Glutathion

Inhalt

Glutathion: So wirkt der Super-Nährstoff!

Glutathion rangiert an oberster Stelle der Antioxidantien und dient als Stärkungsmittel für unser Immunsystem – und doch ist es noch weitgehend unbekannt! Erst langsam sprechen sich die positiven Effekte auf unsere Gesundheit herum. 

Zugleich kursieren zahlreiche Mythen und Halbwahrheiten über Glutathion, die es zu klären gilt. Wir wollen daher heute einen genauen Blick auf die Funktionen und Wirkungsweise des Super-Antioxidans werfen!

Das Wichtigste in Kürze:
  • Glutathion zählt zu den stärksten Antioxidantien. Es fördert die Entgiftung deines Körpers, stärkt das Immunsystem und bewahrt deine Zellen vor DNA-Schäden.
  • Ein Mangel an Glutathion kann zu Entzündungen sowie zu ständiger Müdigkeit und Erschöpfung beitragen.
  • Liposomales Glutathion lässt sich von deinem Körper am effizientesten absorbieren und nutzen und ist deshalb zu empfehlen. 

Was ist Glutathion?

Glutathion, ein Tripeptid, findet sich in jeder unserer Körperzellen und ist für den Stoffwechsel und das Immunsystem unbedingt notwendig. Dieses Molekül setzt sich aus den Aminosäuren Glutaminsäure, Cystein und Glycin zusammen und bildet sich in der Leber (1). 

Chemische Glutathionverbindung

Die genaue chemische Bezeichnung lautet γ-L-Glutamyl-L-cysteinylglycin, aus der sich der Name L-Glutathion oder einfach Glutathion ableitet.  

Der korrekte Name lautet eigentlich “L-Glutathion”, die exakte chemische Bezeichnung γ-L-Glutamyl-L-cysteinylglycin. In unseren Zellen existiert es in zwei Formen: dem reduzierten und dem oxidierten Zustand. Die reduzierte Variante ist dabei besonders wertvoll für uns.

Auch wenn unser Körper Glutathion eigenständig herstellt, steigert eine Reihe von Faktoren den Bedarf, was unsere natürliche Produktion an Ihre Grenzen bringt. Mit zunehmendem Alter, durch Krankheiten oder genetische Faktoren, sinkt zudem die Produktion. Eine externe Zufuhr ermöglicht es jedoch, Mängel auszugleichen.

Lebensmittel mit hohem Glutathiongehalt zeigen nur eine minimale Bioverfügbarkeit. Daher lohnt es sich, schwefelhaltige Nahrungsmittel wie Spargel oder Brokkoli zu konsumieren. Diese bieten die Vorstufen und Bausteine von Glutathion und unterstützen seine Bildung.

Wegen seiner zahlreichen Vorteile kann auch die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels, gerade bei Defiziten, empfehlenswert sein.

Gut zu wissen!

Enthält eine Zelle ausreichend reduziertes Glutathion, verbessert sich die Immunreaktion. Dadurch kann die Zelle leichter Schäden überstehen. Es nimmt somit eine Schlüsselrolle für unsere Gesundheit und Wohlbefinden ein!

Wirkungsweise im Überblick

Die zahlreichen positiven Effekte von L-Glutathion erscheinen beeindruckend und stützen sich auf wissenschaftliche Belege. Dazu gehören:

  • Antioxidative Eigenschaften: Glutathion zählt zu den effektivsten Radikalfängern in unserem Körper, gleichauf mit Q10 und Alpha-Liponsäure, und übernimmt eine entscheidende Rolle im Zellstoffwechsel.
  • Erneuerung anderer Antioxidantien: Das Tripeptid ist in der Lage, andere Antioxidantien, wie Vitamin C oder Vitamin E, nach deren Einsatz gegen freie Radikale wiederherzustellen und so zu “regenerieren”.
  • Detox-Funktion: L-Glutathion unterstützt uns vielfältig beim Entgiftungsprozess. Es bildet einen wichtigen Bestandteil im Entgiftungsvorgang der Leber und assistiert anderen Zellen beim Abbau und Eliminieren von Giften.
  • Minderung von oxidativem Stress: Ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und körpereigenen Antioxidantien sorgt für schädlichen, oxidativen Stress. Glutathion kann diesen Stress und dessen negative Konsequenzen mindern, wodurch sich bei Krankheitsbildern, etwa Diabetes Typ II, vorteilhafte Effekte zeigten.
  • Immunsystem-Boost: Es optimiert die Abwehrfunktion gegen Infektionen und Krankheiten und stärkt somit das Immunsystem.
  • Optimierung der Organfunktion: L-Glutathion schützt Proteine, Lipide und Nukleinsäuren, wodurch die Organfunktion profitiert.
  • Anti-Aging Wirkung: Die Verbindung steht im Zusammenhang mit Zellalterung und oxidativem Stress im Fokus der Forschung. Mit seiner antioxidativen Wirkungsweise ermöglicht Glutathion den Zellen, sich gegen die Angriffe der freien Radikalen zu verteidigen.

Die Liste mit weiteren Effekten ist lang. Vereinfacht lässt sich jedoch sagen: Glutathion spielt  eine wichtige Rolle in zahlreichen zellulären Prozessen, einschließlich DNA- und Proteinsynthese, Stoffwechselvorgängen und Zellschutz. (2)

Unser Tipp:

Durch die geringe Bioverfügbarkeit von Glutathion in Lebensmitteln ist eine ergänzende Einnahme von Glutathion durch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll.

Glutathion in der Detox-Funktion: Ein herausragendes Antioxidans

Täglich ist unser Körper Umweltgiften wie Schimmelpilzgiften, Pflanzenschutzmitteln auf Obst und Gemüse, Schwermetallen oder Straßenverkehrsabgasen ausgesetzt. Sie stellen potenzielle Gesundheitsrisiken dar! (3)

Glutathion hilft bei der Beseitigung dieser ungewollten Substanzen aus unserem System, da es solche Moleküle effizient an sich binden kann. Nach dieser Bindung löst das Tripeptid die Gifte in einem eigenen Prozess aus den Zellen und ermöglicht deren Abtransport durch unsere Leber und Nieren. (4 – 6)

Da L-Glutathion gut wasserlöslich ist (1), viele Schwermetalle aber nicht, stellt es  gemeinsam mit anderen Aminosäuren einen idealen Transportweg für Toxine dar. Ohne diesen Vorgang könnten die Giftstoffe in unserem Körper bleiben und Schäden verursachen.

Insbesondere lässt sich das gefährliche Schimmelpilzgift Aflatoxin effektiv eliminieren. Solch aggressive und stark krebserregende Substanzen könnten ohne L-Glutathion vor allem die Leber schädigen. (7)

Reduziertes Glutathion (GSH) bildet mit Methylquecksilber (HgMe) einen Komplex (GS-HgMe), der aus der Zelle herausgeschleust werden kann. (8)

Des Weiteren hemmt Glutathion die negativen Auswirkungen von Methylquecksilber, einem giftigen Molekül, das wir unter anderem durch Fischkonsum aufnehmen können. Diese Verbindung kann das zentrale und periphere Nervensystem beeinträchtigen. (8)

Ein erhöhter Kontakt zu Methylquecksilber kann Herz, Leber, Nieren und das Immunsystem schädigen. Doch ein hoher Glutathiongehalt in unseren Zellen agiert als schützende Barriere.

Sinkt die zelluläre Konzentration um 20-30 Prozent, beeinträchtigt das die Zellabwehr: Ohne diesen Schutz könnten Zellen nicht effektiv gegen toxische Substanzen wie Umweltgifte oder Medikamente, z.B. Paracetamol, vorgehen. Dies könnte zu Zellschäden, Mutationen oder sogar Zelltod führen. (9)

Die Darstellung verdeutlicht, dass der Körper Paracetamol über den „Fremdstoffmetabolismus“ verarbeitet. Hierbei entstehen Radikale, die potenziell die Leber schädigen. L-Glutathion ermöglicht jedoch eine zeitnahe Entgiftung (1). Bei einem Glutathion-Mangel steigt das Risiko, sich durch Medikamente wie Paracetamol selbst zu schaden (10, 1).

Oxidativer Stress, freie Radikale und die Rolle des reduzierten Glutathions

L-Glutathion existiert in unserem Körper in verschiedenen Formen: Die reduzierte Variante  neutralisiert unerwünschte Radikale, die uns in vielfältiger Form schaden können (11, 4). Hierzu gehören Lipid- und Wasserstoffperoxide, die unseren Organismus beeinträchtigen, wenn nicht genügend Antioxidantien vorhanden sind, um sie zu neutralisieren. (12)

Reduziertes Glutathion zählt zu den leistungsstärksten Antioxidantien und spielt somit eine zentrale Rolle für das oxidative Gleichgewicht. (6) Ein hoher Glutathionspiegel in unseren Zellen gewährleistet einen soliden Schutz der Zell- und Mitochondrienmembranen. Ohne diese Ausgewogenheit riskieren wir Schäden durch Oxidantien, bekannt als “Reaktive Sauerstoffspezies (ROS)”.  

Reduziertes Glutathionbesitzt freie SH-Gruppe (Thiolgruppe)→ überträgt darüber Elektronen auf ein freies Radikal→ “entschärft” das Radikal, macht es weniger reaktiv und dadurch unschädlich. (GSH)
Oxidiertes Glutathionentsteht, wenn reduziertes Glutathion seine antioxidative Funktion erfüllt und seine Elektronen abgegeben hat. (GSSG)

Beim Neutralisieren dieser Stoffe verwandelt sich Glutathion von der reduzierten in die oxidierte Form. Das Verhältnis dieser beiden Formen gibt detaillierte Informationen über den oxidativen Stress im Körper.

Idealerweise sollte das Verhältnis von reduziertem zu oxidiertem Glutathion 9 zu 1 nicht unterschreiten. Durch seine antioxidative Funktion verbraucht sich reduziertes Tripeptid und konvertiert in die oxidative Form, wodurch dieses Gleichgewicht kippt. (6)

Ein derartiges Ungleichgewicht bezeichnen Experten als “oxidativen Stress”. Die Konsequenzen dieses Zustands umfassen potenzielle Schäden an Zellen oder gar unserer DNA. Forschungen zeigen, dass ein solches Ungleichgewicht das Risiko für verschiedene chronische Krankheiten, wie Diabetes oder Atemwegserkrankungen, steigert. (13)

Diese Erkrankungen werden mit oxidativem Stress in Verbindung
Herz-Kreislauf-ErkrankungenArteriosklerose, Alkohol-Kardiomyopathie, Ischämie und ischämische Herzkrankheiten
Krebserkrankungen
Erkrankungen des NervensystemsSchädel-Hirn-Trauma, inflammatorische Myopathie, Schlaganfall, Alzheimer, Parkinson
Augen-ErkrankungenAltersbedingte Makuladegeneration, Katarakt
Diabetes Mellitus
Infektionen
Erkrankungen des VerdauungstraktesPankreatitis, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, alkoholische Leberzirrhose, Hepatitis, Fettleber
HauterkrankungenKutane Porphyrien, UV-bedingte Hautschädigungen
LungenerkrankungenLungenemphysem, Asthma, Asbestose, bronchopulmonale Dysplasie
BlutkrankheitenFanconi-Anämie, Sichelzellenanämie, erythropoetische Protoporphyrie
Allergische und immunologische ErkrankungenAtopisches Ekzem, rheumatische Arthritis

Das Auftreten von freien Radikalen im Organismus lässt sich jedoch nicht komplett verhindern: Sie gelangen durch Nahrung und Umwelt in unseren Körper. Selbst unser Organismus produziert sie, etwa bei Entzündungen oder während der Energieproduktion in der mitochondrialen Atmungskette.

Freie Radikale sind nicht durchweg negativ. Sie unterstützen unter anderem die Signalübertragung und das Immunsystem nutzt sie zur Bakterienbekämpfung. Sie werden erst problematisch, wenn ihre Konzentration so ansteigt, dass Antioxidantien sie nicht mehr neutralisieren können und Zellen beschädigt werden.

Faktoren wie anhaltender Stress, Umweltgifte, Pestizide, Alkohol oder Zigarettenrauch können den oxidativen Stress erheblich verstärken. (14) In solchen Situationen benötigt der Körper viele Antioxidantien, die er durch Glutathion regeneriert. Neben seiner regenerativen Rolle dient es auch direkt als potentes Antioxidans. (6)

Schlüsselmolekül im Anti-Aging-Prozess?

Mit dem Altern der Zellen zeigt sich häufig ein Rückgang von reduziertem und ein Anstieg von oxidiertem Glutathion. Untersuchungen legen nahe, dass freie Radikale die Zellalterung intensivieren oder teilweise verursachen, indem sie Zellkomponenten durch ihre Reaktivität schädigen.

Beschädigte Mitochondrien erhöhen den Gehalt an oxidiertem Glutathion. Um seine Funktionen erfüllen zu können, muss man dieses wieder in die reduzierte Variante umwandeln. Dies könnte erklären, warum alternde Zellen oft weniger effizient arbeiten. 

Ein ausreichender Glutathion-Spiegel hilft, Zellen im Alter vital zu erhalten und Leistungseinbußen zu verhindern. (15)

Beitrag zum Immunsystem

Für die Krankheitsabwehr spielt L-Glutathion in seiner reduzierten Form eine zentrale Rolle. Zu seinen Hauptaufgaben gehört der Schutz von Immunzellen und das Sicherstellen ihrer optimalen Funktion. Untersuchungen zeigen, dass ein zu geringer Gehalt die Immunfunktion limitiert. (2)

Weiße Blutkörperchen, aktive Kämpfer gegen Erreger, profitieren besonders vom reduziertem Tripeptid. Insbesondere bei der Aktivierung der T-Lymphozyten, einer speziellen Untergruppe, ist es wichtig. 

Diese “Spezialisten” engagieren sich im Kampf gegen spezifische Krankheitserreger. Ohne T-Lymphozyten bleibt die Immunreaktion bei Infektionen oder Krebs oft unzureichend.

Die optimale Funktion dieser Zellen stellt sich ein, wenn der Glutathion-Spiegel konstant und ausbalanciert bleibt. Ein zu niedriger Wert verursacht vermehrt oxidative Schäden. Ein übermäßig hoher Spiegel hingegen stört wichtige Signalprozesse. (16)

Ein Verteidiger gegen Viren

L-Glutathion unterstützt das Immunsystem maßgeblich und spielt eine Rolle bei der Virenabwehr. Es fördert die Verteidigung gegen Viren auf unterschiedlichen Ebenen, wie verschiedene Studien belegen (17, 18).

Ein hoher Gehalt in Zellzwischenräumen unterdrückt die Virusvermehrung im Körper, sodass Krankheiten milder verlaufen.

In den Zellen reguliert der Nährstoff den oxidativen Zustand, was das Eindringen von Viren behindert oder sogar völlig verhindert. Ein derartig effektiver Zellschutz minimiert die Ausbreitung von Krankheiten.

Gut zu wissen:

Innerhalb der Zellen hilft das Glutathion bei der Regulierung des oxidativen Zustands. Dadurch kann das Eintreten der Viren erschwert oder sogar komplett vermieden werden. Je besser der Schutz unserer Körperzellen ist, desto schwieriger ist es für eine Krankheit, sich auszubreiten.

Covid-19 und der Einfluss von Glutathion

Glutathion stärkt unser Immunsystem erheblich im Kampf gegen Infektionen durch Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger. Daraus kann man schließen, dass eine ausreichende Versorgung auch Schutz vor dem SARS-CoV2-Virus bieten könnte (13).

Wissenschaftler haben festgestellt, dass eine gestörte Redox-Homöostase – ein unausgeglichenes Verhältnis von Oxidantien zu Antioxidantien – einen entscheidenden Einfluss auf den Schweregrad einer Covid-19 Infektion hat.

Ein Glutathion-Defizit wird mit einem schweren Covid-Infektions-Verlauf in Verbindung gebracht.

Es deutet vieles darauf hin, dass ein Mangel an Glutathion mit einem schwereren Krankheitsverlauf von Covid-19 korreliert. Experten analysieren und debattieren den Zusammenhang zwischen Glutathion-Defiziten und schweren oder sogar tödlichen Covid-19 Verläufen seit Beginn der Pandemie. 

Viele betrachten diesen Zusammenhang als sehr plausibel (13, 20). Ein ausgewogener Glutathionspiegel erweist sich als zentral für die effektive Abwehr von Viren, einschließlich des Coronavirus.

Glutathion bei Diabetes

In der Bauchspeicheldrüse übernehmen die sogenannten „beta-Zellen“ die Insulinproduktion. Allerdings verfügen diese Zellen über wenige antioxidative Enzyme und zeigen daher eine höhere Anfälligkeit für oxidativen Stress im Vergleich zu anderen Zellen.

Die Enzymfamilie der Glutathion-S-Transferasen spielt eine zentrale Rolle bei der Zellentgiftung. Diese Enzyme ermöglichen es, dass Glutathion an schädliche Substanzen bindet und so deren Ausscheidung aus dem Körper erleichtert.

Aktuelle Daten lassen vermuten, dass ein erhöhter Blutzuckerspiegel, auch Hyperglykämie genannt, die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) intensiviert.

Infolgedessen gerät das Gleichgewicht zwischen Pro- und Antioxidantien in den Zellen aus der Balance und verursacht „oxidativen Stress“. Hierbei erweisen sich Glutathion und glutathionabhängige Enzyme als essenziell, um die Balance wiederherzustellen und weitere Zellschäden zu minimieren. (6)

Mangel, Nebenwirkungen und Supplemente

Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, dass unseren Zellen L-Glutathion fehlt. (2)

Häufige Gründe für eine unzureichende Versorgung sind: 

  • UV-Strahlung
  • Übergewicht
  • Diabetes Typ 2
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Infekte wie Erkältungen oder Grippe
  • Älterwerden
  • Tabakkonsum
  • Exzessiver Alkoholkonsum
  • Drogenkonsum

Fehlt es am essenziellen Nährstoff, steigt das Risiko diverser Gesundheitsprobleme. So könnte man beispielsweise anfälliger für Entzündungen und Infektionen werden, da das Immunsystem nicht mehr optimal funktioniert. (2)

Müdigkeit und Abgeschlagenheit treten auf, wenn unserem Körper reduziertes Glutathion fehlt. In diesem Fall produzieren die Mitochondrien in unseren Zellen nicht genügend ATP. Dabei handelt es sich um ein Molekül, das im menschlichen Körper der Energiebereitstellung dient. 

Ein Mangel hemmt den Zellstoffwechsel, was zu intensiver Müdigkeit und einem allgemeinen Energiemangel führt. 

Zustände wie Burnout und chronische Erschöpfung stehen oft in Zusammenhang mit einem solchen Mangel. In schweren Fällen kann er die Hirnfunktionen beeinträchtigen, was sich in Krampfanfällen und Koordinationsverlust äußern kann. 

Eine Überansammlung von Säuren im Körper durch den Mangel erhöht das Risiko für Stoffwechselazidose. Auch eine Anämie, also ein Defizit an roten Blutfarbstoffen und Blutkörperchen, kann durch ein Fehlen des Tripeptids entstehen.

Schädigungen der DNA sind möglich, da ein erhöhtes Aufkommen an freien Sauerstoffradikalen auftritt, wenn reduziertes Glutathion fehlt. Es besteht ebenfalls ein gesteigertes Krankheitsrisiko für Erkrankungen, die die Mitochondrien betreffen. Dies betrifft Krankheiten wie AIDS, Fibromyalgie, Lyme-Borreliose und andere.

Mögliche Nebenwirkungen und Gefahren

Da Glutathion zu den essenziellen, körpereigenen Stoffen gehört, treten Nebenwirkungen kaum auf. Interaktionen mit Medikamenten oder anderen Nahrungsergänzungen sind fast nicht bekannt. Eine mögliche Absenkung des Zinklevels könnte jedoch bei dauerhafter Einnahme auftreten. 

Obwohl die Informationen darüber unklar sind, sollten Personen mit Zinkmangel ihre Werte überwachen und eine ausreichende Zinkzufuhr sicherstellen, wenn sie Glutathion langfristig einnehmen. Für die üblichen Dosierungen, oft aus klinischen Studien abgeleitet, sind keine Nebenwirkungen bekannt. 

Die richtige Menge bei Krebserkrankungen bleibt jedoch ein viel diskutiertes Thema.

Steigerung der Produktion durch Ernährung

Bevor du einen Glutathion-Mangel befürchtest, lass den Gehalt in deinem Blut überprüfen! Ein Vollbluttest beim Arzt bietet eine einfache und sichere Möglichkeit, aktuelle Werte zu ermitteln. 

Im Rahmen dieser Untersuchung analysiert man verschiedene Werte, um ein umfassendes Bild zu erlangen. Es zählt nicht nur die Glutathionmenge, sondern auch das Verhältnis von oxidiertem zu reduziertem Glutathion und vieles mehr. 

Viele Ursachen können zu einem Mangel führen. Deshalb empfiehlt es sich, die natürliche Glutathionproduktion durch Ernährung zu fördern. Trotz der niedrigen Bioverfügbarkeit ist es möglich, die Versorgung auf diese Weise zu unterstützen. Schwefelhaltige Lebensmittel sind hier nützlich, da sie die “Bausteine” für Glutathion enthalten. 

Sie bieten die Aminosäuren Cystein und Methionin, die unser Körper besser umwandelt. Zusätzlich ist Selen, ein essenzielles Spurenelement, für die Produktion notwendig. Avocado und Spargel zählen zu den reichhaltigsten Quellen von Glutathion.

Glutathion ergänzen mit liposomalen Produkten 

Orale Einnahme von L-Glutathion zeigt eine extrem niedrige Bioverfügbarkeit. Unser Körper verdaut es, ohne dass eine Erhöhung des Spiegels in den Zellen stattfindet (2). Für eine effektive Zufuhr empfiehlt sich daher eine liposomale Form. Diese verbessert die Verfügbarkeit und ermöglicht die Entfaltung der vollen Wirkung

Hierbei umhüllen winzige Liposomen das L-Glutathion. Diese schützen den Nährstoff vor Verdauungsenzymen und transportieren ihn in die Zellen. Dadurch nutzt der Körper einen wesentlich größeren Anteil des Tripeptids, wodurch die Bioverfügbarkeit signifikant steigt (21). 

In einer Untersuchung zum Einfluss auf Marker für oxidativen Stress setzte man Glutathion, Nano-Glutathion und liposomales Glutathion ein. Dabei überzeugte das liposomale Glutathion durch die stärkste Wirkung (22).

Achte zudem darauf, schädliche Zusatz- und Konservierungsstoffe wie Kaliumsorbat (E202) zu meiden. Solche Stoffe findest du leider in vielen minderwertigen Nahrungsergänzungsmitteln. Sie sind nicht nur giftig (gentoxisch), sondern können auch die Wirkung des Nährstoffs verringern.

Hinweis:

Solltest du dich für Glutathion entscheiden, meide Alkohol. Alkohol kann die entgiftende Wirkung des Glutathions aufheben.

Synergie mit anderen Antioxidantien:

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Glutathion aus Lebensmitteln oder einfachen Supplementen den Versorgungsstatus des Körpers nicht steigern. Der Nährstoff erreicht nicht die Zellen. Dieses Problem umgeht die liposomale Form erfolgreich.

Um eine größtmögliche Wirkung zu erzielen, bietet sich neben der liposomalen Form auch die Kombination mit anderen Antioxidantien an. Vor allem Vitamin C ist hier sehr gut geeignet. Es unterstützt die Verbindung nicht nur in seiner antioxidativen Kapazität, sondern fördert auch die körpereigene Glutathionproduktion! 

Hinweis:

Stress, Umwelttoxine, Pestizide in der Nahrung, Alkohol oder Zigarettenrauch steigern den oxidativen Stress (14). Hierbei verbraucht der Körper hohe Mengen körpereigener Antioxidantien, die Glutathion regenerieren kann. Dabei dient Glutathion selbst auch als exzellentes Antioxidans (6).

Fazit: Das Super-Antioxidans Glutathion

Die Bedeutung von Glutathion für das Immunsystem, Entgiftung und Schutz vor oxidativem Stress lässt sich gar nicht genug betonen. Dennoch ist die wichtige Rolle des Tripeptids vielen unbekannt. 

Angesichts der positiven Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und der schwerwiegenden Folgen eines Mangels empfiehlt es sich, für genügend Glutathion in den Zellen zu sorgen.

Eine ausgewogene Ernährung stimuliert die Glutathion-Produktion und legt so eine solide Basis. Aufgrund der geringen Bioverfügbarkeit sind aber Nahrungsergänzungsmittel nötig, um höhere Konzentrationen zu erzielen.  

Allerdings stellt die eingeschränkte Verfügbarkeit auch bei Ergänzungsmitteln eine Herausforderung dar. Liposomales Glutathion zeigt hier die größten Erfolge, da es die essenzielle Substanz gezielt in alle Körperzellen transportieren kann. Dort unterstützt es das Immunsystem bei der Abwehr von Krankheitserregern, einschließlich des Corona-Virus.

Aufgrund seiner außergewöhnlichen Effektivität gegen freie Radikale und seiner zentralen Rolle bei den Entgiftungsprozessen des Körpers verdient es die Bezeichnungen „Master Antioxidans“ und „Immunsystem-Verstärker“!

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Glutathion und der Glutathion-Wirkung

Wo kann ich Glutathion am günstigsten kaufen?

Liposomales Glutathion bietet die beste Wirkung, da es eine besonders hohe Bioverfügbarkeit besitzt. Dadurch verfügt es über das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und bietet den günstigsten Preis für Glutathion, das tatsächlich eine Wirkung besitzt. 

Hilft Glutathion gegen Haarausfall?

Unsere Haare befinden sich in einem ständigen Kreislauf aus Wachstum, Ruhephase, Rückbildung des Follikels, Ausfall und neuem Wachstum. Ein höherer Glutathion-Spiegel begünstigt die Anagenphase, in der unser Haar heranwächst und sorgt so für ein stärkeres Haarwachstum.

Was sind die Bestandteile von Glutathion?

Glutathion ist ein Tripeptid, das aus den drei Aminosäuren Glycin, Cystein und Glutaminsäure gebildet wird. Daraus ergibt sich eine chemische Formel von  γ-L-Glutamyl-L-cysteinylglycin. Es findet sich in allen Zellen unseres Körpers.

Wie hoch ist die Bioverfügbarkeit von Glutathion?

Die Bioverfügbarkeit von Glutathion aus der Nahrung ist extrem gering. Zur effektiven Aufnahme muss das L-Glutathion an den Verdauungsenzymen vorbei in die Zellen gelangen. Injektionen und die liposomale Darreichungsform sind dafür geeignet. (21)  

Hilft Glutathion gegen das Corona Virus?

Glutathion unterstützt das Immunsystem bei der Abwehr von Viren und anderen Krankheitserregern und hilft somit auch bei der Abwehr des Corona Virus. Es wird vermutet, dass Glutathion auch die Gefahr eines schweren oder gar tödlichen Verlaufs drastisch reduzieren kann 

Was ist die richtige Dosierung von Glutathion?

Als Nahrungsergänzung haben sich Dosen von 100 bis 200 mg pro Tag bewährt. Bei erhöhtem Bedarf können diese Werte verdoppelt werden. Als Bestandteil von Therapien und medizinischen Anwendungen sind Mengen von bis zu 5.000 mg pro Tag üblich. 

Ist Glutathion für Kinder geeignet?

Die Einnahme gilt bei Kindern generell als sicher. Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist jedoch zu bevorzugen. Supplements solltest du nur sparsam und bei echtem Mangel einsetzen, um eine Gewöhnung des Körpers an externe Quelle in jungen Jahren zu vermeiden. 

  1. W. Wätjen, E. Fritsche, “Rolle des Fremdstoffmetabolismus in Pharmakologie und Toxikologie: Teil 2: Phase-II-Reaktionen” , in: Apothekenmagazin (2010), Artikel-Nr. 6-14
  2. Rodrigues, Camila, and Susan S. Percival 2019. „Immunomodulatory Effects of Glutathione, Garlic Derivatives, and Hydrogen Sulfide“ Nutrients 11, no. 2: 295. https://doi.org/10.3390/nu11020295ps
  3. Hyun Yong Koh, Tae Hwan Kim, Youn Ho Sheen, Seung Won Lee, Jaewoo An, Mi Ae Kim, Man Yong Han, Dong Keon Yon, “Serum heavy metal levels are associated with asthma, allergic rhinitis, atopic dermatitis, allergic multimorbidity, and airflow obstruction”,The Journal of Allergy and Clinical Immunology: In Practice,Volume 7, Issue 8, 2019, Pages 2912-2915.e2, ISSN 2213-2198, https://doi.org/10.1016/j.jaip.2019.05.015.
  4. A. Pastore, G. Federici, E. Bertini, F. Piemonte, “Analysis of glutathione: implication in redox and detoxification”, Clinica Chimica Acta,Volume 333, Issue 1, 2003, Pages 19-39, ISSN 0009-8981, https://doi.org/10.1016/S0009-8981(03)00200-6.
  5. Checconi, Paola, Dolores Limongi, Sara Baldelli, Maria R. Ciriolo, Lucia Nencioni, and Anna T. Palamara 2019. „Role of Glutathionylation in Infection and Inflammation“ Nutrients 11, no. 8: 1952. https://doi.org/10.3390/nu11081952
  6. L. R. Borges dos Anjos, A. C. S. Rebelo, G. R. Pedrino, R. da Silva Santos, A. Adamski da Silva Reis, Glutathione in Health and Disease, Chapter 4: “Impact of Oxidative Changes and Possible Effects of Genetics Polymorphisms of Glutathione S-Transferase in Diabetics Patients with Complications”, DOI: 10.5772/intechopen.76222
  7. F P Guengerich, W W Johnson, Y F Ueng, H Yamazaki, and T Shimada, 1996, “Involvement of cytochrome P450, glutathione S-transferase, and epoxide hydrolase in the metabolism of aflatoxin B1 and relevance to risk of human liver cancer”, Environmental Health Perspectives 104:suppl 3 CID: https://doi.org/10.1289/ehp.96104s3557
  8. M. Farina, M. Aschner, “Glutathione antioxidant system and methylmercury-induced neurotoxicity: An intriguing interplay”, Biochimica et Biophysica Acta (BBA) – General Subjects, Volume 1863, Issue 12, 2019,129285, ISSN 0304-4165, https://doi.org/10.1016/j.bbagen.2019.01.007.
  9. D J Reed, “Glutathione: Toxicological Implications“, Annual Review of Pharmacology and Toxicology 1990 30:1, 603-631
  10. Lauterburg BH. „Analgesics and glutathione“. Am J Ther. 2002 May-Jun;9(3):225-33.

doi: 10.1097/00045391-200205000-00008. PMID: 11941382.

  1. Main, P.A., Angley, M.T., O’Doherty, C.E. et al. The potential role of the antioxidant and detoxification properties of glutathione in autism spectrum disorders: a systematic review and meta-analysis. Nutr Metab (Lond) 9, 35 (2012). 
  2. Ghezzi, Pietro. “Role of glutathione in immunity and inflammation in the lung.” International journal of general medicine vol. 4 105-13. 25 Jan. 2011, doi:10.2147/IJGM.S15618
  3. A. Polonikov, Endogenous Deficiency of Glutathione as the Most Likely Cause of Serious Manifestations and Death in COVID-19 Patients”, American Chemical Society ACS Infect. Dis. 2020, 6, 7, 1558–1562, 
  4. Robert Koch-Institut, “Oxidativer Stress und Möglichkeiten seiner Messung aus umweltmedizinischer Sicht”, Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz  2008 · 51:1464–1482, DOI 10.1007/s00103-008-0720-5
  5. Sastre, J., Pallardó, F.V. & Viña, J. „Glutathione, oxidative stress and aging“. AGE 19, 129–139 (1996). https://doi.org/10.1007/BF02434082
  6. W. Dröge, R. Breitkreutz, “Glutathion and Immune function”, Proceedings of the Nutrition Society (2000), 59, 595–600
  7. A. Palamara, C. Perno, M. Ciriolo, L. Dini, E. Balestra, C. D’Agostini, P. Di Francesco, C. Favalli, G. Rotilio, E. Garaci, “Evidence for antiviral activity of glutathione: in vitro inhibition of herpes simplex virus type 1 replication”, Antiviral Research, Volume 27, Issue 3, 1995, Pages 237-253, ISSN 0166-3542, 
  8. Y. Tian, W. Jiang, N. Gao, J. Zhang, W. Chen, D. Fan, D. Zhou, J. An, “Inhibitory effects of glutathione on dengue virus production”, Biochemical and Biophysical Research Communications, Volume 397, Issue 3, 2010, Pages 420-424, ISSN 0006-291X, 
  9. Peterson, J D et al. “Glutathione levels in antigen-presenting cells modulate Th1 versus Th2 response patterns.” Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America vol. 95,6 (1998): 3071-6. doi:10.1073/pnas.95.6.3071
  10. Silvagno, Francesca, Annamaria Vernone, and Gian P. Pescarmona 2020. „The Role of Glutathione in Protecting against the Severe Inflammatory Response Triggered by COVID-19“ Antioxidants 9, no. 7: 624. 
  11. Sinha, R et al. “Oral supplementation with liposomal glutathione elevates body stores of glutathione and markers of immune function.” European journal of clinical nutrition vol. 72,1 (2018): 105-111. doi:10.1038/ejcn.2017.132
  12. Kadry, Mai O. “Liposomal glutathione as a promising candidate for immunological rheumatoid arthritis therapy.” Heliyon vol. 5,7 e02162. 27 Jul. 2019, doi:10.1016/j.heliyon.2019.e02162