garg, Michael Y. Tsai, James Pankow, Jeffrey R. Misialek, Bruna Gigante, Karin Leander, Julie A. Pester, Christine M. Albert, Maryam Kavousi, Arfan Ikram, Trudy Voortman, Erik B. Schmidt, Toshiharu Ninomiya, David A. Morrow, Antoni Bayés-Genís, James H. O’Keefe, Kwok Leung Ong, Jason H.Y. Wu, Dariush Mozaffarian, William S. Harris, David S. Siscovick, Omega-3 Fatty Acid Biomarkers and Incident Atrial Fibrillation, Journal of the American College of Cardiology, Volume 82, Issue 4, 2023, Pages 336-349, ISSN 0735-1097
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