Alpha-LIponsäure

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Alpha Liponsäure: Wundermittel bei Übersäuerung?

Ob beim Sport oder im täglichen Leben, viele leiden unter den Folgen von Übersäuerung, ohne es zu merken. Ein dauerhaft niedriger pH-Wert belastet den Körper und kann Symptome wie Müdigkeit, Anfälligkeit für Infekte und sogar Krebserkrankungen hervorrufen.

Zum Schutz vor übermäßiger Säurebelastung ist neben einer ausgewogener Ernährung, insbesondere Alpha Liponsäure nützlich. Sie trägt maßgeblich zum Säureabbau und zur Energieproduktion bei. Wir wollen diesen wichtigen, aber fast unbekannten Nährstoff näher betrachten und haben wertvolle Informationen für dich zusammengestellt.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Alpha Liponsäure ist ein lebenswichtiger Bestandteil unserer Energiegewinnung in den Zellen
  • Die schwefelhaltige Fettsäure kann den pH-Wert in unserem Körper anheben und somit einer Übersäuerung entgegenwirken
  • Ihr werden positive Effekte bei Krebs, Diabetes und anderen Erkrankungen nachgesagt

Was genau ist Alpha Liponsäure? 

Die schwefelhaltige Fettsäure “r-Alpha Liponsäure” hätte wegen ihrer lebenswichtigen Rolle für den Menschen durchaus als Vitamin gelten können! Da unser Körper sie jedoch selbst herstellt, kategorisiert man sie unter den vitaminähnlichen Stoffen (1). 

Man findet sie in tierischen Nahrungsmitteln wie Leber und rotem Fleisch sowie in pflanzlichen Quellen wie Brokkoli und Tomaten (2). Insbesondere in Bezug auf Energieproduktion und Säure-Basen-Haushalt ist sie für uns enorm wichtig.

Effekt auf die Energieproduktion 

Die Mitochondrien – oft als „Kraftwerke der Zelle“ bezeichnet – stellen Energie für uns bereit. Dies geschieht durch unterschiedliche Reaktionen in den Mitochondrien selbst. Ein zentraler Prozess ist die Verwendung des energiereichen Moleküls Pyruvat, das aus dem Abbau von Glukose resultiert.

Um Pyruvat effizient zu nutzen, benötigt man vier Enzyme. Hier kommt die Alpha Liponsäure ins Spiel, da sie als Co-Faktor dient und an diese Enzyme bindet. Erst durch diese Bindung ermöglicht sie die Energieproduktion, genauer gesagt die oxidative Decarboxylierungen (3).

Da einige mitochondriale Enzyme von r-Alpha Liponsäure abhängig sind, spielt eine ausreichende Versorgung mit dieser Fettsäure eine Schlüsselrolle. Sie beeinflusst diese Enzyme auch in regulierender Hinsicht: Bei mangelnder Versorgung verringern sich einige wichtige Reaktionen.

In solchen Fällen greift der Körper auf weniger effiziente metabolische Prozesse zurück. Bei extrem niedriger Konzentration an Alpha Liponsäure stoppen bestimmte Reaktionen sogar gänzlich, was die Energieerzeugung in den Mitochondrien behindert (4).

Das steckt hinter “Übersäuerung”

Die Stoffe, die in unseren Körper gelangen, besitzen unterschiedliche Eigenschaften: basisch, neutral oder sauer, abhängig von ihrem pH-Wert. Dieser Wert gibt an, wie viele Wasserstoff-Ionen (H+) eine Lösung enthält und definiert somit ihre Säure- oder Basizität. 

Werte unter sieben kennzeichnen saure Eigenschaften, sieben selbst steht für Neutralität, und alles darüber ist basisch. Die pH-Werte von Nahrungsmitteln oder Flüssigkeiten spielen eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Ein ausgewogener pH-Wert unterstützt unsere Körperfunktionen optimal. 

Viele unserer körpereigenen Enzyme arbeiten bei einem bestimmten pH-Optimum am effizientesten. Deshalb hat unser Organismus Systeme entwickelt, die den pH-Wert stabil halten.

Das Blut beispielsweise hält seinen pH-Wert stets zwischen 7,35 und 7,45. Werte unter 7,35 weisen auf einen Säureüberschuss hin, den Experten als „Azidose“ bezeichnen. Ein Wert über 7,45 kennzeichnet dagegen eine „Alkalose“, also einen Basenüberschuss.

Ursachen und Auswirkungen der Übersäuerung

Unser Körper strebt kontinuierlich danach, einen optimalen pH-Wert zu bewahren. Bei einer Azidose (Übersäuerung) setzt er Mechanismen in Gang, um dieser entgegenzuwirken. Normalerweise stabilisieren die Nieren und die Lunge das Säure-Basen-Gleichgewicht, indem sie überschüssige Säure abbauen.

Schäden an Nieren und/oder Lungen können jedoch den Säureabbau beeinträchtigen, wodurch der pH-Wert unter 7,35 fallen kann. Die Auswirkungen sind schwerwiegend: In solch einer Azidose-Situation nimmt die Kommunikationsfähigkeit der Nerven ab. Symptome reichen vom Orientierungsverlust über Bewusstlosigkeit bis hin zu Koma.

Glücklicherweise tritt diese extreme Übersäuerungsform selten auf. Ein gesunder Körper reguliert den pH-Wert selbstständig, doch diese stetige Regulierung kostet viel Energie. Diese Mehrbelastung kann zu Beschwerden führen.

Der andauernde Kampf gegen Übersäuerung kann Ablagerungen insbesondere im Bindegewebe, Muskeln und Gelenken verursachen, was Symptome wie Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Sodbrennen oder erhöhte Anfälligkeit für Infektionen hervorruft. Oftmals steigt auch der Cortisolspiegel.

Man unterscheidet zwischen einer respiratorischen Azidose, bei welcher eine zu geringe Ausatmung von Kohlendioxid der Grund ist, und einer metabolischen Azidose. Letztere treten klassischerweise bei einer Entgleisung bestehender Stoffwechselerkrankungen, wie beispielsweise Diabetes mellitus, auf. 

Die Auswahl unserer Lebensmittel beeinflusst ebenfalls die Säure-Basen-Balance. Obst und Gemüse neutralisieren nach der Verdauung überschüssige Säuren. Im Gegensatz dazu erzeugen tierische Produkte, reich an den Aminosäuren Cystein und Methionin, zusätzliche Säuren. 

Dabei kann der Geschmack trügen: Selbst „saure“ Früchte wie Zitronen neutralisieren Körpersäuren und bauen nicht etwa welche auf! In unserem Stoffwechsel entstehen aus dem Obst Basen, sodass der pH-Wert steigt. 

Ein beeinträchtigter Mitochondrienstoffwechsel rückt zudem als Übersäuerungsursache in den Fokus der Forschung. Hierbei beeinflusst eine mitochondriale Dysfunktion die Zellenergieproduktion. Schwermetalle, hoher Zucker- und Pestizidkonsum gelten als potenzielle Auslöser.

Einige Medikamente können auch zur Säureüberlastung im Körper beitragen.

Laktat und Übersäuerung

Laktat (Milchsäure) bildet sich vorwiegend in Muskel- und roten Blutzellen, wenn der Körper Energie aus Kohlenhydraten zieht, ihm aber nur begrenzt Sauerstoff zur Verfügung steht (anaerobe Glykolyse). Krebs, hohe Alkoholmengen, niedriger Blutzuckerspiegel (etwa durch Diabetes) oder langandauerndes Training können solche Situationen herbeiführen. 

Ein Mangel an r-Alpha Liponsäure in den Mitochondrien begünstigt ebenfalls die Laktatbildung: Der Körper wandelt in diesem Fall Pyruvat mithilfe der Pyruvatdehydrogenase in Laktat um. Eine gesteigerte Laktatmengein Blut und Zellen drückt den pH-Wert und begünstigt Übersäuerung. 

Eine durch Laktat verursachte starke Übersäuerung kann sogar zum Zelltod führen. Andere Konsequenzen umfassen eine abgeschwächte Insulinsensitivität oder einen veränderten Zellstoffwechsel.

Ausreichend vorhandene Alpha Liponsäure kann die Laktatbildung drosseln, indem sie die Pyruvatdehydrogenase-Aktivität minimiert. Das unterstreicht die vielfältige Wirkung der Alpha Liponsäure bei der Aufrechterhaltung des Säure-Base-Haushalts. 

Viele Enzyme besitzen ein “pH-Optimum”, also einen pH-Bereich, in dem sie optimal agieren. Bewegt sich unser Körper außerhalb dieses Bereichs, können Enzymaktivitäten und wichtige Reaktionen gestört sein. 

In einer Mausstudie (6) maß man den Säuregehalt in den Muskeln nach Verabreichung von einer Nahrung, die zu 0,5 Prozent oder 1 Prozent aus Alpha Liponsäure bestand. Eine Vergleichsgruppe erhielt kein Supplement. 

Wie angenommen, erhöhte die r-Alpha-Liponsäure den pH-Wert und senkte so den Säuregehalt in den Muskeln. Es überrascht kaum, dass die 1-prozentige Gabe den stärksten Anstieg verzeichnete. Dieser Effekt hielt bis zu 24 Stunden an.

Mäuse, die Alpha Liponsäure erhielten, zeigten in der Untersuchung einen verringerten Säureaufbau in den Muskeln.

Senkt Alpha Liponsäure den Laktatspiegel beim Sport?

Proteine sind überlebenswichtig für unsere Zellen und kommen in verschiedenen Typen daher:

  • Strukturproteine prägen die Zellform.
  • Enzymproteine steuern biochemische Reaktionen, etwa die Energiegewinnung.
  • Transportproteine wie Hämoglobin.
  • Immunproteine.
  • Hormonproteine und mehr.

Für die Bildung dieser Proteine nutzen unsere Zellen den Prozess der „Proteinfaltung“, bei dem sie Proteine in eine optimale dreidimensionale Struktur bringen. Doch dieser Vorgang hat erhebliches Fehlerpotenzial!

Bei Zellstress, etwa in Form von oxidativen Stress durch freie Radikalen, können Schäden an Zellstrukturen sowie der DNA entstehen. Hier greifen die „Hitzeschockproteine“ (HSP) ein: Sie stabilisieren andere Proteine und helfen uns, stressige Phasen zu überwinden.

HSP tragen zur Zellstabilisierung bei. Eine Pferdestudie (7) verdeutlicht, dass Alpha-Liponsäure die HSP-Reaktion der Tiere positiv beeinflusst. Nach fünf Wochen Supplementation mit Alpha Liponsäure stieg die Hitzeschockproteinantwort in der Skelettmuskulatur merklich an.

Zusätzlich zur Steigerung ausgewählter HSPs (HSP 70 und HSP90) beobachteten die Wissenschaftler einen Rückgang der Blut-Laktat-Konzentration. Das deutet darauf hin, dass Alpha Liponsäure in mehrfacher Hinsicht positive Auswirkungen auf Übersäuerung besitzt und potenziell zu Schutz von Gewebe beitragen kann.

Bioverfügbarkeit und Konsum von Alpha Liponsäure

Die körpereigene Produktion von Alpha Liponsäure deckt den Bedarf nicht vollständig. Nehmen wir die Fettsäure im Rahmen einer Mahlzeit mit der Nahrung zu uns, absorbieren wir einen viel kleineren Anteil als bei der Einnahme der isolierten Verbindung auf nüchternen Magen .

Diese Verringerung entsteht hauptsächlich durch Wechselwirkungen mit Metallen in unserer Nahrung. Das saure Milieu unseres (leeren) Magens fördert jedoch die Aufnahme von Alpha Liponsäure. Daher empfiehlt es sich, sie morgens, rund eine Stunde vor dem Frühstück, einzunehmen.

Flüssige Alpha-Liponsäure besitzt gegenüber festen Formen wie Tabletten eine höhere Bioverfügbarkeit. Ebenso überzeugen solche Präparate durch bessere Plasmakonzentration, schnellerer Absorption und Stabilität (2).

Alpha Liponsäure-Effekte bei Erkrankungen

Alpha Liponsäure spielt eine entscheidende Rolle in unseren Zellen, insbesondere bei der Energiegewinnung. Ihre Relevanz für den Säure-Basen-Haushalt steht wissenschaftlich fest.

Zusätzlich hat Alpha-Liponsäure verschiedene medizinische Nutzen. Manche dieser Vorteile sind zweifelsfrei gesichert, etwa durch die Zulassung als Medikament in Deutschland. Andere potenzielle Effekte erfordern jedoch noch intensivere Forschung.

Alpha-Liponsäure und Krebs

Krebszellen haben einen speziellen Stoffwechselweg und erzeugen Energie durch die Umwandlung von Glucose in Laktat. Obwohl dieser Prozess ineffizient und energiearm ist, verläuft er schnell und eignet sich gut für die Zellteilung.

Im Unterschied dazu verwenden normale Zellen meist die „aerobe Glykolyse“, die Sauerstoff verwendet. Dieser Vorgang erweist sich als effizienter, ist aber komplexer.

Seit einiger Zeit spekulieren Wissenschaftler, ob  Alpha-Liponsäure Krebszellen dazu bringen könnte, zur aeroben Glykolyse überzugehen. Dies würde den Zellen ihren Vorteil bei der Zellteilung nehmen und ihre Ausbreitung verlangsamen.

Jüngste Studien und Tests bestätigen immer wieder positive Ergebnisse. Beispielsweise verlangsamte in einer Mausstudie  (8) die tägliche Verabreichung von Alpha-Liponsäure das Tumorwachstum.

Die vorliegenden Daten legen auch nahe, dass Alpha-Liponsäure die Laktatproduktion reduziert und den programmierten Zelltod (Apoptose) auslöst. Infolgedessen beseitigt der Körper mehr Krebszellen, während die verbleibenden Zellen weniger Laktat produzieren.

Die Reduzierung der Laktatproduktion in Kombination mit dem Wechsel der Tumorzellen zur aeroben Glykolyse erweist sich als besonders wirkungsvoll (2, 8).

Unterstützt Alpha-Liponsäure bei Diabetes?

Diabetes kann zu verschiedenen Folgeerkrankungen führen, einschließlich Schäden am Nervensystem, bekannt als diabetische Neuropathien. Alpha-Liponsäure mildert Symptome, die mit diesen Schäden einhergehen.

Seit Jahren gilt sie in Deutschland als zugelassenes Arzneimittel gegen Neuropathien. Nicht nur bei Diabetes-Folgeerkrankungen findet Alpha-Liponsäure Anwendung in hohen Dosen, sie verbessert anscheinend auch die Insulinsensitivität!

Bei Diabetes Typ II reagiert das Körpergewebe weniger empfindlich auf Insulin, was die Bauchspeicheldrüse veranlasst, mehr davon zu produzieren. Das kann langfristig zu einer übermäßigen Belastung der Zellen und infolgedessen zu Schäden führen. Mehrere Untersuchungen (2) deuten darauf hin, dass Alpha-Liponsäure die Insulinsensitivität positiv beeinflusst.

Unsere Leber spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Blutzuckerspiegels. Es ist bekannt, dass Insulin den Blutzuckerspiegel senkt, indem es die hepatische Glukoseneubildung und die Energiegewinnung aus Glukose verringert. Gleichzeitig fördert es die Glukoseaufnahme in Muskeln und Fettzellen (Adipozyten) und unterstützt die Triglyzeridspeicherung in den Adipozyten. 

Eine Störung der Leberfunktion, wie sie z.B. bei einer nicht alkoholischen Fettlebererkrankung vorliegt, führt zu einem veränderten Glukosestoffwechsel und Hyperglykämie. Risikofaktoren für die Fettlebererkrankung sind beispielsweise Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte oder Typ 2 Diabetes mellitus. 

In einer Untersuchung (11) verglich man die Effekte von Alpha-Liponsäure mit Metformin bei Mäusen. Dabei handelt es sich um ein weitverbreitetes Medikament für die Behandlung von Diabetes Typ 2, das den Blutzuckerspiegel im nüchternen Zustand reduziert. 

Durch die Fütterung einer sehr fettreichen Ernährung wurde bei den Tieren eine nicht alkoholische Fettlebererkrankung ausgelöst. Anschließend reduzierte die Gabe von Alpha-Liponsäure sowohl die Ausprägung der Leberverfettung als auch die Blutzucker- und Insulinspiegel dosisabhängig! 

Der Effekt der Alpha-Liponsäure war dabei vergleichbar mit dem des Medikaments Metformin. Interessanterweise benötigte man für vergleichbare Effekte mit Alpha-Liponsäure geringere Dosierungen als mit Metformin.

Glucose anstieg mit Alpha Liponsäure

Bei der Reduktion von Blutfetten zeigt sich die Alpha-Liponsäure ähnlich effektiv wie das Medikament “Metformin” – und das bei niedrigeren Dosierungen!

r-Alpha-Liponsäure-Effekte bei COVID-19

Schwefelhaltige Fettsäuren, zu denen auch Alpha-Liponsäure gehört, zeigen antivirale Eigenschaften, insbesondere durch die Hemmung der NF-kB-Aktivierung. Diese Hemmung beeinflusst die Regulation bestimmter Gene, ein Mechanismus, den man auch bei COVID-Impfstoffen (mRNA-Impfstoffen) nutzt.

Zusätzlich fördert Alpha-Liponsäure die Kaliumaufnahme in die Zellen, wodurch sich der pH-Wert verschiebt und basischer wird. Diese Veränderung erschwert Viren den Zelleintritt. Das Coronavirus nutzt das Enzym ACE2 als Angriffspunkt für den Zelleintritt.

Das ACE2-Enzym spaltet Proteine und schafft so eine Eintrittspforte für das Virus. Ein höherer, also basischer pH-Wert in der Zelle reduziert jedoch die Effizienz von ACE2. Das erschwert den Viren den Zugang zu den Zellen.

Alpha-Liponsäure kann somit die körpereigene Abwehr gegen SARS-CoV-2 stärken. Auch von COVID-19 betroffene Personen ziehen Vorteile aus Alpha-Liponsäure: Sie hemmt die Laktatproduktion und schützt so die Zellen der Betroffenen (9).

Die r-Alpha-Liponsäure aktiviert zudem die Pyruvat-Dehydrogenase, wodurch sie die Laktatproduktion weiter reduziert. Als starkes Antioxidans mindert Alpha-Liponsäure den oxidativen Stress in Zellen, was den Schutzeffekt bei einer COVID-19-Infektion verstärkt (10).

Fazit: Alpha-Liponsäure als Unterstützung gegen Übersäuerung 

Unser Körper erlebt bei Übersäuerung viele negative Symptome. Auch, wenn es sich nicht um eine lebensbedrohliche Azidose handelt, entsteht eine Belastung. Denn unser Organismus versuch ständig, den optimalen pH-Wert zu halten. 

Eine gesunde Lebensweise kann diese Belastung reduzieren. Doch zur optimalen Unterstützung der Regulation benötigt unser System Alpha-Liponsäure. Ohne diesen essenziellen Nährstoff sammelt sich Laktat in den Zellen an, was zur Übersäuerung führt.

Alpha-Liponsäure transportiert Zucker in die Mitochondrien und blockiert so die Säurebildung. Sie senkt außerdem den Blutzuckerspiegel und verbessert die Insulinresistenz, was sie für Diabetiker besonders wertvoll macht.

Studien haben gezeigt, dass die Wirkung von Alpha-Liponsäure der des Diabetes-Medikaments Metformin ähnelt. Dabei ist Alpha-Liponsäure gut verträglich und lässt sich über Nahrung aufnehmen. Die effektivste Aufnahme erfolgt jedoch über Nahrungsergänzungsmittel, idealerweise vor dem Frühstück, auf nüchternen Magen.

Zudem besitzt r-Alpha-Liponsäure antivirale Eigenschaften. Durch die Anpassung des pH-Werts kann sie das Eindringen von Viren in Zellen erschweren. Sogar eine unterstützende Wirkung bei Krebserkrankungen wird vermutet. 

Kombiniert mit ihrer antioxidativen Eigenschaft erweist sich Alpha-Liponsäure im Kampf gegen COVID-Erkrankungen als doppelt vorteilhaft. Sie stärkt unsere Verteidigung gegen das Virus und schützt bei einer Infektion vor Schäden.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu r-Alpha-Liponsäure

Alpha-Liponsäure unterstützt den Säureabbau und entlastet somit unseren Körper. Sie ist obendrein für den Energiehaushalt von großer Bedeutung. Die Säure wirkt antiviral, erhöht die Insulinsensitivität und ist ein effektives Mittel bei Krebs.

Alpha-Liponsäure ist generell gut verträglich, allergische Reaktionen sind äußerst selten. Bei der gemeinsamen Einnahme mit Eisen oder Magnesium binden diese Stoffe jedoch die Säure und schwächen somit ihre Wirkung . 

Alpha-Liponsäure wirkt rasch nach der Aufnahme und zeigt oft schon nach wenigen Minuten Wirkungen auf den Energiehaushalt. Auch der Blutzuckerspiegel sinkt meist schon recht schnell. Die Einnahme auf nüchternen Magen ist besonders effektiv. 

Nebenwirkungen sind selten und umfassen Übelkeit, Schwindel, Bauchschmerzen und Kopfschmerzen. Da Alpha-Liponsäure den Blutzuckerspiegel senken kann, können weitere Nebenwirkungen entstehen. 

Alpha-Liponsäure ist in Deutschland als Medikament bei Neuropathie zugelassen. Sie kommt bei der Behandlung von diabetischen Neuropathien schon lange und erfolgreich zum Einsatz. Hier ist auch ihre blutdrucksenkende Wirkung von Vorteil. 

Wir finden Alpha-Liponsäure vor allem in Fleisch, insbesondere Muskelfleisch und Innererein wie Leber und Nieren. Pflanzliche Quellen sind zum Beispiel Spinat, Brokkoli oder Tomaten. Die Aufnahme über Supplemente ist deutlich effektiver. 

Quellenverzeichnis

  1. Lester Packer, Eric H. Witt, Hans Jürgen Tritschler, Alpha-lipoic acid as a biological antioxidant, Free Radical Biology and Medicine, Volume 19, Issue 2, 1995, Pages 227-250, ISSN 0891-5849, https://doi.org/10.1016/0891-5849(95)00017-R.
  2. Salehi B, Berkay Yılmaz Y, Antika G, Boyunegmez Tumer T, Fawzi Mahomoodally M, Lobine D, Akram M, Riaz M, Capanoglu E, Sharopov F, Martins N, Cho WC, Sharifi-Rad J. “Insights on the Use of α-Lipoic Acid for Therapeutic Purposes”, Biomolecules. 2019 Aug 9;9(8):356. 
  3. Mayr JA, Zimmermann FA, Fauth C, Bergheim C, Meierhofer D, Radmayr D, Zschocke J, Koch J, Sperl W. Lipoic acid synthetase deficiency causes neonatal-onset epilepsy, defective mitochondrial energy metabolism, and glycine elevation. Am J Hum Genet. 2011 Dec 9;89(6):792-7. doi: 10.1016/j.ajhg.2011.11.011. PMID: 22152680; PMCID: PMC3234378.
  4. Solmonson, Ashley, and Ralph J DeBerardinis. “Lipoic acid metabolism and mitochondrial redox regulation.” The Journal of biological chemistry vol. 293,20 (2018): 7522-7530. doi:10.1074/jbc.TM117.000259
  5. Pizzorno, Joseph. “Acidosis: An Old Idea Validated by New Research.” Integrative medicine (Encinitas, Calif.) vol. 14,1 (2015): 8-12. 
  6. Q. W. Shen et al, “Effect of dietary α-lipoic acid on growth, body composition, muscle pH, and AMP-activated protein kinase phosphorylation in mice”, Journal of Animal Science, Volume 83, Ausgabe 11, November 2005, Seiten 2611–2617, 
  7. S. Kinnunen, S. Hyyppä, N. Oksala, D.E. Laaksonen, M.-L. Hannila, C.K. Sen, M. Atalay, “α-Lipoic acid supplementation enhances heat shock protein production and decreases post exercise lactic acid concentrations in exercised standardbred trotters” Veterinary Science, Volume 87, Ausgabe 3,2009, Seiten 462-467, ISSN 0034-5288, 
  8. Feuerecker, Benedikt et al. “Lipoic acid inhibits cell proliferation of tumor cells in vitro and in vivo.” Cancer biology & therapy vol. 13,14 (2012): 1425-35. doi:10.4161/cbt.22003
  9. Zhong M, Sun A, Xiao T, Yao G, Sang L, Zheng X, et al. A Randomized, Single-blind, Group sequential, Active-controlled Study to evaluate the clinical efficacy and safety of α-Lipoic acid for critically ill patients with coronavirus disease 2019 (COVID-19). 2020.
  10. Cure, Erkan, and Medine Cumhur Cure. “Alpha-lipoic acid may protect patients with diabetes against COVID-19 infection.” Medical hypotheses vol. 143 (2020): 110185. doi:10.1016/j.mehy.2020.110185
  11. Yang Y, Li W, Liu Y, Li Y, Gao L, Zhao JJ. “Alpha-lipoic acid attenuates insulin resistance and improves glucose metabolism in high fat diet-fed mice”, Acta Pharmacol Sin. 2014 Oct;35(10):1285-92.