Chlorella – Superfood aus der Mikroalge

Die Medien berichten regelmäßig über ein angeblich neues “Superfood” mit scheinbar magischen, gesundheitlichen Vorteilen. Doch nur eine gründliche Untersuchung kann klären, ob diese Behauptungen fundiert sind oder nur plumpes Marketing. 

Die Chlorella-Alge gehört zu diesen oft diskutierten Lebensmitteln. Viele schätzen sie wegen ihrer Nährstoffdichte und ihrer Fähigkeit, den Körper zu entgiften. Aber was kann das kräftig grüne Lebewesen wirklich? Wir schauen es uns genauer an!

Die Chlorella-Alge – ein grünes Geheimnis?

1889 beschrieb der Wissenschaftler Martinus Willem Beijerinck die Chlorella-Alge erstmals als “Chlorella vulgaris”. Ihre markante grüne Farbe rührt vom enthaltenen Chlorophyll Typ A und B her.

Ursprünglich fand man die Alge vorwiegend in asiatischen Süßwasservorkommen. Heute zieht man sie vor allem in Aquakulturen groß, um hochreines, unbelastetes Chlorella-Pulver zu erzeugen.

So vermeidet man auch Kontaminationen durch Schadstoffe aus natürlichen Seen und Flüssen. Somit spielt der genaue Ort des Anbaus, ob in Asien, Südamerika oder Europa, keine zentrale Rolle mehr.

Chlorella stellt einen mikroskopisch kleinen Einzeller dar, aber mit einem verblüffend komplexen Aufbau. Obwohl sie für das bloße Auge unsichtbar ist, gehört sie zu den höherentwickelten Organismen.

Schon seit Millionen von Jahren existiert sie in Süßwasser und passt sich dynamisch an veränderte Umgebungen an. Heutzutage züchtet man die Mikroalge in flachen Becken, die reichlich Sonnenlicht benötigen. Um eine konsistente Wasserqualität zu gewährleisten, zirkuliert man das Wasser regelmäßig in den Reservoirs.

Nach der Ernte trocknet und pulverisiert man die Algen. Dabei nutzt man besonders schonende Methoden, um den Nährstoffreichtum im Pulver zu bewahren. Aufgrund ihrer positiven Effekte nutzen viele Kulturen die „Superalge“ bereits seit Jahrhunderten als Nahrung.

Auch wissenschaftliche Kreise haben intensiv über sie geforscht: Melvin Calvin erhielt 1961 sogar den Nobelpreis für seine Entdeckungen zu ihrer Fotosynthese!

Das Potenzial der Alge

Chlorella gehört zur Gruppe der “Superfoods” (besonders nützliche und gesunde Lebensmittel), da sie durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe positiv auf unser Wohlbefinden einwirkt.

Für viele Eigenschaften dieser angeblich überragenden Nahrungsmittel fehlt es an wissenschaftlichen Beweisen – nicht so bei Chlorella! Hier bestätigen zahlreiche Studien ihre Vorteile. Forschungsteams haben in Tests mit der „Superalge“ beeindruckende Resultate verzeichnen können.

Die Palette reicht von entzündungshemmenden Effekten bis zur Verlangsamung von Krebswachstum. Man ermittelte diese Resultate hauptsächlich in in-vitro-Untersuchungen, aber auch in einigen Humanstudien.

Chlorella bietet folgende Vorteile:

• Antioxidativer Effekt, der die Anzahl körpereigener antioxidativer Vitamine und Enzyme steigert (1, 2)
• Krebsverlangsamung bei Leukozyten (3)
• Hemmung von Entzündungen
• Entgiftungsfähigkeit (4)
• Positive Einflüsse auf das Herz-Kreislauf-System (5,6)
• Stärkung des Immunsystems (7, 8, 9, 10)
• Unterstützung von Darm und Leber (11)
• Schutz gegen Hautkrebs (12)

Diese Aufzählung bietet nur einen Ausschnitt – laufend neue Untersuchungen bringen weitere vorteilhafte Effekte von Chlorella ans Licht. Bei der Erkundung neuer Eigenschaften liefern beispielsweise Tierexperimente regelmäßig vielversprechende Ansätze für weitere Forschung.

Wirkung gegen das Altern

Unser Körper erneuert seine Zellen kontinuierlich, und das während unserer gesamten Lebensspanne. Die Regenerationsrate hängt von der geplanten Lebensdauer der jeweiligen Zellen ab.

Beispielsweise benötigen Haut- und Darmzellen – aufgrund ihrer ständigen Interaktion mit der Außenwelt – nur wenige Wochen zur Erneuerung. Demgegenüber können andere Körperbereiche, wie das Gehirn, mehrere Jahre dafür in Anspruch nehmen.

Mit der Zeit offenbart dieser Erneuerungsprozess Schwächen: es treten Probleme, Mutationen, eine reduzierte Reaktion auf Stress und eine abgeschwächte DNA-Reparaturfähigkeit auf. Das macht die Regeneration mit den Jahren herausfordernder.

Besonders bei älteren Menschen kann die Heilung von Verletzungen länger dauern und das Risiko für Krankheiten nimmt zu (13). Neben dieser Tatsache tritt auch das Phänomen des Muskelschwunds, bekannt als Sarkopenie, im Alter häufiger auf. Eine erhöhte Proteinzufuhr kann Senioren helfen, diesem Zustand entgegenzutreten.

Chlorella hat eine positive Wirkung auf Muskelzellen (14) und fördert ihr Wachstum. Dies könnte helfen, Symptome von Muskelschwund zu mildern.

Die Zellen profitieren zudem von einer längeren Lebensdauer durch die Einnahme von Chlorella. Dies gelingt hauptsächlich durch den Schutz vor oxidativen Schäden und der Verhinderung des Zelltods (Apoptose), welchen Forscher in Zellkulturen nachweisen konnten (15). Dies bremst den Alterungsprozess, da der Zellenaustausch seltener notwendig ist.

Zwar kann Chlorella den Alterungsprozess nicht stoppen, die schützende Wirkung aber hilft, die Zellen länger gesund zu halten. Deshalb erforschen Wissenschaftler die Wirkung der Alge im Kontext des Anti-Agings bei Menschen. 

In einer Untersuchung (16) zeigte sich, dass eine Supplementierung mit einem Extrakt der Süßwasseralge den allgemeinen Gesundheitszustand durch die Unterdrückung verschiedener oxidativer Stressmarker und Alterungsstressmarker deutlich verbessern kann.

Effektive Entgiftung

In ihrem ursprünglichen Süßwasserlebensraum bindet die Chlorella toxische Umweltsubstanzen an ihre Zellwand. Diese Alge zeigt ähnliche Eigenschaften im menschlichen Körper und dient oft der Reinigung von Umweltschadstoffen.

Um die volle Kapazität der Alge auszuschöpfen, sollte ihr Wachstum in einer sauberen Umgebung erfolgen. Doch viele industrielle Chlorella-Farmen nutzen reguläres, manchmal verschmutztes, aber preiswerteres Süßwasser.

Unter solchen Bedingungen absorbiert die Alge bereits viele schädliche Substanzen aus dem Wasser. Dies beeinträchtigt ihr Detox-Potenzial erheblich, da sie ihre “Speicherkapazität” schon während des Wachstums aufbraucht.

Du solltest beim Kauf von Chlorella-Präparaten daher auf Qualität achten! Eine Alge, die in einer reinen und kontrollierten Umgebung aufgezogen wurde, kann mehr Toxine aufzunehmen, da ihr Entgiftungspotenzial noch nicht erschöpft ist. Zudem belastet die Einnahme von schadstoffarmen Präparaten den Körper nicht noch mit zusätzlichen Giftstoffen.

Die Entgiftungsleistung der Alge ist immer wieder Gegenstand der Forschung. Eine Doppelblindstudie aus Korea erkannte beispielsweise einen Entgiftungseffekt bei MeIQx, einem krebserregenden heterozyklischen Amin. Man findet diesen Giftstoff vor allem in erhitztem Fisch, Hühnchen und Lamm. (17)

In der Untersuchung sank die Konzentration des unerwünschten Stoffs bereits nach 14 Tagen Chlorella-Einnahme stark. 

Tierversuche zeigten zudem, dass die Schwermetallbelastung in Leber, Nieren und Gehirn durch die Alge abnehmen kann. Es gibt Vermutungen, dass Menschen ähnliche Vorteile erfahren könnten, jedoch fehlen definitive Beweise. (18, 19)

Weitere Untersuchungen legen nahe, dass Chlorella helfen kann, die Menge an schädlichen Dioxinen im Körper zu verringern. Diese Dioxine beeinflussen die Produktion und Funktion verschiedener Hormone und gelangen durch Nahrungsmittel wie Fleisch, Eier, Milch, Fisch oder Käse in unseren Körper.

In einer Studie mit 37 Zahnimplantat-Patienten von 2019 untersuchte man die Effekte einer 90-tägigen Supplementation mit Chlorella und Aminosulfuraten.

Dabei zeigte sich, dass diese Supplemente die Mengen an positiven Spurenelementen erhöhte (Mangan, Phosphor, Eisen, Lithium, Germanium), während schädliche Schwermetalle (Quecksilber, Blei, Uran) abnahmen. (19)

Die Abbildung zeigt, dass sowohl schädliches Cadmium, als auch toxische Metall-Schwefel-Verbindungen in den Ratten, die Chlorella ins Essen hinzugegeben wurde, deutlich weniger in der Leber anreichert. (18)

So entfaltet Chlorella ihre Entgiftungskraft

Die Alge besitzt eine mehrschichtige Zellwand mit beeindruckender Bindungskapazität für Toxine. Selbst im Wasser absorbiert sie Phosphor, schädliche Metalle und Stickstoff und reinigt es dadurch.

In Untersuchungen mit Mäusen, denen man gleichzeitig Quecksilber und Chlorella gab, zeigte sich: Mit steigender Chlorella-Dosis schieden die Mäuse mehr Quecksilber über Kot und Urin aus. 

Das Quecksilber in den Nieren und dem Gehirn dieser Mäuse lag signifikant unter den Werten der Kontrollgruppe ohne Chlorella-Zufuhr.(20). Durch die Einnahme von Chlorella binden sich Schwermetalle an die Zellwände der Alge und werden  aus dem Mäusekörper gespühlt – eine typische Detox-Wirkung.

Die Zellwand, bestehend aus mehreren Cellulose-Schichten, verdaut unser Körper nicht, sondern scheidet sie unverändert aus. Alles, was in dieser Struktur hängen bleibt, entweicht nicht mehr und verlässt ebenfalls unseren Organismus. 

Dazu gehören schädliche Substanzen wie Schwermetalle, Pestizide oder Xenobiotika. Ein gängiges Beispiel sind Menschen mit erhöhter Quecksilberbelastung aufgrund einer Amalgam-Zahnfüllung. Heilpraktiker setzen hier seit Langem Chlorella ein, um die Belastung im Körper zu reduzieren.

Schutz der Leber

Zusätzliche Eigenschaften der Chlorella tragen dazu bei, die Funktion unserer Leber zu stärken. Als zentrales Entgiftungsorgan muss die Leber viele unerwünschte Stoffe verarbeiten. Sie hat die Aufgabe, toxische Substanzen wasserlöslich zu machen und über den Urin auszuleiten. 

Wenn dies nicht geschieht, sammeln sich Toxine in Organen und im Fettgewebe (21). Täglich nehmen wir schädliche Substanzen auf: Pestizide, Herbizide und Fungizide aus Obst und Gemüse, Umweltgifte oder Schimmelsporen – die Liste ist lang!

Einen vollständigen Schutz vor diesen schädlichen Chemikalien zu gewährleisten, stellt eine Herausforderung dar. Deshalb sollte man die Leber in ihrer Reinigungsfunktion bestmöglich unterstützen. Hier kommt die Mikroalge ins Spiel.

Dank ihres hohen Chlorophyllgehalts könnte sie bereits im Darm verhindern, dass Toxine aufgenommen und ins Blut übertragen werden. Dadurch gelangen sie gar nicht erst zur Leber.

Ansteigende Leberenzymwerte gelten oft als Hinweis für Leberschäden (22). Eine Meta-Analyse mehrerer Humanstudien zeigte, dass die Einnahme von Chlorella vulgaris den Gehalt des Leberenzyms Aspartat-Aminotransferase (AST) signifikant reduzierte, was auf einen leberschützenden Effekt hindeutet.

Forscher erhoffen sich zukünftige klinische Studien bei Patienten mit Leberproblemen, um diesen Effekt genauer zu analysieren und potenzielle Therapieansätze zu entwickeln (23).

Kann Chlorella die Leistung optimieren?

Man schreibt der Mikroalge eine leistungssteigernde Eigenschaft zu, auf die viele Menschen bereits setzen. Zu den genauen Wirkungsmechanismen und der Stärke dieses Effekts ist allerdings noch weitere Forschung erforderlich. 

Dennoch stützen bereits mehrere Studien diese Theorie: Eine Doppelblindstudie aus Japan wies darauf hin, dass nach nur 4 Wochen der Chlorella-Einnahme Müdigkeit und oxidativer Stress der Teilnehmer messbar abnahmen. Zudem konnten sie sich nach körperlicher Belastung rascher regenerieren.

Die Untersuchungsergebnisse offenbarten, dass die Teilnehmer, sowohl in entspanntem als auch in erschöpftem Zustand (nach 30-minütigem Training), dank Chlorella über eine stark gesteigerte antioxidative Fähigkeit verfügten.

Ihre Kapazität, schädliche Oxidationsprodukte (freie Radikale) zu neutralisieren, verbesserte sich. Im Gegensatz dazu verzeichnete die Placebogruppe ohne Chlorella-Zufuhr eine leichte Abnahme ihrer antioxidativen Fähigkeiten (24).

Experten ziehen Parallelen zwischen der chemischen Struktur von Chlorophyll und dem menschlichen Hämoglobin (Blutfarbstoff). Dies könnte den Sauerstofftransport optimieren, die Zellatmung anregen und so zu einem lebhafteren und aufgeweckteren Körperempfinden führen.

Chlorophyll begünstigt also die Blutbildung – wahrscheinlich wegen seiner Strukturähnlichkeit zum Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff. In Untersuchungen mit Mäusen stellten Wissenschaftler fest, dass Chlorophyll bei Blutarmut den Hämoglobin- und Ferritinspiegel (Ferritin = Eisenspeicher) ansteigen lässt (37). 

Ein bemerkenswerter Effekt, da Chlorophyll selbst kein Eisen besitzt!

Positiver Einfluss auf den Säure-Base-Haushalt

Körperübersäuerung stellt in der westlichen Kultur ein häufiges Problem dar. Das in Chlorella enthaltene Chlorophyll zeigt aufgrund seiner basischen Eigenschaften einen ausgleichenden Effekt auf den Säure-Basen-Haushalt.

Für die Balance des Säure-Basen-Haushalts und die Neutralisation übermäßiger Säuren sind die Mineralstoffe Kalzium und Magnesium notwendig. Wer Chlorella-Präparate einnimmt, führt automatisch auch diese Mineralien zu! 

Ohne ausreichende Zufuhr dieser Nährstoffe muss unser Körper diese aus den Knochen freisetzen, um die Säuren zu neutralisieren. Dieser Vorgang erhöht das Osteoporose-Risiko und andere Knochenbeschwerden. Daher ist die Aufnahme von Kalzium und Magnesium durch Chlorella eine ideale Abhilfe.

Die bereits betonte Ähnlichkeit des in Chlorella vorkommenden Chlorophylls zum roten Blutfarbstoff Hämoglobin unterstützt ebenfalls unseren Säure-Basen-Haushalt. Es hilft bei der Aufnahme sauer verstoffwechselter Abbauprodukte und fördert deren Ausscheidung aus dem Körper.

Speicher voller wertvoller Nährstoffe

Dass Chlorella möglicherweise gesundheitliche Vorteile bietet, halten viele Wissenschaftler und Mediziner für wahrscheinlich. Allerdings gibt es bisher wenige gesicherte Beweise, da Forschungen noch in den Anfangsphasen stecken.

Bei den Inhaltsstoffen zeigt sich jedoch ein klares Bild: Laboranalysen bestätigen den Reichtum an Vitaminen und anderen Nährstoffen in dieser Alge. Die Ergebnisse bestätigen die exzellente Qualität von Chlorella als Nahrungsergänzungsmittel. Zu den wichtigsten Bestandteilen zählen: 

Vitamin B12 in Chlorella

Besonders beeindruckend: der hohe Vitamin-B12-Gehalt in der Chlorella-Biomasse. Daher sind viele Nahrungsergänzungsmittel mit der Mikroalge ebenfalls reich an diesem Vitamin. 

Allerdings variieren die B12-Mengen und enthalten teilweise nicht bioverfügbares Vitamin B12. Daher sollte man den tatsächlichen Vitamin-B12-Gehalt mittels chemischer Analyse überprüfen, bevor man Chlorella als Vitaminquelle nutzt.

2015 analysierten Wissenschaftler die Effekte einer Chlorella-Supplementation auf Vegetarier und Veganer. Dabei konnte eine tägliche Dosis von 9 Gramm Chlorella den Vitamin-B12-Gehalt im Blut erhöhen (26).

Da der Verzicht auf tierische Produkte oft zu einem Vitamin-B12-Defizit führt, ist dieses Ergebnis für alle Menschen interessant, die sich ohne tierische Produkte ernähren. Der Grund dafür: Es existieren wenige pflanzliche Vitamin-B12-Quellen. Hier bildet die Chlorella-Alge (eine Lebensform zwischen Tier und Pflanze) eine Ausnahme.

Deshalb wenden sich viele Vegetarier, Veganer und Menschen mit geringem Fleischkonsum verstärkt Chlorella zu – nicht nur wegen der bereits beschriebenen Vorteile, sondern auch wegen des potenziellen Vitamin-B12-Boosts.

Die häufig im Zusammenhang mit Chlorella erwähnte Spirulina-Alge enthält das „Pseudo“-Vitamin B12, welches nicht direkt bioverfügbar ist. Dennoch zeigte eine Mausstudie, dass das Algen-Vitamin den Vitamin-B12-Status signifikant erhöhen konnte und somit für Säugetiere geeignet erscheint (25).

Gesund dank Chlorophyll?

Chlorophyll, oft „Blattgrün“ genannt, ist ein essenzieller Farbstoff, ohne den Pflanzen nicht existieren könnten. Diese Substanz ermöglicht es ihnen, Sonnenlicht zu absorbieren und es in den Prozess der Fotosynthese einzubinden, bei dem es Wasser und Kohlendioxid in Stärke umgwandelt.

Wenn wir Nahrungsmittel mit Chlorophyll konsumieren, zeigen sich diverse Effekte auf unseren Körper. Doch häufig fehlen uns die nötigen Mengen dieses Farbstoffs in gängigen Gemüsesorten. Zudem absorbiert unser Körper lediglich etwa 5 Prozent des aufgenommenen Chlorophylls effektiv.

Die Chlorella-Alge hingegen zeichnet sich durch einen beeindruckend hohen Chlorophyll-Gehalt aus und übertrifft damit andere Lebensmittel wie Spinat, Petersilie oder Grünkohl deutlich!

Viele Studien, Untersuchungen und Berichte verknüpfen Chlorophyll mit gesundheitsfördernden Effekten. Falls sich diese Hypothesen bestätigen, könnte auch Chlorella, die reich an Chlorophyll ist, solche Vorteile bieten.

Allerdings gelten die potenziellen Vorteile von Chlorophyll derzeit als spekulativ, und es besteht Bedarf an weiteren Untersuchungen. Zu den vermuteten Vorteilen gehören:

• Chlorophyll könnte vor Schimmelpilzgiften schützen

Aflatoxine, im Volksmund als Schimmelgifte bekannt, finden sich in vielen belasteten Lebensmitteln. Sie sind äußerst gesundheitsschädlich und stehen in Verbindung mit Krebserkrankungen. 

Chlorophyll scheint in der Lage zu sein, diese Toxine direkt im Darm zu binden, wodurch es das Erreichen der Leber möglicherweise verhindern kann.

Forscher untersuchten diesen Effekt in einer Placebo-kontrollierten, randomisierten Doppelblind-Studie mit 180 Erwachsenen (28). Das Ergebnis zeigt, dass nach nur 4 Monaten Chlorophyll-Einnahme die Aflatoxinbelastung um 55 % sank. 

Dies lässt vermuten, dass chlorophyllhaltige Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel potenziell zur Vorbeugung von Leberkrebs beitragen könnten.

• Möglicher Schutz von Chlorophyll vor Schwermetallen

In ähnlicher Weise, wie bei den Aflatoxinen, könnte Chlorophyll dazu beitragen, Schwermetalle zu neutralisieren. Es bildet Verbindungen mit diesen ungewünschten Stoffen, wodurch unser Körper sie auf natürlichem Weg über den Verdauungstrakt ausscheiden kann. 

Dieses potenzielle Verhindern des Eindringens von Schwermetallen in den Organismus hat eine Studie aus dem Jahr 2013 hervorgehoben (29). Dabei analysierten die Wissenschaftler Chlorophyll in Kombination mit Lycopin, das ebenfalls in grünen Pflanzen vorkommt.

• Chlorophyll könnte toxische Effekte von rotem Fleisch ausgleichen

Ein hoher Fleischkonsum in Verbindung mit wenig grünem Gemüse erhöht potenziell das Risiko für Darmkrebs. Das im Fleisch enthaltene Hämeisen transformiert im Darm möglicherweise zu schädlichen Substanzen. 

Eine Rattenstudie zeigt jedoch, dass Chlorophyll diesen toxischen Effekt des Hämeisens neutralisieren kann (30). Für Menschen, die nicht auf Fleisch verzichten möchten, könnte dies eine Möglichkeit darstellen, das Darmkrebs-Risiko zu reduzieren. Allerdings bedarf es weiterer Untersuchungen.

• Chlorophyll könnte Krebswachstum verlangsamen

Eine 2016 durchgeführte Studie (31) zeigte, dass sich die Entstehung von Lungenkrebs bei Mäusen durch nanoverkapseltes Chlorophyll verlangsamt. In Kombination mit anderen Studien zur krebsvorbeugenden Wirkung von Chlorophyll könnte man annehmen, dass es das Krebswachstum und -risiko reduzieren kann.

• Chlorophyll hat potenziell antivirale Eigenschaften

Vorläufige Studien deuten darauf hin, dass Chlorophyll antivirale Effekte aufweisen könnte. Eine 2020 durchgeführte Studie (32) zeigte beispielsweise eine deutliche Hemmung des Enterovirus A71 und des Coxsackievirus-A16.

Insbesondere Enteroviren können in einigen Fällen ernsthafte Krankheiten, Atemwegsinfektionen und Hautausschläge verursachen, wogegen nicht immer medikamentöse Therapien vorliegen.

• Chlorophyll bekämpft Körpergerüche

Einige Menschen nutzen Chlorophyll, um diverse unangenehme Körpergerüche wie Mundgeruch, Blähungen oder Schweißgeruch zu reduzieren. Man setzt es bereits seit Jahrzehnten für diesen Zweck ein.

Eine Studie (33) zeigte positive Effekte bei älteren Menschen bezüglich unangenehmer Gerüche und Verdauungsproblemen. Auch gegen Schweißgeruch zeigt sich Chlorophyll als nützlich.

Vor allem in Asien nutzt man Chlorophyll traditionell als „inneres Deo“, um unerwünschte Körpergerüche zu minimieren.

• Chlorophyll bekämpft Akne

Durch die Einnahme von Chlorophyll kann man möglicherweise Akne reduzieren und ein reineres Hautbild erzielen. Die wahrscheinlichen Gründe dafür sind die entgiftenden, antibakteriellen, entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften des Chlorophylls.

Diese Eigenschaftskombination reduziert vermutlich den oxidativen Stress und somit auch die Menge entzündungsfördernder Botenstoffe im Blut. Es scheint auch, dass das für Akne verantwortliche Bakterium Propionibacterium acnes bekämpft wird, wodurch sich insgesamt weniger Akne und Hautunreinheiten bilden. Erste Studien (34) konnten diese Wirkungen bestätigen.

• Chlorophyll könnte die Wundheilung fördern 

Bei der Wundbehandlung könnte Chlorophyll helfen, die Heilung zu beschleunigen und Infektionen abzuwehren. Forschungsarbeiten zu diesen Wirkungen stammen bereits aus den 1940er Jahren und zeigen gemischte Ergebnisse mit vielen positiven Beispielen (35).

• Fördert möglicherweise die Blutbildung 

Die Einnahme von Chlorophyll könnte auch positive Effekte auf die Blutbildung haben. Aufgrund seiner Strukturähnlichkeit mit Hämoglobin zeigten Studien (36) günstige Wirkungen bei Blutarmut bei Mäusen.

Essenzielle Amino- und Fettsäuren in Chlorella

Bei Nährstoffmangelerscheinungen wenden sich viele Menschen Chlorella zu, da die Mikroalge sowohl essenzielle Aminosäuren als auch essenzielle Fettsäuren bietet. Der menschliche Körper kann diese Substanzen nicht selbst produzieren, daher ist eine externe Zufuhr notwendig.

Essenzielle Fettsäuren spielen eine Rolle bei der Reinigung der Gefäße und schützen so vor Verkalkung, die verschiedene Beschwerden und schwere Krankheiten auslösen kann.

Ungesättigte Fettsäuren tragen zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwerden, wie Arteriosklerose, bei. Auch ein zu hoher Cholesterinspiegel und Bluthochdruck, häufige Probleme bei Menschen mit westlicher Ernährung und Lebensweise, könnten durch die Fettsäuren in Chlorella-Algen gemindert werden.

Insbesondere scheint Chlorella das unerwünschte LDL-Cholesterin zu reduzieren, während das nützliche HDL-Cholesterin, das beispielsweise Herz-Kreislauf-Beschwerden vorbeugt, kaum beeinflusst wird.

Diese Effekte stellten sich in einer randomisierten Doppelblindstudie heraus. Nach einer vierwöchigen Supplementation von 5 g Chlorella pro Tag  bemerkte man eine erhebliche Senkung des Cholesterinspiegels und der Triglyceridwerte (27).

Achtung: Bei Chlorella auf Qualität setzen!

Möchtest du die Vorteile von Chlorella für deinen Körper nutzen, solltest du dich immer für  Top-Qualität entscheiden! 

Bei sämtlichen Nahrungsergänzungsmitteln empfiehlt es sich, reine Qualitätsprodukte zu wählen, um schädliche Stoffe zu vermeiden. Dies trifft besonders auf die Chlorella-Alge zu. Sie nimmt Schadstoffe so effektiv auf, dass Kulturen in mit Schwermetallen kontaminierten Gewässern ein Supplement voll schädlicher Stoffe produzieren.

Selbstverständlich schaden solche Nahrungsergänzungsmittel mehr, als sie nutzen. Auch das Züchten in Röhrensystemen stellt nicht immer eine gute Alternative dar, da hierbei häufig Mikroplastik zur Anwendung kommt, um ein Festsetzen der Algen zu verhindern. 

Diese winzigen Plastikpartikel landen dann in den Algen und könnten in deinen Körper gelangen. Heutzutage findet man Chlorella nicht nur in ihrer ursprünglichen asiatischen Heimat. Selbst in Deutschland kultiviert man die Alge. 

Aufgrund der zu geringen Sonneneinstrahlung sind Produkte aus der Bundesrepublik aber nicht zu empfehlen. Den Unterschied erkennt man am kräftigen Grünton, wobei eine dunklere Färbung einen höheren Chlorophyll-Gehalt signalisiert. 

Als Verbraucher solltest du auch überprüfen, ob ein Reinheits- oder Analysezertifikat eines unabhängigen Labors vorhanden ist und ob Grenzwerte eingehalten werden.

Fazit: Das beeindruckende Superfood Chlorella 

Chlorella besticht durch eine lange Liste wertvoller Inhaltsstoffe und vorteilhafter Eigenschaften. Vor allem der reichhaltige Chlorophyll-Gehalt ist beachtenswert, und der hohe Vitamin-B12-Gehalt macht die Alge für Veganer und Vegetarier besonders wertvoll.

Viele der zugeschriebenen Effekte von Chlorella haben erste Studien bestätigt, doch bedarf es weiterer Untersuchungen, um definitive Schlussfolgerungen zu ziehen. Zu den potenziellen Vorteilen zählen:

• Detox-Effekte: Erste Forschungsergebnisse deuten auf eine entgiftende Wirkung hin. Lange hat man schon angenommen, dass die Alge schädliche Stoffe bindet und ihre Ausscheidung fördert.
• Positive Einflüsse auf den Cholesterinspiegel: Chlorella könnte das schädliche „LDL-Cholesterin“ senken, während das vorteilhaftere „HDL-Cholesterin“ weitgehend unbeeinflusst bleibt.
• Blutzuckersenkende Eigenschaften: Studien legen nahe, dass Chlorella den Blutzuckerspiegel regulieren kann, was der Vorbeugung von Diabetes Typ 2 dienlich ist.
• Risikominderung für chronische Krankheiten: Die in Chlorella enthaltenen Antioxidantien wie Chlorophyll, Vitamin C, Beta-Carotin und Lutein könnten antivirale, antithrombotische und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen und sogar Krebszellenwachstum hemmen.
• Gewichtsreduktion: Einige Studien legen nahe, dass Chlorella bei der Reduzierung von Körperfett, Blutzucker und Cholesterin helfen könnte, wodurch sie eine mögliche Ergänzung während einer Diät darstellt. Zudem könnte sie beim Ausleiten von Giftstoffen, die beim Fettabbau freigesetzt werden, unterstützen. Die nährstoffreiche Alge bietet zudem die Möglichkeit, mögliche Nährstoffdefizite einer energiereduzierten Diät auszugleichen.
• Regulierung des Säure-Base-Haushalts: Chlorella könnte bei Übersäuerung des Körpers behilflich sein.
• Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Erholung nach körperlicher Anstrengung.
• Zellschutz und Verlängerung der Zell-Lebensdauer: Diese Aspekte haben Chlorella den Ruf eines „Anti-Aging-Wunders“ eingebracht.

Chlorella verdient den Titel „Superfood“: Viele ihrer positiven Effekte sind bereits nachgewiesen, während andere noch intensiverer Forschung bedürfen. Diese beeindruckenden Eigenschaften resultieren wahrscheinlich aus ihrem hohen Gehalt an Antioxidantien, Vitaminen, Mineralstoffen, Proteinen und Aminosäuren. 

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Chlorella-Alge

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