Vitamin B6 ist ein lebenswichtiges Vitamin, das in vielen Funktionen des Körpers eine entscheidende Rolle spielt. Von der Stärkung des Immunsystems bis zur Unterstützung der Hormonregulation – Vitamin B6 beeinflusst viele Aspekte unserer Gesundheit. Doch was genau macht dieses Vitamin so besonders? Und wie kann ein Mangel unsere Gesundheit beeinträchtigen? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Vitamin B6, seine Wirkung, Mangelerscheinungen, Dosierung und vieles mehr.
- Vitamin B6 unterstützt den Stoffwechsel, das Nervensystem und die Immunfunktion
- Ein Mangel kann sich durch Müdigkeit, Depressionen und Hautprobleme äußer
- Die richtige Dosierung ist wichtig: Eine Überdosierung kann gesundheitsschädlich sein
- Gute Vitamin-B6-Quellen sind Fisch, Fleisch, Kartoffeln und Bananen
Was ist Vitamin B6?
Vitamin B6, auch bekannt als Pyridoxin, ist ein wasserlösliches Vitamin der Vitamin-B6-Gruppe, das in verschiedenen Formen vorkommt. Der Körper wandelt es in Pyridoxalphosphat (PLP) um, die biologisch aktive Form, die an mehr als 100 enzymatischen Reaktionen im Körper beteiligt ist. PLP spielt eine wichtige Rolle im Aminosäurestoffwechsel, der Bildung von Neurotransmittern und der Synthese von Hämoglobin, das für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich ist.
Ein Mangel an Vitamin B6 kann das Immunsystem schwächen, die Schilddrüse beeinträchtigen und das Stresslevel des Körpers negativ beeinflussen. Damit wirkt es sich ebenso wie ein Zinkmangel oder ein Q-Mangel negativ auf zahlreiche Körpervorgänge aus, was negative Folgen für den gesamten Stoffwechsel haben kann.
Die Wirkung von Vitamin B6 auf das Nervensystem und die psychische Gesundheit ist ebenfalls bemerkenswert. das Vitamin beeinflusst diese Bereiche, indem es die Synthese von Neurotransmittern, die Myelinbildung und die Reduktion von Homocystein beeinflusst. Darüber hinaus wirkt es sich positiv auf den Eiweißstoffwechsel aus und spielt eine Rolle bei der Regulation von Hormonen.. In Kombination mit anderen Mikronährstoffen wie Zink und Magnesium ist Vitamin B6 besonders wertvoll für die Unterstützung der körperlichen und geistigen Gesundheit, die Stärkung des Immunsystems und den Schutz vor durch freie Radikale ausgelösten oxidativem Stress.
Zusammengefasst kann man sagen, dass ein gesunder Vitamin-B6-Spiegel den Energiestoffwechsel unterstützt und das Wohlbefinden fördert, was besonders in stressigen Lebenssituationen oder bei körperlichen Ausnahmesituationen, wie während der Schwangerschaft, von Bedeutung ist.
Vitamin B6 Mangel: Symptome, die du ernst nehmen solltest
Ein Vitamin-B6-Mangel (1) kann sich auf vielfältige Weise zeigen und hat Auswirkungen auf verschiedene Körperfunktionen.
Typische Symptome eines Vitamin-B6-Mangels:
- Müdigkeit und Anämie durch zu wenig Hämoglobin: Der Körper kann ohne ausreichend Vitamin B6 nicht genug Hämoglobin produzieren, was den Sauerstofftransport im Blut beeinträchtigt und zu Erschöpfung und Schwäche führt.
- Trockene, entzündete Haut, oft mit Schuppenbildung: Diese Hautprobleme entstehen, weil Vitamin B6 eine zentrale Rolle in der Erhaltung einer gesunden Hautstruktur und der Regulierung von Hautentzündungen spielt. Menschen mit einem niedrigen Vitamin-B6-Spiegel neigen verstärkt zu Dermatitis, einer Hauterkrankung, die durch schuppige, juckende und gerötete Hautstellen gekennzeichnet ist.
- Kribbeln sowie Stimmungsschwankungen: Auf neurologischer Ebene äußert sich der Mangel durch Kribbeln in Händen und Füßen, was auf eine gestörte Nervenfunktion hinweist.
- Glossitis, Cheilitis und andere Mundschleimhautentzündungen: Ein weiteres häufiges Symptom ist die Glossitis, eine schmerzhafte Entzündung der Zunge. Auch Cheilitis, eine Entzündung der Lippen, sowie orale Stomatitis, eine Entzündung der Mundschleimhaut, sind klare Anzeichen eines Mangels.
Vitamin B6-Mangel kann unbemerkt bleiben! Achte auf frühe Anzeichen wie Stimmungsschwankungen, Hautveränderungen oder Kribbeln in den Gliedmaßen. Besonders in den Wechseljahren und bei chronischen Erkrankungen ist eine ausreichende Versorgung wichtig.
Zu den weiteren neurologischen Symptomen zählen Reizbarkeit, Verwirrtheit und sogar Depressionen. In schweren Fällen kann es besonders bei Säuglingen zu Anfällen kommen.
Ursachen eines Vitamin-B6-Mangels
Ein Vitamin-B6-Mangel kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Zu den häufigsten Ursachen zählt eine unausgewogene Ernährung. Insbesondere Menschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, können gefährdet sein, da pflanzliche Lebensmittel weniger Vitamin B6 enthalten und das darin enthaltene Pyridoxin zudem oft eine schlechtere Bioverfügbarkeit aufweist.
Auch chronische Erkrankungen spielen eine bedeutende Rolle. Menschen mit Nierenerkrankungen, Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder malabsorptiven Zuständen wie Zöliakie und entzündlichen Darmerkrankungen haben häufig einen erhöhten Bedarf an Vitamin B6. Diese Krankheiten beeinträchtigen entweder die Aufnahme oder erhöhen den Verbrauch des Vitamins im Körper, was zu einem Mangel führen kann.
Ein weiterer häufiger Auslöser sind Medikamentenwechselwirkungen. Bestimmte Medikamente wie Antiepileptika (z. B. Valproinsäure oder Carbamazepin), Isoniazid (zur Behandlung von Tuberkulose) und Penicillamin beeinflussen den Vitamin-B6-Stoffwechsel negativ. Auch Levodopa, ein Medikament gegen Parkinson, kann den B6-Haushalt beeinträchtigen.
Zudem ist Alkoholismus eine weitere Ursache. Der chronische Missbrauch von Alkohol stört sowohl die Aufnahme als auch den Stoffwechsel von Vitamin B6, was zu einem langfristigen Mangel führen kann.
Vitamin B6 Wirkung im Überblick: Wie Pyridoxin Hormonhaushalt, Hautgesundheit und Wohlbefinden beeinflusst
Vitamin B6 (Pyridoxin) unterstützt eine Vielzahl von Prozessen im menschlichen Körper, von der Hormonregulation bis zur Hautgesundheit. Dabei wirkt es als aktiver Katalysator für zahlreiche biochemische Reaktionen.
Seine Hauptfunktionen (5) umfassen:
- Aminosäurestoffwechsel: Es unterstützt den Abbau von Eiweißen und die Bildung neuer Proteine, was den Muskelaufbau fördert.
- Hormonhaushalt: Für Frauen ist Vitamin B6 besonders wertvoll, da es die Produktion von Östrogenen reguliert.
- Hautgesundheit: Es reguliert die Talgproduktion, fördert die Wundheilung und kann Akne und entzündliche Hauterkrankungen lindern.
- Immunsystem: Es stärkt die Abwehrkräfte, indem es die Produktion von Antikörpern und T-Lymphozyten fördert.
- Nervenfunktion: Vitamin B6 fördert die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin, die deine Stimmung und dein Wohlbefinden regulieren. Es hilft außerdem, Stress abzubauen und das emotionale Gleichgewicht zu bewahren.
- Blutbildung: Es fördert die Bildung von Hämoglobin, das den Sauerstoff im Blut transportiert.
- Herzgesundheit: Vitamin B6 hilft, Homocystein abzubauen und schützt so vor Atherosklerose, Bluthochdruck und Schlaganfällen.
Die Wirkung von Vitamin B6 auf den Hormonhaushalt
Vitamin B6 hat einen tiefgreifenden Einfluss auf den Hormonhaushalt, insbesondere durch seine Rolle im Östrogenstoffwechsel. Es hilft, hormonelle Schwankungen zu regulieren, was besonders für Frauen in den Wechseljahren oder während der Einnahme von Verhütungsmitteln von Bedeutung ist. Vitamin B6 unterstützt die Produktion und den Abbau von Hormonen und hilft dem Körper, ein stabiles hormonelles Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.
Ein ausgeglichener Hormonhaushalt ist entscheidend für das allgemeine Wohlbefinden und die Stimmung. PMS-Symptome, wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder Müdigkeit, können durch eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B6 gemildert werden. Es hilft außerdem, den Serotoninspiegel zu regulieren, das sogenannte „Glückshormon“, das eine zentrale Rolle im emotionalen Gleichgewicht spielt.
Zusätzlich unterstützt Vitamin B6 die Funktion der Nebennieren, welche für die Produktion von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol verantwortlich sind. Durch die Regulation dieser Hormone trägt Vitamin B6 aktiv zur Stressbewältigung und zur Reduktion von Stresssymptomen bei.
Vitamin B6-Mangel in den Wechseljahren
Frauen in den Wechseljahren haben oft einen erhöhten Bedarf an Vitamin B6, da es hilft, hormonelle Veränderungen auszugleichen. Ein Vitamin-B6-Mangel kann die Symptome der Menopause verschärfen, was sich in vermehrtem Schwitzen, Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen äußern kann.
Vitamin B6 ist entscheidend für die Hormonregulation und beeinflusst den Stoffwechsel von Neurotransmittern wie Serotonin, die in der Menopause besonders wichtig sind. Ein Mangel kann zu einer Verstärkung der vasomotorischen Symptome führen, die typischerweise mit der Menopause einhergehen. Zu diesen Symptomen zählen Hitzewallungen und Nachtschweiß, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.
Die regulierende Wirkung von Vitamin B6 auf Hormone und Neurotransmitter hilft dabei, diese unangenehmen Symptome zu lindern. Ein ausgeglichener Vitamin-B6-Spiegel kann zur Verbesserung der Gesamtverfassung beitragen und die Symptome der Menopause abmildern.
Eine Studie (3) untersuchte, wie Vitamin B6 die Schwere von vasomotorischen Symptomen (VMS) wie Hitzewallungen und Nachtschweiß beeinflusst. Die Studie zeigte, dass eine höhere Aufnahme von Vitamin B6 mit weniger schweren Hitzewallungen und Nachtschweiß bei Frauen in den Wechseljahren verbunden ist.
Dass zwischen dem Vitamin B6 Status und dem Hormonhaushalt eine enge Beziehung besteht, zeigt sich insbesondere bei der Betrachtung des Hormons Estrogen. Die Produktion dieses Hormons nimmt in den Wechseljahren ab, was unter anderem an der Entstehung der unangenehmen Symptome beteiligt ist. Daher ist es gängig, dass im Rahmen einer Hormonersatztherapie, die zur Linderung der Beschwerden oft eingesetzt wird, das Hormon substituiert wird. Dies kann jedoch den B6 Spiegel maßgeblich beeinflussen (2)!
- Erhöhte Ausscheidung: Estrogene erhöhen die Ausscheidung von Xanthuren- und Kynurensäure. Dies ähnelt den Störungen, die bei einem Vitamin-B6-Mangel auftreten.
- Tryptophan-Stoffwechsel: Estrogene fördern den Tryptophan-Stoffwechsel, was den Bedarf an Pyridoxalphosphat (aktive Form von Vitamin B6) erhöht.
- Wettbewerb um Bindung: Östrogene konkurrieren mit Pyridoxalphosphat um die Bindung an Apoenzyme. Dies kann die Aktivität von Vitamin-B6-abhängigen Enzymen hemmen, wie zum Beispiel der Kynureninaminotransferase.
- Stoffwechselstörungen: Ein gestörter Vitamin-B6-Stoffwechsel kann zu verschiedenen Stoffwechselstörungenführen.
- Vitamin-B6-Supplementierung: Eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B6 könnte helfen, die durch Estrogene verursachten Störungen auszugleichen und die Hormonregulation zu unterstützen.
Neben Frauen in den Wechseljahren mit Hormontherapie sind auch solche betroffen, die estrogenhaltige Verhütungsmittel, wie die Anti-Baby-Pille, verwenden. In beiden Fällen kann eine B6 Supplementation notwendig werden, um einem Mangel vorzubeugen.
Vitamin B6 kann Nebenwirkungen der Anti-Babypille reduzieren
Eine Studie (6) aus Kambodscha hat untersucht, ob Vitamin B6 die Nebenwirkungen von oralen Kontrazeptiva lindern kann. 1.011 Frauen nahmen an der Studie teil. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Die eine Gruppe erhielt täglich 25 mg Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6), die andere Gruppe bekam kein Vitamin B6.
Die Ergebnisse zeigten klare Unterschiede. Frauen, die Vitamin B6 einnahmen, berichteten seltener über Nebenwirkungen. Dazu zählten:
- Übelkeit (27,4 % vs. 48,2 %)
- Kopfschmerzen (19,8 % vs. 29,7 %)
- Depressionen (11,8 % vs. 19,8 %)
Die Studie zeigt, dass Vitamin B6 die Verträglichkeit der Pille verbessern kann. Besonders bei Übelkeit, Kopfschmerzen und Depressionen wirkt es unterstützend.
Die präventive Wirkung von B6 gegen mit hormonellen Verhütungsmethoden assoziierte Depressionen könnte auf dessen Wirkung bei der Regulation von Hypophysenhormonen zurückzuführen sein. Es wirkt als Coenzym bei der Decarboxylierung von Dopamin und Serotonin, die wichtige Neurotransmitter für die Regulation der Hypophyse sind. Ein Mangel an Vitamin B6 könnte demnach zu Depressionen führen, besonders bei Frauen, die orale Kontrazeptiva einnehmen (2).
Vitamin B6 Mangel Psyche: Das solltest du wissen
Vitamin B6 spielt eine zentrale Rolle bei der Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin. Ein Mangel an diesem Vitamin kann Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Depressionen und Angstzustände verstärken.
Eine Querschnittsstudie (4) analysierte den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Vitamin B6 und dem Risiko für Depressionen und Angstzustände bei Erwachsenen. Die Studie umfasste 3362 Erwachsene.
Ergebnisse der Studie:
- Frauen mit niedrigem Vitamin-B6-Konsum hatten ein um 41 % höheres Risiko für Depressionen und ein um 130 % höheres Risiko für Angstzustände.
- Bei Männern wurde dieser Zusammenhang nicht festgestellt.
Die Autoren vermuten, dass dieser Effekt über den Einfluss von Vitamin B6 auf den Neurotransmitter-Stoffwechsel und die Homocystein-Reduktion zustande kommt, die beide mit psychischen Störungen in Verbindung stehen können.
Die Studie legt nahe, dass ein niedriger Vitamin-B6-Spiegel bei Frauen zu einem Ungleichgewicht der Neurotransmitter führen könnten, was das Risiko für psychische Störungen erhöht.
Welche Wirkung hat Vitamin B6 auf die Haut?
Vitamin B6 spielt eine entscheidende Rolle für die Hautgesundheit. Es wirkt als entzündungshemmendes Mittel und hilft, Hautirritationen und Entzündungen effektiv zu reduzieren. Besonders bei Hautkrankheiten wie seborrhoischer Dermatitis, die zu schuppiger und geröteter Haut führt, zeigt sich die Bedeutung einer ausreichenden Zufuhr von Vitamin B6 deutlich. DasVitamin trägt maßgeblich dazu bei, entzündliche Prozesse in der Haut zu dämpfen und die Hautgesundheit zu verbessern.
Vitamin B6 ist auch aktiv an der Regulierung der Talgproduktion beteiligt, was besonders wichtig für Menschen mit fettiger Haut oder Akne ist. Indem es die Talgdrüsenfunktion ausgleicht, kann Vitamin B6 dazu beitragen, Überproduktion von Talg zu verhindern und somit Akneausbrüche zu reduzieren. Darüber hinaus unterstützt Vitamin B6 die Haut bei der Wundheilung und fördert die Regeneration nach Verletzungen oder Entzündungen. Dies beschleunigt den Heilungsprozess und trägt zur Erneuerung der Haut bei.
Ein weiterer bedeutender Vorteil von Vitamin B6 ist seine Fähigkeit, die Hautelastizität zu erhöhen, was zu einem verbesserten Hautbild und einem strahlenden Teint führt. Vitamin B6 stärkt die Hautbarriere und hilft, die Haut gegen schädliche Einflüsse und Umweltverschmutzung zu schützen. Insgesamt unterstützt Vitamin B6 die Haut dabei, sich gesund und widerstandsfähig zu halten und trägt so zu einem insgesamt gesunden und vitalen Hautbild bei.
Vitamin B6 und Hautkrebs: Eine überraschende Entdeckung
Eine Studie (7) hat überraschende Ergebnisse zur Wirkung von Vitamin B6 auf die Haut gezeigt. Sie fand heraus, dass eine höhere Aufnahme von Vitamin B6 die UV-induzierte Tumorbildung in der Haut von haarlosen Mäusen verstärkte. Dies bedeutet, dass Vitamin B6 unter UV-Bestrahlung möglicherweise schädlich für die Haut sein kann. Die Studie stellte jedoch keinen Einfluss von Vitamin B6 auf karzinogen-induzierte Hauttumore fest. Vitamin B6 scheint also nur das durch UV-Strahlung induzierte Hautkrebsrisiko zu erhöhen.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass hohe Dosen von Vitamin B6 in Verbindung mit starker Sonneneinstrahlung eine phototoxische Aktivität zeigen können. Dies bedeutet, dass Vitamin B6 bei UV-Bestrahlung möglicherweise schädliche Effekte auf die Haut hat, wen es in zu hohen Dosen konsumiert wird. Diese Entdeckung wirft Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von hohen Vitamin-B6-Dosen bei starker Sonneneinstrahlung auf und zeigt die Notwendigkeit weiterer Forschung zu diesem Thema.
Zusammenhang zwischen Vitamin-B6-Versorgung und chronisch juckenden Dermatosen
Eine Studie (8) untersuchte den Zusammenhang zwischen niedrigem Vitamin-B6-Spiegel und dem Auftreten von chronisch juckenden Dermatosen (CPD). Anhand von Daten der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) von 2005 bis 2006 wurde festgestellt, dass bei Patienten mit CPD ein niedriger B6-Spiegel invers mit der Erkrankung korreliert. Es zeigte sich, dass Personen mit geringeren Vitamin-B6-Werten signifikant häufiger an CPD litten als gesunde Kontrollpersonen.
Besonders interessant ist, dass Frauen etwas häufiger betroffen waren als Männer. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Vitamin-B6-Supplemente bei Patienten mit chronisch juckenden Hauterkrankungen eine unterstützende Wirkung haben könnten. Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel wurde ebenfalls als ein möglicher Risikofaktor identifiziert. Dies unterstreicht, wie wichtig eine ausreichende Mikronährstoffversorgung für die Hautgesundheit ist.
Vitamin B6 Einnahme: Dosierung für die besten Ergebnisse
Die empfohlene Tagesdosis an Vitamin B6 variiert je nach Alter, Geschlecht und Lebensphase. Für Erwachsene liegt die empfohlene Tagesdosis bei etwa 1,5 bis 2 mg.
Der Vitamin B6 Tagesbedarf variiert je nach Altersgruppe, Geschlecht und Lebensphase:
Kategorie | Empfohlene Tagesdosis |
Kinder | 0,5 bis 1 mg |
Erwachsene | Bis zu 1,7 mg |
Schwangere Frauen | Etwa 1,9 mg |
Stillende Frauen | 2 mg |
Wo ist Vitamin B6 drin?
Vitamin B6 ist inverschiedenen Lebensmitteln enthalten. Guten Quellen sind z.B.:
- Fisch: Besonders Thunfisch und Lachs sind reich an Vitamin B6.
- Geflügel: Hühnchen und Pute erhalten hohe Mengen des Vitamins.
- Pflanzliche Lebensmittel: Insbesondere einige stärkehaltige Lebensmittel, wie Kidneybohnen, Bananen und Kartoffeln sind pflanzliche B6 Lieferanten
Vitamin B6 Überdosierung: Symptome und Empfehlungen
Eine langfristige Überdosierung von Vitamin B6 kann gesundheitliche Probleme verursachen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Kribbeln, Taubheitsgefühle und Koordinationsstörungen. Diese Symptome sind Anzeichen für Nervenschäden, die durch eine zu hohe Vitamin-B6-Aufnahme entstehen können. Um das Risiko solcher Nebenwirkungen zu vermeiden, sollte eine tägliche Aufnahme von mehr als 100 mg Vitamin B6 vermieden werden.
Studienergebnisse zur Überdosierung von Vitamin B6
Der Tolerable Upper Intake Level (UL) für Vitamin B6 wurde auf 25 mg pro Tag für Erwachsene festgelegt (10). Die Einhaltung dieser Maximaldosis schützt vor neurologischen Schäden, insbesondere peripheren sensiblen Neuropathien. Die empfohlene Tagesdosis liegtbei 1,4 bis 1,6 mg.
In Deutschland liegt die durchschnittliche Vitamin-B6-Zufuhr zwischen 1,7 und 2,6 mg pro Tag. Diese Werte sind weit unter dem festgelegten UL und decken sich mit der empfohlenen Tagesdosis. Daher ist eine normale Ernährung in der Regel ausreichend. Um gesundheitliche Risiken zu vermeiden, sollte die Obergrenze von 25 mg pro Tag nicht überschritten werden.
Fazit: Vitamin B6 – Ein Multitalent für Gesundheit und Wohlbefinden
Vitamin B6 ist für den menschlichen Körper unverzichtbar, da es zahlreiche essentielle Funktionen unterstützt. Das Vitamin ist maßgeblich am Stoffwechsel beteiligt, indem es hilft, Proteine, Fette und Kohlenhydrate in Energie umzuwandeln. Zudem spielt es eine zentrale Rolle bei der Herstellung wichtiger Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin, die für unsere Stimmung und unser Wohlbefinden verantwortlich sind. Eine ausgewogene Ernährung kann den täglichen Bedarf an Vitamin B6 decken, da es in Lebensmitteln wie Fisch, Geflügel, Kartoffeln und Vollkornprodukten reichlich vorhanden ist.
Ein Vitamin-B6-Mangel kann verschiedene Beschwerden verursachen, darunter Müdigkeit, Hautprobleme, Stimmungsschwankungen und neurologische Störungen wie Kribbeln oder Taubheit. Menschen mit chronischen Erkrankungen, hormonellen Schwankungen oder unausgewogener Ernährung sind besonders gefährdet. In solchen Fällen können Vitamin-B6-Präparate sinnvoll sein, um Defizite auszugleichen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Vitamin B6 ein wahres Multitalent ist, das den Körper in vielen Bereichen unterstützt. Egal ob bei der Stressbewältigung, der Hautpflege oder der Stärkung des Immunsystems – eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B6 trägt entscheidend zu einer ganzheitlichen Gesundheit bei. Achte auf eine ausgewogene Ernährung und höre auf die Signale deines Körpers. Mit einer guten Versorgung dieses wertvollen Vitamins bist du bestens für den Alltag gerüstet!
FAQ – Häufig gestellte Fragen
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- Odai T, Terauchi M, Hirose A, Kato K, Akiyoshi M, Miyasaka N. Severity of hot flushes is inversely associated with dietary intake of vitamin B6 and oily fish. Maturitas. 2019 Dec;22(6):617-621. DOI: 10.1080/13697137.2019.1609440. PMID: 31104511.
- Kafeshani M, Feizi A, Esmaillzadeh A, Hassanzadeh Keshteli A, Afshar H, Roohafza H, Adibi P. Higher vitamin B6 intake is associated with lower depression and anxiety risk in women but not in men: A large cross-sectional study. Int. J. Vitam. Nutr. Res. 2020;90(5-6):484–492.
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- Var C, Keller S, Tung R, Freeland D, Bazzano AN. Supplementation with Vitamin B6 Reduces Side Effects in Cambodian Women Using Oral Contraception. Nutrients. 2014 Sep;6(9):3353-3362. doi: 10.3390/nu6093353. PMID: 25163030; PMCID: PMC4179165
- Kato N. Role of vitamin B6 in skin health and diseases. In: Handbook of Diet, Nutrition and the Skin. Chapter pp. 58-66.
- Gopinath S, Sutaria N, Bordeaux ZA, et al. Reduced serum pyridoxine and 25-hydroxyvitamin D levels in adults with chronic pruritic dermatoses. Arch Dermatol Res. 2023 Aug;315(6):1771-1776. doi: 10.1007/s00403-022-02357-9. Epub 2022 May 10. PMID: 35534780.
- BfR. Höchstmengenvorschläge für Vitamin B6 in Lebensmitteln inklusive Nahrungsergänzungsmitteln. © BfR, Seite 1 von 6.